Artist: Iron Savior
Herkunft: Hamburg, Deutschland
Album: Skycrest
Spiellänge: 56:06 Minuten
Genre: Power Metal
Release: 04.12.2020
Label: AFM Records
Links: https://www.facebook.com/ironsavior1996
http://www.iron-savior.com
Bandmitglieder:
Gesang und Gitarre – Piet Sielck
Gitarre – Joachim “Piesel” Küstner
Bassgitarre – Jan Sören Eckert
Schlagzeug – Patrick Klose
Tracklist:
- The Guardian
- Skycrest
- Our Time Has Come
- Hellbreaker
- Souleater
- Welcome To The New World
- There Can Be Only One
- Silver Bullet
- Raise The Flag
- End Of The Rainbow
- Ease Your Pain
- Ode To The Brave
Schon mal den Bandnamen Gentry gehört? So besonders bekannt ist dieser Name auch nicht, aber man kann sagen, dass diese Band quasi ein Vorläufer der weltbekannten Powermetaller Helloween aus Hamburg ist. Die beiden Gitarren bei Gentry waren Piet Sielck und Kai Hansen. Während Kai sich weiter auf die Musik konzentrierte, ging Piet zu Ausbildungszwecken für ein Jahr in die USA und verbesserte seine Kenntnisse als Tontechniker. Seine erste Produktion war übrigens eine bekannte Scheibe: Heading For Tomorrow von Gamma Ray. Piet ist auf der einen oder anderen Scheibe von Blind Guardian zu hören bzw. technisch daran beteiligt. Saxon, Uriah Heep, Grave Digger usw. – die Liste, welche Bands sich bei Piets Studioaktivitäten die Tür in die Hand drückten, ist lang. 1996 kehrte Piet wieder mit eigener Band auf die Bühne zurück und gründete Iron Savior. Die erste selbst betitelnde Scheibe kam 1997 auf den Markt. Offiziell waren nur drei Herren daran beteiligt. Neben Piet sein alter Weggefährte Kai Hansen und der damalige Drummer von Blind Guardian Thomen Strauch. Thomen und Kai konzentrierten sich recht schnell wieder auf ihre Hauptacts und seit Condition Red (2002) ist die aktuelle Saitenfraktion stabil. An den Drums gab es einige Veränderungen über die Jahre, seit 2016 verhaut Patrick Klose die Felle. Mit Skycrest erscheint das neue Werk bereits ca. 18 Monate nach dem letzten Release Kill Or Get Killed. Eine der bekanntesten Nummern aus der Feder von Iron Savior ist Heavy Metal Never Dies vom Longplayer The Landing (2011). Damit kommen wir dann auch zu den weniger schönen Themen rund um Skycrest.
Im Januar 2020 spielten Iron Savior auf dem Ballroom Birthday Bash (Bericht hier) im Hamburger Knust. Das Knust ist jetzt kein riesengroßer Laden und natürlich schnackte man mit dem einen oder anderen, so auch mit dem Bassisten Jan Sören Eckert. Ihm ging es nicht so besonders gut und er fuhr recht schnell nach dem Gig mit seiner Frau nach Hause. Anfang Februar gab es dann die Info, dass Jan Sören sich einer Krebsbehandlung unterziehen muss (Klick). Schon nach der Meldung sagten Piet und Jan Sören, dass man trotzdem positiv nach vorne schaut und Jan Bünning von Paragon bis zur vollständigen Genesung von Jan Sören den Bass bei Iron Savior zupfen wird. Dass es anderes gekommen ist, wissen wir alle. In der Pressemitteilung zur neuen Scheibe gibt es aber die Info, dass Jan Sören wieder vollständig in Ordnung ist und die Krebsbehandlung erfolgreich hinter sich brachte. In wenig schönen Zeiten sind gute Nachrichten immer willkommen. Weiterhin schreibt die Band, dass man die depressive Stimmung und die Frustration aus der Erkrankung und der Pandemie in positive Energie umgewandelt und einfach ein neues Werk kreiert hat, welches den Hörer zumindest für eine Zeit aus der beschissenen Coronastimmung entreißen soll.
The Guardian ist ein ca. einminütiges Intro für den Titeltrack Skycrest. Schneller, typisch teutonischer Powermetal mit intensiver Melodie begrüßt den Hörer. Our Time Has Come geht genauso weiter, die Gitarren liefern für meinen Geschmack noch etwas intensiver als beim Titeltrack. Hellbreaker verändert etwas den Rhythmus, der fröhliche Powermetal weicht etwas zurück. Piet kommt auch mal wütend aus den Boxen, der Refrain bleibt jedoch rund und wird im Chor dargeboten. Souleater kommt in Hardrockmanier daher und ähnelt im Chorus seinem Vorgänger. Welcome To The New World hat einige elektronische Elemente am Start, welche die neue Welt der Technologie simulieren. „Welcome to the nightmare“ als Teil des Refrains macht klar, in welche Richtung hier gedacht wird. There Can Be Only One und Silver Bullet knüpfen an ihren Vorgänger an, tauschen elektronische Elemente gegen das eine oder andere Gitarrensolo und kommen als typischer Powermetal made in Germany aus den Boxen. Raise The Flag mixt einiges an Hardrockpassagen zum melodischen Powermetal. Der Chorus dürfte ein echter Headbanger sein und die Flagge des Heavy Metal dürfte durch die entsprechenden Locations fliegen. End Of The Rainbow holt sich eine AOR Anleihe zum Anfang, baut sich nett auf, um einen Ohrwurm als Refrain zu kreieren. Eine Nummer, die mir mächtig Spaß bringt. Ease Your Pain ist eine rockige Ballade aus der Feder von Jan Sören, Ode To The Brave folgt als Rausschmeißer. Wie es sich für ein Powermetal Werk gehört, wird es nochmals temporeich und Iron Savior schließt die Klammer zum Opener Skycrest.