Event: Angeliter Open Air 2025
Bands: New Model Army, Talco, Emil Bulls, Slime, Prong, Turbostaat, Maid Of Ace, The Movement, Butterwegge, The Gems, Saint City Orchestra, Rantanplan, The SurfAnauts, Nuthouse Flowers, Ukulela Rasa, Torsk, Feuerwehrmusikzug Westerakeby, Hanebüchner, Maschine Nitrox
Ort: Taarstedt, Schleswig-Holstein, Deutschland
Datum: 15.08. – 16.08.2025
Kosten: Normalpreis 95,00 € Euro, Camping 32,30 Euro, Tagesticket jeweils 67,50 Euro
Zuschauer: max. 3.000/Tag
Genre: Rock, Punk, Metal in vielen Facetten
Veranstalter: Angeliter Event-Agentur GmbH
Link: https://angeliter-openair.de/
Setlisten:
- Boys In Green
- Hairy Grizzly
- Burn
- Tamlin Jig
- Unified
- Suicide Bobby
- Hell Bash
- Middlefinger Song
- Drunken Lullabies
- Saint City My Pride
- Tamlin Jig
- Roana
- A Toast
- CBFM
- Shadows
- THUG
- Don’t Give Up
- Auf Beiden Augen Blöd
- Back Again
- Jan/Drowning
- Masken Aus Gold
- Feels Like Home
- Komm Schon Klar
- A.C.A.B.
- Armes Deutschland
- Alle Gegen Alle
- Sie Wollen Wieder Schießen (Dürfen)
- Lieben Müssen
- Alptraum
- Evolution
- Weil Fickt Euch Alle
- Taschenlampe
- Sein Wie Die
- Schweineherbst
- Linke Spießer
- Störtebecker
- Heute Nicht
- Religion
- Butterbande
- 1933 Grad
- Halt Dein Maul
- Kein Bock
- Wer’s Fühlte Der Weiß Es
- Das Beste
- Farbe Egal
- Tanzende Punks
Set 2: - Bier & Pommes
- Wurzel Allen Übels
- Wann Is Gut
- Kein Bock
- Trink Mit Mir
- Das Beste
- Farbe Egal
- Tanzende Punks
- White Light
- Echo November
- First Summer After
- Winter
- Devil’s Bargain
- Never Arriving
- Here Comes The War
- Do You Really Want To Go There?
- Brother
- Notice Me
- Before I Get Old
- Vagabonds
- Angry Planet
- See You In Hell
- Stormclouds
- Fate
- Wonderful Way To Go
Zugabe: - I Love The World
- Queens
- Send Me To The Wolves
- Domino / ZZ
- Silver Tongue
- Ease Your Pain
- Running
- P.S.Y.C.H.O.
- Kiss It Goodbye
- Force Of Nature
- Driving In Style
- Live And Let Go
- Year Of The Snake
- Like A Phoenix
- Revolt
- Sound Of The Youth
- Future, Freedom Time
- How Come?
- We Got Marx
- Losing You
- Put The Lights On
- Control Your Temper
- A Little Rain
- Modern Times
- Rudie
- Turn Away Your Faces
- More Products
- Monsterschiss
- Ahoi
- Stay Rudel Stay Rebel
- Alles Wird Pop
- Rude Boys
- Durch Die Nacht Fällt Schnee
- Sturmvögel
- Staub
- Revolution (Emma G.)
- Comandante
- Zombie Che
- Großversuch (In Sachen Leben)
- Wir Sind Nicht Die Onkelz
- Schattenmensch
- Unbekanntes Pferd
- Jeder So Wie Er Kann
- Fass Die Uhr Nicht An
- Hamburg, 8 Grad, Regen
- Kiel
- St. Pauli
- Intoxica
- Bumble Bee
- Torque Wrench
- Surfblaster
- Runaway
- Perfidia
- Rockhoppers
- Pipeline
- Octopus
- Mittelwelle
- Wipe Out
- Surfers Blues
- Dawn Patrol
- Devil O Cheeseball
- Revenge Of The Butcher
- Scum Träsch
- Misirlou
Zugabe: - What´s Inside A Girl
- Palincar
- Mr. Moto
- Enola Gay
- Ship Of Fools
- Boys From The County Hell
- Streams Of Whiskey
- Rocky Road To Dublin
- I´ll Tell Me Ma
- Road To Killkenny
- That Womans Got Me
- Tomorrow Comes The
- Head Full Of Smoke
- If I Should Fall From Grace With God
- Rock’n Roll Paddy
- Whiskey In The Jar
- Fiesta
- Galway Girl
- One Outnumbered
- Unfortunately
- Out Of This Misery
- No Question
- Broken Peace
- Home Rule
- Test
- The Descent
- Beg To Differ
- Disbelief
- Sublime
- Not Of This Earth
- Unconditional
- Prove You Wrong
- Cut-Rate
- Rude Awakening
- Revenge…Best Served Cold
- Another Worldly Device
- Whose Fist Is This Anyway?
- Snap Your Fingers, Snap Your Neck
- Dalla Pallida Mirò
- I´odore
- Bomaye
- La Parabola Dei Battagghi
- Tarantella dell’ultimo bandito
- La Sedia Vuota
- Bella Ciao
- A La Patchanka
- Testamento Di Un Buffone
- L’era Del Contrario
- Garage Jukebox
- Danza Dell’autunno Rosa
- La Roda De La Fortuna
- San Maritan
- La Mano De Dios
- Tortuga
- Muro Di Plastica
- La Torre
- Ruperts Grün
- Ein Schönes Blau
- Ja, Roducheln!!!
- Rattenlinie Nord
- Alter Zorn
- Fraukes Ende
- Tut Es Doch Weh
- Den Annern Sin Uhl
- Insel
- Harm Rochel
- Mutlu
- Alles Bleibt Konfus
- Abalonia
- Jedermannsend
- Vormann Leiss
- Schwan
Das Angeliter Open Air findet seit 2012 trotz Pandemiepause bereits zum dreizehnten Mal in Taarstedt statt. Es ist nach dem Wacken Open Air und dem Baltic Open Air das drittgrößte Rockfestival in Schleswig-Holstein und findet im malerischen Ambiente eines historischen Dreiseithofs im Herzen von Angeln statt. Das Festival ist durch die chillige und familiäre Art bei den Gästen so beliebt. Es sollen keine Konzerte parallel stattfinden und das Gelände ist nicht so riesig.

