Autopsy – Morbidity Triumphant

30.09.2022 - Death Metal / Old School Death Metal - Peaceville Records - 41:22 Minuten

Als Rarität des Old School Death Metal gehandelt, gehören Autopsy immer noch zu einer unerreichbaren Größe der Szene. Die seltenen Auftritte in Europa werden von den Anhängern voller Hingabe zelebriert, während Chris Reifert hinter der Schießbude für die bösartigen Vocals sorgt. Das Quartett um den Gründer und Mastermind hat in diesem Herbst seine 22. Veröffentlichung auf den Markt gebracht. Das etwas über 40 Minuten starke Intermezzo hört auf den Namen Morbidity Triumphant und schlägt abermals nach allen Regeln der Kunst die Gedärme aus den Leibern. Unterstützt wird Chris von Mitgründer und Gitarrist Eric Cutler sowie Bassist Greg Wilkinson und Danny Coralles an der zweiten Gitarre. Wenn man behaupten würde, dass Autopsy mit Stab The Brain und Final Frost entspannt in die Scheibe springen, weiß man, dass dieses nur gelogen sein kann. Kopfüber geht es für den Opener durch den Schredder, bis am Ende nur noch kleine Fetzen herauskatapultiert werden. Der Old School Sound dominiert Morbidity Triumphant und sorgt für die Momente, an denen man die Amerikaner jedes Mal aufs Neue misst. Final Frost lässt es hingegen tatsächlich gemächlicher angehen. Aus dem Midtempo-Klangbild drücken wüste Grooves, die man gerne im Doom Death nutzt, um den Hörern den Boden unter den Füßen wegzuziehen. Fast im Stillstand sezieren die vier Musiker den Titel, um irgendwann auf der Schlachtbank völlig auszurasten. Im Verlauf springen drei bis vier Minuten starke Knochenbrecher vom Tellerrand in den Tod. Wer dachte, dass Autopsy die Ideen ausgehen, liegt völlig daneben. Die Leistung vom letzten Longplayer Puncturing The Grotesque kann nicht nur bestätigt werden, sondern man legt noch mal eine Schippe drauf. Morbid, zermürbend, mit dem keimigen Finger in der pochenden Wunde, ziehen die Schlachter die Haut langsam vom Gewebe. Dabei nutzen sie neben scharfen Messern auch stumpfste Gegenstände. Das Ergebnis ist eine blutige Sauerei, die dieses Jahr im US Death Metal Sektor auf wenig Gegenwehr stößt. Born In Blood liefert ab, Knife Slice, Axe Chop braucht keine zwei Anläufe, um zu zünden und mit Maggots In The Mirror fliegen wortwörtlich die Fetzen. Hört mal rein und lasst Morbidity Triumphant wirken. Die Scheibe besitzt tiefere menschliche Abgründe als jede gute Halloween-Party.

Hier! geht es für weitere Informationen zu Autopsy – Morbidity Triumphant in unserem Time For Metal Release-Kalender.

Autopsy – Morbidity Triumphant
René W.
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