Artist: Ashen Tomb
Herkunft: Finnland
Album: Ecstatic Death Reign
Spiellänge: 39:44 Minuten
Genre: Death Metal
Release: 18.10.2024
Label: Everlasting Spew Reords
Link: https://www.facebook.com/AshenTomb
Bandmitglieder:
Gesang – Ilkka Johannes Laaksonen
Gitarre – Joonatan Mäkinnen
Gitarre – Roni Oksanen
Bassgitarre – Karlhu Kuru
Schlagzeug – Valterrir Viro
Tracklist:
1. Body Bog
2. Catharsis Through Torture
3. Ecstatic Death Reign
4. Anamorphosis
5. Ancient Tombs Sealed With Dead Tongues To Preserve The Hidden One Slumbering In The Bowels Of The Earth (Mummified In Cavernous Darkness)
6. Cave Of Staring Eyes
7. Heartworming
8. In Death, A Whisper
Die fünf Finnen aus Helsinki sind erst seit 2021 dabei, haben aber mit Ashen Tomb schon eine echt gute EP auf den Markt geworfen und für einiges Aufsehen gesorgt. Das führte dazu, dass man einen Deal mit Everlasting Spew Reords ergattern konnte, drei Singleauskopplungen vornahm und nun Ende 2024 ein komplettes Album veröffentlichen kann. Es lohnt sich, soviel schon einmal vorweg.
Der finnische Fünfer legt dann auch gleich mit Body Bog druckvoll und ohne Konsequenzen los. Einige Anspieler und ab ins Uptempo mit anschließendem Wechsel ins Midtempo mit Uftata-Attacke. Damit macht man sowieso nichts verkehrt. Dieses wiederholt sich. Kurzer, tanzbarer Zwischenpart, noch einmal Uptempo und dann in ein wildes Solo. Jo. Läuft. Der Bass spielt vorweg und es geht noch einmal kurz rund, bevor man dann ganz das Tempo herausnimmt und ein schon fast transzendales Riff ans Tageslicht befördert. Hier passiert in kürzester Zeit so einiges und dieses mit voller Inbrunst und Hingabe. Dieses Riff wird noch einmal wiederholt. Vorher und nachher groovt man dreckig im Midtempo. Ja, da kann und darf man mit zufrieden sein. Da kommt Stimmung auf. Neben den fetten tiefen Growls gesellen sich noch quiekige Screams. Somit ergibt das Ganze ein enorm aggressives Bild.
Der Beginn von Catharsis Through Torture klingt wie die musikalische Szene von Michel Aus Lönneberga, wie er schreiend aus der Scheune rennt. Die Älteren unter euch werden es noch kennen. Langsam, schleppend und dreckig geht es los und nach einigen Sekunden wildert man wild im Uptempo herum. Man hätte erwartet, dass der Anfangspart sich lange ausbreitet, aber so ist es eben nicht. Gute Sache. Dann agiert man weiter druckvoll im Midtempo, wechselt ein wenig, nimmt das Tempo ganz raus und knattert wieder. Uftata und Ballerpassagen geben sich nun die Klinke in die Hand, um dann ganz Autopsy-gerecht eine Schleifenpassage zu begehen. Ein morbides und melodisches Riff verfeinert die Geschichte und dann erfolgt schon beinahe ein tanzbarer Groove. Das Tanzbein darf sich bewegen. Breaks und Basslinien komplementieren diesen Moment. Uftatamäßig galoppiert man dann weiter und man sieht den Schreiberling mit einem Lächeln an der Tastatur. Wieder Break, kurzes Rumgespiele und ab in den Ballerpart, aber nur Part, denn es muss ja auch noch langsam und dreckig der Sonnenuntergang genossen werden. So schleppt man sich nun mit geilstem Riffing zum Finale, welches dann mit einer Blastattacke eingeläutet wird und alles vernichtet, was bei drei nicht auf den Bäumen ist. Mit treibendem Uptempo endet dieser Spaß. Fett, kann man nicht anders sagen.
Auch das nachfolgende Ecstatic Death Reign zeigt sich absolut abwechslungsreich und von der besten Seite, besonders das langsame und melancholische Riffing bleibt hängen und der sehr nach Schweden Death Metal klingende Uftata-Part. Diese Kombination hat es in sich. Davon lebt der Song, aber nicht nur alleine. Wieder darf der Bass mal alleine ran. Danach geht es beinahe groovend ins Midtempo, um dann das Tempo anzuziehen. Die Gitarre heult immer wieder auf und weiter geht es im groovenden und drückenden Midtempo. Das langsame und morbide Anfangsriff ertönt noch einmal und wird erneut aufgebaut. Wechselhaft und mit vielen Veränderungen versehen schreitet man voran. Das klingt vielleicht alles ein wenig konfus, ist es aber absolut nicht. Das hat alles Hand und Fuß. Mit intromäßigen Klängen lässt man den Song auslaufen.
Anamorphis geht dann von vorne weg und knüppelt ohne Ende. Das ist fett. Sicherlich nicht neu, aber die Riffs schocken. Immer wieder wird zwischendurch das Tempo herausgenommen, um ein wenig zu grooven. Dann heult die Gitarre auf, um ein Solo einzustimmen. Denkste, der Vorschlaghammer wird wieder herausgeholt und die Sauna wird ordentlich zerstört. Ja, das ist absolut lecker. Der schwedische Moment in Form einer schnellen Uftata darf auch nicht fehlen. Und dann wird das Tempo nach unten geschraubt und man groovt im Sinne von Immolation. Herrlich. Böse, langsam, mit schleppender Doublebass agiert man weiter. Die Gitarren dürfen noch einmal vorweg, um dann einen dunklen und fiesen Groove zu erzeugen, inklusiver Glockenklänge, wenn ich es richtig höre. Ja, auch hier sind wieder sehr viele Riffs und Wechsel vorhanden, die aber alle dazu führen, dass auch Anamorphis ein geiler Death-Metal-Song ist. Die Gitarristen dürfen am Ende noch einmal alles geben und so geht man verspielt aus den Laden und schließt das Death-Metal-Geschäft fachgerecht ab.
Die zweite Hälfte des Albums klingt genauso gut, sodass man nach vierzig Minuten beruhigt und glücklich die Repeattaste drücken kann. Ach ja, ich liebe es einfach, ein Death-Metal-Fan zu sein.