Der Freitag ist der heimliche Headlinertag. Eigentlich gibt es heute zumindest auf der Hauptbühne ausschließlich Headliner. Die Anreise über Schleswig verläuft völlig reibungslos. Ebenso die Bandausgabe. Obwohl die Schlange länger ist, geht es recht schnell. Wir sind so frühzeitig auf dem Platz, dass wir noch Zeit zum Bummeln haben. Die Band „tba“ auf der kleinen Bühne ist wieder mal nicht erschienen. Gab es sonst nur ein Dach über dem Kopf, ist die zweite Bühne diesmal vollwertig und zum Teil hochkarätig besetzt. So beginnt das Festival um 17:30 Uhr mit dem Saint City Orchestra, das das Festivalgelände in einen riesigen Pub verwandelt. Die Folk-Punk-Band hat ihren Ursprung im Schweizerischen St. Gallen. Mit dem letzten Ton beginnt auf der kleineren Gardenstage die Schleswig-Flensburger Band Torsk.

Aus dem Dänischen übersetzt heißt es Dorsch. Die regionalen Punks haben leider nur eine Dreiviertelstunde, und das ist schade. Ihre Qualität hätte mehr verdient. Zumal sich ihr Set mit dem von Slime überschneidet. Hier muss man sich entscheiden. Die Hamburger Altpunks hatten ihre Blütezeit in den Achtzigern. Die heutige Setliste umfasst Songs vom Beginn (Schweineherbst) bis zur Neuzeit (Revolution). Die Band hatte anfangs Probleme mit der Zensur, ist heute naturgemäß im Laufe der Geschichte, auch durch diverse Personalwechsel, angepasst. Danach ist wieder ein Spurt angesagt. Der Butterwegge spielt in der Pause der Hauptbühne Set eins, denn sie dürfen nach der nächsten Band, New Model Army, noch einmal ran. Der Butterwegge, bürgerlich Carsten Butterwegge, gebürtig in Duisburg, tritt noch immer für den Ruhrpott ein.

