“Bösartig und wiedererstarkt“
Artist: Halestorm
Herkunft: Red Lion, Pennsylvania, USA
Album: Vicious
Spiellänge: 43:33 Minuten
Genre: Hard Rock
Release: 27. Juli 2018
Label: Warner Music
Link: http://www.halestormrocks.com
Produktion: Rock Falcon Studio, Nashville von Nick Raskulinecz
Bandmitglieder:
- Vocals und Gitarre – Lzzy Hale
- Gitarre – Joe Hottinger
- Bass – Josh Smith
- Drums – Arejay Hale
Tracklist:
- Black Vultures
- Skulls
- Uncomfortable
- Buzz
- Do Not Disturb
- Conflicted
- Killing Ourselves To Live
- Heart Of Novocaine
- Painkiller
- White Dress
- Vicious
- The Silence
Das vierte Studio-Album der Amerikaner Halestorm hört auf den Namen Vicious. Passend zum Titel präsentiert sich die Band dabei in einem bösartigeren Gewand als auf dem Vorgänger Into The Wild Life (2015). Mehr Gitarren, mehr Riffs und schnellere Songs erinnern dabei vor Allem an The Strange Case Of… (2012). Trotz einiger Parallelen hat sich die Band weiterentwickelt und überzeugt vor Allem durch abwechslungsreiches und durchdachtes Songwriting. Jeder Song hat seine eigenen Facetten und bereichert das Album. Trotzdem fühlt sie die Platte unglaublich zusammenhängend an.
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Nicht nur musikalisch, sondern auch inhaltlich ist Vicious rebellisch angehaucht. Anzügliche Texte gehörten zwar schon immer zum Repertoire der Band, hier reizt Lzzy Halle die Thematik mit Songs wie Uncomfortable, Do Not Disturb oder Vicious – um nur eine Auswahl zu nennen – aber nochmal ein Stück weiter aus. So klischeehaft das auch klingen mag, die ‚verbotenen‘ Thematiken und etwas düsteren Songs, passen dabei wunderbar zu Lzzys Rockröhre.
Neben den klassischen Rock-Songs mit nahezu metallernen Einflüssen, weiß die Platte auch mit Stadion-Rock-/Pop-Refrains und Balladen zu überzeugen. Vor Allem Heart Of Novocaine sei hier zu nennen. Die Art und Weise wie dieser Track die Gefühlswelt des Lyrischen-Ichs vermittelt, ist beeindruckend und zeigt wie begabt die Band songwriting-technisch ist.
Dennoch schlägt das Herz eines jeden Heavy-Fans vor Allem bei Songs wie Uncomfortable oder Painkiller höher. Die schnellen und harten Riffs ergänzen die Songs um eine Komponente, die die Band von vielen modernen Rock-Acts abhebt. Ganz besonderes Highlight ist dabei das virtuose Gitarren-Solo von Killing Ourselves To Live. Der sonst eher durchschnittliche und langwierige Song erhöht dadurch seine Wertigkeit um ein Vielfaches. Nicht, dass Gitarrist Joe Hottinger damit überrascht, seine sehr musikalische Art Soli zu schreiben, hat er schon zu genüge zur Schau gestellt, dennoch hat dieses Solo etwas, das man von Halestorm sonst nicht erwartet hätte.