Ecocide – Metamorphosis

Eine Hommage an Chuck Schuldiner

Artist: Ecocide

Herkunft: Niederlande

Album: Metamorphosis

Spiellänge: 33:49 Minuten

Genre: Death Metal

Release: 23.10.2023

Label: Memento Mori

Link: https://ecocide-osdm.bandcamp.com/album/metamorphosis

Bandmitglieder:

Gesang und Gitarre – Sten Govers
Gitarre – Dennis Bikker
Bassgitarre – Rick Stikkelorum
Schlagzeug – Bas Gijzen

Tracklist:

1. Prologue
2. Metamorphosis
3. Terminus
4. Corrupted Reality
5. On The Shores Of Madness
6. Vortex Singularity
7. Transcendence Of The Mind
8. The Flayed
9. Amongst The Tombs

Die Niederländer von Ecocide habe im recht jungen Alter ein ziemlich gutes Album herausgehauen. Dieses war im Jahre 2013. Hat mich damals ziemlich überzeugt und wir konnten sie in unserer Region zocken lassen. Eye Of Wicked Side kann ich noch jedem Death-Liebhaber ans Herz legen. Aber danach wurde es ziemlich ruhig um die Band. 2015, nach einer Single, trennte man sich, um dann 2017 doch weiterzumachen. Es folgten bis 2020 zwei weitere Singleauskopplungen, nur, um dann wieder eine Auflösung durchzuführen. Nun sind sie aber wieder zusammen. Mit der 2017er-Formation greift man erneut an, konnte einen Deal mit Memento Mori ergattern und pfeffert nun das zweite Album aus der Mühle.

Los geht es mit dem Prologue und einem düsteren und qualvollen Intro, welches auch aus einem Horrorfilm stammen könnte. Vielleicht kommt es auch daher, ich kenne es jedenfalls nicht. Passt aber natürlich als Einleitung.

Denn mit Metamorphosis kommt genau das, was ich erwartet habe. Langsam und schleppend geht man zu Beginn zu Werke. Freunde des Florida Death Metals, besonders von Death und Massacre, dürfen den Song schon einmal sehr lieben. Das Tempo wird dann erhöht und wieder verschleppt. Kommt schon geil. Natürlich wird hier viel Wert auf das Riffing gelegt. Ein ziemlich fettes Solo darf nicht fehlen und dann dieses typische Death-Geschlachte. Die Gitarre spielt vor und der Drummer setzt irgendwann mit einer schnellen Uftata ein. Hier und da variiert er an den Drums und das kommt sehr geil. Natürlich ist das alles nichts Neues, gar keine Frage. Aber das Zuhören macht einfach nur Spaß. Gesanglich geht der gute Mann auch in die Richtung von Chuck. Viele Bands sind ja wieder auf dem Old School Pfad unterwegs und ziemlich oft in letzter Zeit auf den Wegen von Bolt Thrower, da bringen Ecocide mal wirklich etwas Abwechslung in die Geschichte.

Der nachfolgende Song Terminus geht auch in diese Richtung, kann mich aber vom Songwriting und vom Riffing nicht so abholen. Da gefällt mir der Opener wesentlich besser. Es sind zwar gute Riffs, aber irgendwie fließt der Song so an mir vorbei.

Corrupted Reality finde ich da schon viel passender. Auch hier kommt einem alles bekannt vor. Besonders der Anfang, aber egal, es macht Spaß. Dann wieder kurzes Break und die Spiele können beginnen. Ecocide haben im Proberaum schon sehr viel Death gehört, gar keine Frage. Ich finde es gut, dass man auf dem alten Trip der Band unterwegs ist und nicht die technischen Skills bevorzugt. Das soll nicht heißen, dass die Burschen nicht fit an ihren Instrumenten sind. Im Gegenteil. Dieses schon fast melodische Riff und die treibenden Drums klingen echt ganz geil. Cooler Song. Ein wenig mehr Tempo hätte ich mir vielleicht gewünscht.

Sehr groovig, aber auch verspielt geht man bei On The Shores Of Madness zur Sache. Sehr stark. Danach folgt man wieder der typischen Marschrichtung und ehrt die alten Helden. Das Tempo ist, betrachtet es man von der alten Schule her, schon hoch, aber auch hier wechselt man hin und her. Nach einem Break folgt ein druckvoller Stakkato-Part. Schön abgehackt und mal etwas total anderes. Eine sehr gute Auflockerung und ein interessantes Songwriting, denn danach geht man wieder an der Florida Bay schwimmen.

Vortex Singularity ist dann wieder ein typischer Song, der mich aber auch nicht so wirklich überzeugen kann.

Transcendence Of The Mind kommt da schon wieder geiler um die Ecke. Die treibenden Riffs, das Drumming und die Vocals erinnern auch an den guten, alten Speckman und an Master. Ja, das Teil klingt absolut altbacken und ist irgendwie ein Gute-Laune-Song. Das Ding wird wohl besonders live viel Freude machen, sofern man natürlich auf diesen alten Scheiß abfährt. Selbst der Uftata-Groove und das melodische Solo können mich total überzeugen. Neben Metamorphosis der beste Song. Nach knappen 210 Sekunden ist der Spaß zu Ende und man lässt noch ein richtig geiles Outro folgen. Brett

The Flayed drückt dann wieder in typische Death Manier und überzeugt mit fetten Riffs.

Der Rausschmeißer Amongst The Tombs ist dann ein richtig schneller Song, der fetzt. Auch hier bleibt man natürlich in Florida und bringt dem Zuhörer nicht wirklich neue Geschenke mit, aber solche, die man gerne hat und sich daran erfreuen kann, auch wenn man solch ähnlichen schon vor dreißig Jahren bekommen hat. Fetziges Death Metal Ende.

Ecocide – Metamorphosis
Fazit
Ecocide bieten auf ihrem zweiten Album Florida Death Metal mit einigen Ausflügen in andere Death- und Thrashsektoren und eine absolute Hommage an Chuck Schudliner. Messerscharfe Riffs, eine sägende Gitarrenarbeit, gute Uftata-Parts und rauer, old schooliger gutturaler Gesang lassen die Ohren der Death Metal Maniacs blutig klingen. Gutes Album!

Anspieltipps: Metarmorphosis und Transcendence Of The Mind
Michael E.
7.7
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