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Kadavar – Kids Abandoning Destiny Among Vanity And Ruin

Untergangsstimmung perfekt verpackt

Artist: Kadavar

Herkunft: Berlin

Album: Kids Abandoning Destiny Among Vanity And Ruin (K.A.D.A.V.A.R.)

Genre: Hard Rock, Psychedelic Rock, Stoner Rock, Doom Metal, Proto Metal

Spiellänge: 42:00 Minuten

Release: 07.11.2025

Label: Cloud Hills

Link: https://www.kadavar.com/

Bandmitglieder:

Gesang, Gitarre – Christoph „Lupus“ Lindemann
Schlagzeug – Christoph „Tiger“ Bartelt
Gitarre – Jascha Kreft
Bass – Simon „Dragon“ Bouteloup

Tracklist:

  1. Lies
  2. Heartache
  3. Explosions In The Sky
  4. The Corner Of E 2nd & Robert Martinez
  5. Stick It
  6. You Me Apocalypse
  7. The Children
  8. A.D.A.V.A.R.
  9. Total Annihilation

Schon wieder was Neues von Kadavar? Einige Jahre ist nichts von den Retro-Rockern aus Berlin zu hören, jetzt kommen innerhalb von sechs Monaten mit I Just Want To Be A Sound und Kids Abandoning Destiny Among Vanity And Ruin oder kurz K.A.D.A.V.A.R. gleich zwei Platten. Warum das so ist und was es mit der doppelten Veröffentlichung auf sich hat, erläutert Drummer Christoph „Tiger“ Bartelt im ausführlichen Interview, das wir vor dem Gig in der Großen Freiheit 36, Hamburg (Bericht hier), führen konnten. In diesem Review schauen wir ausschließlich auf die Musik.

I Just Want To Be A Sound dürfte viele Menschen überrascht haben. Kadavar klingen vollkommen anders als auf ihren bisherigen Alben. Der Stoner Rock ist verschwunden, die raue und rotzige Art ist einer fast poppigen Attitüde gewichen. Kadavar mit einem neuen Label sind mit I Just Want To Be A Sound im Alternative Rock angekommen. Wie geht es mit Kids Abandoning Destiny Among Vanity And Ruin weiter?

Der Albumtitel ist düster. Kinder, die ihr Schicksal zwischen Eitelkeit und Ruin aufgeben, dazu Lügen, Kopfschmerzen und die Apokalypse bis zur finalen totalen Vernichtung. Das Albumcover zeigt das Quartett, das auf einen zerbrochenen Spiegel schaut. Der Blick auf die Welt und die Menschheit?

Lies ist bereits vorab als Single veröffentlicht worden. Das erste Riff begrüßt die Hörerschaft genau so, wie Fans es von Kadavar kennen. Ein exzellenter Headbanger, der allein von der Saitenarbeit mehr Metal als Rock ist, macht sofort klar, wo der Kadavar-Hammer im Herbst des Jahres 2025 hängt. Die Kopfschmerzen nehmen den Sound vom Vorgängeralbum anfänglich auf, das markante Riffing bleibt, im Refrain sind die Herren rockig psychedelisch unterwegs.

Spätestens mit Explosions In The Sky verbindet sich die Welt von Kadavar 2025 mit den Werken von vor circa zehn Jahren wie Berlin oder Rough Times. Metallische Kost in Kombination mit Alternative Rock und dem markanten und bekannten Sound von Kadavar. Haben wir nun Stoner-Alternative-Metal?

Nichts ist beständiger als der Kontrast. Wer I Just Want To Be A Sound nicht kennt, bekommt mit Stick It und dem dazugehörigen Interlude eine Kostprobe. Gefühlt passt die eher bunte und fröhliche Nummer nicht zum sonstigen Material auf Kids Abandoning Destiny Among Vanity And Ruin. Der Ausreißer ist aber einmalig. You Me Apocalype kommt nicht so hart aus den Boxen wie zum Beispiel Lies, liefert aber die bekannten Trademarks der Berliner Band.

Der Härtegrad ändert sich deutlich mit The Children, was mehr Metal als Rock ist, auch wenn der eine oder andere kurze psychedelische Ausflug für Auflockerung sorgt. Das, was an den Drums fabriziert wird, schielt zum Teil in Richtung Thrash und zeigt erneut, dass Kadavar sich nicht um Genregrenzen kümmern.

Auch der Titeltrack bleibt von den Saiten fifflastig, sonst wird es psychedelisch und gegen Ende erneut fast metallisch, sodass der Übergang zum Highlight der Platte fließend ist. Das Highlight ist knapp sieben Minuten Total Annihilation. Die Nummer dürfte einer der härtesten Tracks im Universum von Kadavar sein. Der Sound knallt derart aus den Boxen, sodass hier nicht nur Hard-Rock-Fans ein Ohr riskieren sollten.

Kadavar – Kids Abandoning Destiny Among Vanity And Ruin
Fazit
Reviews klassifizieren Alben gerne. Um Kids Abandoning Destiny Among Vanity And Ruin einzuordnen, bedarf es einiger Schubladen. Proto Metal? Auf jeden Fall. Psychedelic Rock? Auch. Hard Rock? Bestimmt. Alternative Rock? Klar, zumindest Stick It. Fassen wir es kurz und einfach zusammen: Kadavar.

Wer gerne genreübergreifend unterwegs ist, auf einen ordentlichen Härtegrad steht, sowohl rockige als auch metallische Saitenarbeit mag, der macht mit der neuen Kadavar nichts verkehrt. Die Platte ist ein Kandidat für die Höchstnote, das der Alternative Rocker Stick It verhindert. Die Nummer fühlt sich etwas deplatziert auf dem Album an. Für Menschen mit einer Vorliebe für harte Gitarren gibt es Highlights genug, egal ob Lies, Heartache oder das überragende Total Annihilation. Kadavar liefern ein Jahreshighlight für Rockfans und wischen den eher gemischten Eindruck, den I Just Want To Be A Sound hinterlassen hat, umgehend weg.

Anspieltipps: Lies, The Children und Total Annihilation
Franziska W.
9.5
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