Artist: Forsaken Hill
Herkunft: Deutschland
Album: The Fortress Of Solitude
Spiellänge: 44:56 Minuten
Genre: Melodic Death Metal
Release: 31.01.2025
Label: Eigenproduktion
Link: www.facebook.com/forsakenhill
Bandmitglieder:
Gesang und alle Instrumente – Tristan Harders
Tracklist:
- Eternal Ice
- When Mountains Crumble
- Black Wind Of Death
- Set Me Free
- The Final Night
- Burned By A Thousand Enemies
- The Legend Reborn
- Journey Far From Home
- The Fortress Of Solitude
- Skogens Folk
Bei Forsaken Hill handelt es sich um ein Projekt von Tristan Harders, den der eine oder andere Metalfan von der Power Metal Band Terra Atlantica kennen könnte. Er ist ebenfalls noch bei Twilight Theatre unterwegs. Hier verlässt er seine ursprünglichen Wege. Wenn ich es richtig verstanden habe, gibt es die Band aber bereits seit 2007. Drei Demos und zwei Alben, erschienen in den Jahren 2011 und 2018, pflastern ihren Weg. Nach einer Singleauskopplung nun also Album Nummer drei. Da ich weder die Alben kenne noch die Bands Terra Atlantica oder Twilight Theatre, stürze ich mich komplett unvorbereitet ins Vergnügen.
Mit Eternal Ice begibt man sich auf epischen und eisigen Untergrund und leitet das Album mit einem heroischen Intro ein. Könnte auch gut zu einem Mittelaltermovie oder Wikingerfilm passen. Die Gitarren gesellen sich lustvoll dazu, ein Schrei beendet das Vergnügen und man geht quasi stimmungsvoll und nahtlos in den Song When Mountains Crumble über.
Die ersten Klänge sind für mich als Die-Hard-Death-Metaller erst einmal schwierig, aber da ich ja auch auf melodischen Death Metal stehe, haben meine Ohren die Klänge schnell wohlwollend verarbeitet. Ich mag zwar eher Bands wie alten In Flames, Dark Tranquillity, Sentenced oder Night In Gales, aber das Riffing kommt hier sehr stark rüber. Melodische und treibende Parts wechseln sich mit dunklen und schnellen Momenten ab und gehen dann in ein episches Riff über. Break. Treibend und wild geht es nun zur Sache. Es wird gegrowlt, sehr schön. Wieder ein Wechsel. Nun geben sich Growls, Screams und Cleangesang die Klinge in die Hand. Dann kommt der Wechsel in eher einen Folk Metal angehauchten Part mit Mittelalter Metal angehauchtem Cleangesang. Ich muss zugeben, das ist absolut nicht meine Welt, vor allem im Bereich des Gesangs, aber nach dreimal Durchhören des Materials gewöhne ich mich daran und stelle fest, dass es natürlich passt, und auch absolut so sein muss. Der Part selber ist musikalisch gesehen sehr lecker und hat ein hohes, episches Niveau. Er bleibt hängen und setzt sich fest. Growls werden auch mit eingebaut. Danach geht es wieder zügig zur Sache und man wiederholt alles, aber sehr gelungen. Dieser dreifache Gesang in einem Part ist schon interessant. Dann wird es still und Tristan baut den Song noch einmal langsam auf. Das hat eine gelungene Dramaturgie und das melodische Riff ist ausgefeilt und sitzt. Wieder Break und dann geht es mit einer cleanen Gitarre und cleanem Gesang weiter. Nicht ganz meine Welt. Kurze Growlattacke und wieder dieser Mittelalterpart. Man muss sagen, dass der Songaufbau sehr gelungen ist und alles sehr dramatisch rüberkommt. Die Riffs sind absolut top, da gibt es nichts zu meckern. Der Bursche weiß, was er will und wie es geht.
Ich bin da sicher kein Experte, aber ich muss sagen, dass das alles irgendwie Hand und Fuß hat, wie zum Beispiel bei dem Song Black Wind Of Earth. Geht gleich los in die Vollen. Da folgt quasi ein fieser screamiger Gesang und er baut den Song langsam und druckvoll auf und liefert choralen Gesang zur Unterstützung. Die hervorgeholte Melodie ist wieder hervorragend, und auch hier wird erneut der mehrfache Gesang angewendet und es gibt viele Stimmungs- und Rhythmuswechsel. Gelungene Harmonien, das ist klar. Wie gesagt, ich bin da kein Experte, aber das hier gehörte Material erinnert mich an Ensiferum.
Zu Set Me Free gibt es ein schönes Video in einem winterlichen Gewand. Musikalisch setzt er hier seine Marschrichtung natürlich fort. Diese Melodie zu Beginn. Absolut lecker und da werden bei mir Erinnerungen an aktuelle Amorphis wach. Dann groovt er aber sehr geil und es wird die Death Metal Keule herausgeholt. Schöner Groove mit Growls und Screams. Dann kommt auch schon der epische Part, der wohl den Refrainpart darstellt. Für diesen Bereich eine absolute Glanzleistung. Wie gesagt, ich habe mich an die cleanen Stimmen gewöhnt und das passt ohne Ende, zumal auch Growls verwendet werden. Also Herrlichkeit und Dunkelheit gehen Hand in Hand in die Freiheit Welch ein Refrainpart, aber nicht nur das. Der ganze Song ist absolut eingängig und löst eine gewisse Freude bei mir aus. Kann man gar nicht beschreiben. Sehr emotionsgeladen. Die Riffs sind echt der Burner. Zu Recht eine Singleauskopplung und der beste Song auf dem Album.
Diese cleanen Klänge und somit die Einleitung des Songs The Final Night. Herrlich. Die Thematik wird verarbeitet und entwickelt sich zu einem geilen Song.
Burned By A Thousand Enemies ist dann ein zügiger Song und wurde auch als Single veröffentlicht und geht echt gut ins Ohr.
Der Namensgeber der Veröffentlichung, The Fortress Of Solitude, ist dann acht Minuten lang und mir persönlich zu viel des Guten. Aber auch hier sind gelungene Riffs am Start und viele Wechsel im Tempobereich.
Vom Riffing, vom Gesang und von den begleitenden Drums her hat Tristan sehr oft etwas von Amon Amarth. Natürlich geht Tristan aber einen Schritt weiter und ist in Richtung Folk Metal unterwegs. Hm, ich bin überrascht über mich selbst, denn ich muss sagen, es gefällt mir. Härte und Epik arbeiten gut in meinen Ohren zusammen.