Im vergangenen Jahr haben die sechs bereits ihr fünftes Album Alle Drehen Durch auf die Menschheit losgelassen. Die Sechs, das sind im Übrigen gerecht aufgeteilt, drei Herren und drei Damen. Zwischendurch lohnt es sich immer wieder, in der Scheune vorbeizuschauen. Hier haben die Bands ihre Merchstände und schauen auch gerne mal vorbei. Zudem findet hier Maschines Late Night Show statt. Maschine hat zwar zwei feste Termine, aber auch zwischendurch finden hier immer mal wieder Interviews mit den Bands statt. Über die nächste Band, New Model Army, brauche ich wohl kein Wort zu verlieren. Die britische Independent-Band um Sänger und Gitarrist Justin Sullivan ist bereits nach 2019 das zweite Mal beim Angeliter Open Air. Ihre Gründung ist mit 1980 auch schon ein paar Tage her und ihre Hits 51st State und Vagabonds brachten den internationalen Durchbruch.
Nach dem zweiten Set von Der Butterwegge sollten eigentlich die Emil Bulls die Bühne betreten. Nach Schwierigkeiten mit dem Equipment werden die The Gems nach einiger Zeit früher auf die Bühne geholt. Mit drei gestrichenen Songs sollte die vergebene Zeit aufgeholt werden. Die schwedischen Mädels von The Gems finden hier in Taarstedt viele Freunde wieder. Mit ihrer alten Band Thundermother haben sie hier eine lange Geschichte.

Neben ihrem Auftritt 2019 auf dem Angeliter Festival fanden hier auf dem Gelände die Dreharbeiten zum Song Driving in Style statt. Aus diesem Grund findet sich dieser Song auch als einziger der alten Band auf der Setliste wieder. Gitarristin Mona „DeMona“ Lindgren, die wegen der Geburt ihres Kindes derzeit nicht auftreten kann, wird von Agnes Roslund vertreten. Am Bass steht der „Deutsche Gems“ Artjom Feldtser. Die Emil Bulls konnten ihre Probleme unterdessen lösen und bedanken sich bei den Mädels. „Die Gems haben uns den Arsch gerettet“, ruft Sänger Christoph „Christ“ von Freydorf ins Publikum zur Begrüßung. Die Bullen sind eine Alternative-Metal-Band aus München, die ich wohl auch nicht näher vorstellen muss. Wir finden den Tausch in Ordnung, denn es ist spät und kalt geworden.

Zumal gehören die Bulls nicht zu unseren Favoriten. Aus dem Grund haben wir auch keine Setliste von dem Auftritt, denn wir machen uns nach den obligatorischen drei Songs im Fotograben auf den Heimweg.
Der Samstag beginnt für uns spät. Der Feuerwehrmusikzug Westerakeby eröffnet den Festivaltag auf der kleinen Gartenstage. Auch hier erwarten die Gäste dann auch das Duo Infernale Klaus Büchner (Torfrock) und Christof Stein-Schneider (Fury In The Slaughterhouse) alias Hanebüchner.

Mit Musik und Reimen aus dem Leben unterhalten die beiden ganz vorzüglich. Leider geht die heutige Show nur 60 Minuten, die beiden machen allerdings Werbung für ihren Auftritt am 12.11.2025 an gleicher Stelle, der dann über die volle Zeit von zweieinhalb Stunden geht. Parallel dazu beginnen The Movement aus dem dänischen Kopenhagen auf der Hauptbühne ihr Programm. Die dreiköpfige Mod-Rockband stand schon lange auf meiner Wunschliste und nun spielen sie ausgerechnet parallel. Irgendwas ist immer. Zurück auf der Gardenstage beginnen Ukulele Rasa ihr Programm. Fünf Jungs mit vier Ukulelen und einer Gitarre bilden diese bunte Truppe aus Angeln. Sie überbrücken zweimal die Umbaupausen der Hauptbühne.

