Artist: Avatarium
Herkunft: Stockholm, Schweden
Album: Between You, God, The Devil And The Dead
Genre: Doom
Spiellänge: 42:43 Minuten
Release: 24.01.2025
Label: AFM Records
Link: https://www.facebook.com/avatariumofficial/
Bandmitglieder:
Gesang – Jennie-Ann Smith
Gitarre – Marcus Jidell
Schlagzeug, Percussion – Andreas ”Habo” Johansson
Bass – Mats Rydström
Tracklist:
- Long Black Waves
- I See You Better In The Dark
- My Hair Is On Fire (But I’ll Take Your Hand)
- Lovers Give A Kingdom To Each Other
- Being With The Dead
- Until Forever And Again
- Notes From Underground
- Between You, God, The Devil And The Dead
Die Schweden-Doomer Avatarium sind mit ihrem nächsten (sechsten) Longplayer Between You, God, The Devil And The Dead zurück. Es ist zugleich ihr zweites Album nach dem Labelwechsel zu AFM Records. Erhältlich sein wird Between You, God, The Devil And The Dead ab dem 24.01.2025 als CD, ltd. CD Earbook (mit zweiter CD, u.a. mit bisher unveröffentlichten Livefassungen) und in den Vinylvarianten Black, Orange/White Marbled (800 Stück) und Silver (200 Stück).
Die Band verfolge ich bereits seit Jahren. Das erste Mal live in Kontakt kam ich mit der Band im November 2015 in Berlin anlässlich ihrer Promotour zu ihrem zweiten Album The Girl With The Raven Mask im kultigen Club Bi Nuu. Ehrlicherweise muss ich gestehen, dass ich sie damals noch nicht richtig im Blick hatte. Im Bi Nuu traten sie zusammen mit Honeymoon Disease und The Vintage Caravan auf. The Vintage Caravan waren es auch, die mich eigentlich veranlassten, das Konzert zu besuchen, denn die kannte ich noch als Supporter von Blues Pills bei einer der vorangegangenen Touren.
Avatarium waren damals noch mit Leif Edling (Candlemass) unterwegs, denn Avatarium war zu dieser Zeit eins der vielen Nebenprojekte von ihm. An diesem Abend haben Avatarium nicht nur mich überzeugt. Ich war angetan von der Band, die ich dann fast zwei Jahre später auf der Tour zu ihrem dritten Album Hurricanes And Halos im Kubana in Siegburg wiedersehen sollte. Im Kubana erlebten wir eine toll aufgelegte schwangere Jennie-Ann Smith.
In schöner Regelmäßigkeit bringt die Band um das Ehepaar Jennie-Ann Smith und Marcus Jidell alle paar Jahre einen neuen Longplayer heraus. Zwischen dem Vorgänger Death, Where Is Your Sting und Between You, God, The Devil And The Dead liegen gerade einmal 2 ¼ Jahre. Für das Songwriting hat sich das Ehepaar Jennie-Ann Smith und Marcus Jidell nach eigenem Bekunden Zeit gelassen und dabei voneinander gelernt, so wie man zu Beginn der Band von Leif Edling gelernt hat.
Ganz klar ist es wieder der unverkennbare Avatarium Doom, welcher auch dieses Album trägt. Bereits der Opener Long Black Waves umhüllt den Hörer mit dunkler Melancholie und wird von Jennie-Ann Smiths Gesang ätherisch dämonisiert. Harte Riffs und der Gesang ihrer Sängerin ist einer der Trademarks von Avatarium, dem die Fans immer wieder erliegen und es auch bei diesem Album tun werden. Der Frau mit ihrem tollen Gesang sollte man nicht unbedingt erliegen, denn sonst heißt es noch I See You Better In The Dark. Ein Rocker, der urplötzlich in die Seventies Rockszene katapultiert.
Mit Klavierbegleitung und der Ballade My Hair Is On Fire (But I’ll Take Your Hand) geht es weiter. Eine Ballade, so glaubt man zunächst, dann entwickelt sich dieser Song allerdings zu einem doomgeschwängerten Trauermarsch. Die für Avatarium typische dunkle Ballade kommt dann mit Lovers Give A Kingdom To Each Other doch. Obwohl ich selbst ein Balladenhasser bin, kann natürlich auch ich solch dunklen mysteriösen Balladen nicht entkommen, zumal die Gitarre am Ende des Songs göttlich ist. So richtig kracht es dann wieder mit Being With The Dead. Ein kraftvoller, doomiger Avatarium-Song zum Niederknien.
Bis in alle Ewigkeit wird diese Band von ihren Fans gefeiert werden, daran wird auch solch ein Übersong wie Until Forever And Again seinen Anteil haben. Mit Sabbath-Riffs geschwängert und einer überirdischen Jennie-Ann Smith an den Vocals. Dass Avatarium nicht immer in eine gleiche Phalanx verfallen, zeigt noch einmal der vorletzte Song Notes From Underground. Rein instrumental wird hier psychedelisch anmutender Hard Rock mit starken Percussians und leichten Santana-Vibes serviert. Das habe ich in diesem Moment schlicht nicht erwartet. Der Song wird allerdings ab der Mitte von massiven düsteren Doomanklängen „zurechtgerückt“. Schon ziemlich irre von der Band, die hier wahrlich Between You, God, The Devil And The Dead steht. Der Titelsong kommt allerdings erst noch danach als letzter Song. Between You, God, The Devil And The Dead ist dann eine Ballade, die Jennie-Ann Smith mit Klavierbegleitung zum Besten gibt. Bei ca. der Hälfte des Songs stimmen die restlichen Instrumente langsam dazu ein. Eine ziemlich theatralische Ballade, zu der ich jetzt nichts mehr sagen muss, denn das Gesamtwerk auf Between You, God, The Devil And The Dead gefällt mir sehr gut!