Artist: Bloodbound
Herkunft: Bollnäs, Schweden
Album: Creatures Of The Dark Realm
Spiellänge: 45:16 Minuten
Genre: Power Metal
Release: 28.05.2021
Label: AFM Records/Soulfood
Link: https://www.facebook.com/bloodboundmetal/
Bandmitglieder:
Gitarre – Tomas Olsson
Gitarre – Henrik Olsson
Gesang – Patrik J. Selleby
Tasteninstrumente – Fredrik Bergh
Bassgitarre – Anders Broman
Schlagzeug – Daniel Sjögren
Tracklist:
- The Creatures Preludium
- Creatures Of The Dark Realm
- When Fate Is Calling
- Ever Burning Flame
- Eyes Come Alive
- Death Will Lead The Way
- Gathering Of Souls
- Kill Or Be Killed
- The Gargoyles Gate
- March Into War
- Face Of Evil
- The Wicked And The Weak
Bloodbound, eine der typischen schwedischen Power Metal Bands, die aus dem scheinbar unerschöpflichen Reservoir an erfolgreichen Acts der skandinavischen Länder stammt, beehren uns kurz vor der Jahreshälfte mit ihrem neunten Album. Die 2004 von Gitarrist Tomas Olsson gegründete Kapelle agiert in ihrer 17-jährigen Geschichte unbeirrt in den Power Metal Gefilden und ist mit eines der erfolgreichen Acts bei Frontiers. Mit den „Kreaturen des Dunklen Reiches“ lassen sie den Zuhören teilhaben an fantastischen Wesen, die mit epischen Melodien besungen werden.
Nach einem kurzen instrumentalen Intro geht es direkt los und der Titeltrack verspricht schon mal viel. Ob das Niveau gehalten werden kann, zeigt sich am Ende. Mehrstimmiger Gesang, wohlklingende Harmonien, eingängiger Rhythmus, ins Ohr gehender Refrain, ausgewogene Symbiose von Gitarren und Keys – so kann ein Opener Lust auf ein Album machen. Auch When Fate Is Calling wartet mit diesen Attributen auf. Die Stimme von Patrick J. Selleby passt hervorragend und erinnert zuweilen im Timbre an Tobi, den Sammet. Großartige Hookline. Gitarren gibt es auch und Tomas und Henrik Olsson verstehen es, diese songdienlich einzusetzen. Ever Burning Flame, Eyes Come Alive und Death Will Lead The Way setzen den Weg konsequent fort. Tolle, eingängige Hooks, ansprechende Melodien und tolle Rhythmusarbeit von Drummer Daniel Sjörgen und Bassist Anders Bromann lassen den Nacken fast von allein nicken. Auch die dezent eingesetzten Keys von Fredrik Bergh fügen sich in die Songs nahtlos ein und geben denen das Epische. Was fehlt? Eine Ballade? Weiblicher Gesang? Midtemponummern? Nein, bisher nicht. Es geht einfach so weiter. Melodiöse Tracks, die Bloodbound in die Sphären von Sabaton und Powerwolf heben. Ich höre schon die Unkrufe: „Pop Metal, immer alles gleich, keine Ecken und Kanten, austauschbar, kein echter Metaller tut sich das an…“. Blödsinn. Genauso könnte ich schreiben, dass jede Death, Thrash oder Black Metal Band nur grunzt, lärmt, Instrumente nur begrenzt beherrscht und über Tod und Verderben singt. Das ist bekanntlich immer eine Geschmacksfrage und das, was Bloodbound machen, trifft an dieser Stelle den Geschmack von mir und bestimmt zigtausenden anderen. Also weiter den einfach gelungenen Songs lauschen. Das für die Songs verantwortliche Dreiergespann Selleby, Olsson, und Bergh setzt auf schöne Melodien und immer wieder begeisternde Hooklines. Bisher gab es noch keinen Ausfall oder etwas ein Einbruch in den Liedern. Schaut man sich die Entwicklung an, ist das neueste Werk in keiner Weise mehr vergleichbar mit ihren Anfängen zu Nosferatu Zeiten aus dem Jahre 2004. Es wird immer gesagt, die neueste Platte ist die Beste einer Band. Hier passt das auch. Wenn das 2019 erschienene Album Rise Of The Dragon Empire schon gelungen war, dann ist das hier noch eine Steigerung.
The Gargoyle Gate macht weiter und beweist erneut die Klasse. Vielleicht kann es doch einen kleinen Kritikpunkt geben. Es fällt schwer, einen Favoriten zu benennen. Und auch die letzten drei Songs lassen es ähnlich schwer bleiben. March Into War, ein Stampfer, der live voll zum Headbangen animieren dürfte und einen Tick Midtempo bietet, lässt sich schon gut mit Sabatons Hammernummern vergleichen. Endlich einen Kritikpunkt gefunden. Da wird kopiert! Nein, Scherz. Das passt voll ins bisherige Gefüge. Tja, und dann sind es nur noch das Gesicht des Bösen (Face Of Evil) und das abschließende The Wicked And The Weak, bis diese Scheibe zu Ende geht. Was soll ich nach 45 Minuten sagen? Was, schon zu Ende? Das macht einfach Laune zu hören und die Zeit vergeht wie im Fluge, und was bleibt, sind gute Stimmung und die Vorfreude auf ein Konzert mit den Jungs.