Diese erste gilt Rantanplan aus St. Pauli. Spielen sie sonst Sets von nahe drei Stunden, ist heute nicht mehr als eine Stunde drin. In ihr Kurzprogramm packen sie all die Hits, die man von ihnen erwartet. Auf das zweite Set von Ukulela Rasa verzichten wir, wir haben den Wunsch nach fester Nahrung. Muss auch mal sein. Pünktlich zu Turbostaat sind wir wieder zurück vor der Mainstage. Die wohl bekannteste Punkband Schleswig-Holsteins ist natürlich Pflichtprogramm. Seit 1999 sind die fünf Ex-Husumer, nun Flensburger, in unveränderter Formation unterwegs. Im Januar veröffentlichten sie erst ihr neuntes Studioalbum Alter Zorn, das sie heute promoten.
Mit dem letzten Ton beginnen die Nuthouse Flowers aus Bad Oldesloe ihren Auftritt auf der Gardenstage. Sie verwandeln mit ihrem Irish Folk Rock den Bereich in einen Pub. Nahezu zeitgleich beginnt in der Scheune, in der auch die Bands die Möglichkeit haben, ihren Merch zu verkaufen, Maschiene Nitrox seine Late Night Show, bevor er Talco auf der Mainstage ansagen muss. Alles ein bisschen viel gleichzeitig. Talco ist eine italienische Ska-Punk-Band aus der Gegend um Venedig, die derzeit die letzten Konzerte ihrer 25-Jahre-Jubiläumstour spielt.

Direkt im Anschluss steht eine Kieler Band auf der Gardenstage, die hier aus dem Rahmen fällt. Trotzdem ist die Fläche gut gefüllt, als die The SurfAnauts ihr Set beginnen. Das außergewöhnliche Trio spielt „Instrumental Surf Rock’n’Roll“. Genau mein Ding, mit dieser Art Musik bin ich aufgewachsen. Da muss ich bei Gelegenheit mal nachbessern, denn heute ist Mainstage angesagt. Das dürfte allerdings kein Problem sein, die Band kommt ja aus meiner Heimat und Simon, der Drummer, läuft mir mit seiner Band Nativo eh häufiger über den Weg.

Die US-Amerikaner von Prong lassen mich verzweifeln. Ausgerechnet bei dem Megaheadliner wird die Bühne vernebelt und das Licht ist für uns Fotografen fürchterlich. Frontlicht ist ein Fremdwort und ich habe meine liebe Mühe, in den drei Songs, die wir in den Graben dürfen, etwas Brauchbares hinzubekommen. Wir sagen Tschüss und treten den Heimweg an.
Zu meinem letzten Besuch 2021 hat sich einiges verändert. Sogar an eine Zone zum Genuss eines Joints wurde gedacht. Sicherlich, da auch viele Kinder anwesend sind. Es ist trotz „Sold Out“ von geschätzten 2.500 Gästen und der Größe des Geländes ein chilliges Festival. Typisch norddeutsch halt. Bandtechnisch ist es ein Stück nach links gerutscht. Punkrock überwiegt, früher waren die Genres bunter gemischt. Das Gelände ist auch für Gehbehinderte und Rollinutzer geeignet, da die Wege zwar uneben, aber befestigt sind. Auch Parkplatz (Tagesparken 3 Euro) und Campingplatz sind im direkten Umfeld und inklusiv zu erreichen. Im Umfeld der Bühnen sorgen regionale Köstlichkeiten für Abwechslung. Soziale Vereine aus der Gegend bekommen eine Plattform, um sich vorzustellen. Ein Preischeck ergibt, dass die Preise auch auf diesem Festival angezogen sind. 0,4 l Bier für 5 € hindert trotzdem viele Gäste nicht daran, ihren Durst ausgiebig zu stillen.
Wir fühlen uns hier pudelwohl und melden uns direkt für das nächste Jahr an. Bisher bestätigt sind die Rainbirds mit einer Special-Show, Ignite, Jaja The Cat, Slope, Le Fly, Los Fastidios, Die Andersons, Against The Storm. Die Headliner werden später bekannt gegeben. Die Early-Bird-Tickets für 2026 sind bereits ausverkauft. Der Vorverkauf auf dem Gelände sorgte für einen Run auf die Tix. Normale Tickets (106 €) sowie Campingtickets (32,30 €) sind im normalen Vorverkauf bei Metaltix und shtickets verfügbar.
Danke Arne, dass ich dabei sein durfte. Danke Marc für deine Hilfe von der Bühne. Auf Wiedersehen bei der nächsten Ausgabe am 14./15. August 2026 in Taarstedt!



























































