Gorgoroth – Instinctus Bestialis

“Ein erfolgreiches Comeback?“

Artist: Gorgoroth

Herkunft: Bergen, Norwegen

Album: Instinctus Bestialis

Spiellänge: 31:13 Minuten

Genre: Black Metal

Release:  08.06.2015

Label: Soulseller Records

Link: http://www.gorgoroth.info/

Bandmitglieder:

Schlagzeug –  Tomas Asklund
Gitarre – Infernus
Bassgitarre – Boddel
Gesang – Atterigner

Tracklist:

  1. Radix Malorum
  2. Dionysian Rite
  3. Ad Omnipotens Aeterne Diabolus
  4. Come Night
  5. Burn In His Light
  6. Rage
  7. Kala Braham
  8. Awakening

Gorgoroth - Instinctus Bestialis

Gorgoroth dürften jedem Black Metaler und wahrscheinlich auch vielen Metalern, die sonst nicht so viel mit der Szene zu tun haben, ein Begriff sein. Gründe dafür hat die Band in der Vergangenheit viele geliefert. Sei es das Verbot, die Texte im Internet zu veröffentlichen, die Homosexualität des ehemaligen Frontmannes Gaahl, der Streit um den Namen oder die Wiederveröffentlichung von Under The Sign Of Hell, die überhaupt nicht gut aufgenommen wurde: Dem hohen Bekanntheitsgrad, den die Band durch starkes Liedmaterial in den frühen 90er-Jahren erarbeitet hat, hat es nicht geschadet, eher im Gegenteil.

Mir selber ist dieser ganze Medientrubel ehrlich gesagt egal. Was wer nachts in seinem Schlafzimmer fabriziert, macht ein Album in der Regel nicht besser, genausowenig, ob eine Band Gorgoroth oder God Seed heißt. Ich fand zum Beispiel, dass Quantos Possunt ad Satanitatem Trahunt wirklich gelungen und war enttäuscht, dass Pest nicht mehr am Mikrofon zu hören sein wird.

Stattdessen hat man sich für Atterigner entschieden, welcher im Verhältnis zu seinen Vorgängern recht unbekannt ist (auch wenn seine andere Band Triumfall auch nicht gerade klein ist) und im direkten Vergleich eine ganze Ecker roher wirkt. Mir persönlich war seine Art des Gesanges anfangs zu abwechslungsarm, bei den ersten Durchläufen konnte ich nicht wirklich viel damit anfangen, was sich überraschenderweise nach dem dritten oder vierten Hören geändert hat.

Wenn man die Lieder ein paar Mal gehört hat, fällt auf, dass es sich hier nicht bloß um ein weiteres Album einer bekannten Band handelt, sondern, dass sich jemand Gedanken gemacht hat. So stumpf das Album zuerst wirkt, in jedem Lied sind Feinheiten eingebaut, die den Hörwert extrem anheben. Zwar ist, wie erwähnt, der Gesang monoton, das wird aber durch die instrumentale Fraktion mehr als ausgeglichen. Fängt Radix Malorum ohne Vorwarnung direkt mit genialen Schrammelläufen an, kann man bei Burn In His Light ein schon fast harmonisches Gitarrensolo hören. Würde ich jede kleine Finesse hier aufführen, könnte ich das Review als Taschenbuch verkaufen.

Die Produktion ist im Vergleich zum Material eher im oberen Durchschnitt anzusiedeln. Gorgoroth springt auf den Zug des etwas zu gut abgemischten Black Metals auf. Die Produktion wirkt vor allem für das Genre etwas zu plastisch, zum Glück ist man immer noch weit entfernt von der Core-Fraktion.

Fazit: Gorgoroth liefern 2015 mit Instinctus Bestialis nach vier Jahren Sendepause ein Album ab, dass die Verschandung von Under The Sign Of Hell mehr als nur entschuldigt. Mit diesem Album beweist die Band, dass sie mehr ist als nur ein großer Name und mit Recht zu den bekanntesten Black Metal-Bands gehört. Die Pause scheint der Band gutgetan zu haben!

Anspieltipps: Burn In His Light, Radix Malorum
Gordon E.
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