Artist: L.A. Guns
Herkunft: Los Angeles, USA
Album: Black Diamonds
Spiellänge: 41:17 Minuten
Genre: Glam Metal, Hard Rock
Release: 14.04.2023
Label: Frontiers Music Srl
Link: http://www.lagunsmusic.com/
Bandmitglieder:
Gesang – Phil Lewis
Gitarre – Tracii Guns
Gitarre – Ace Von Johnson
Bassgitarre – Johnny Martin
Schlagzeug – Adam Hamilton
Tracklist:
1. You Betray
2. Wrong About You
3. Diamonds
4. Babylon
5. Shame
6. Shattered Glass
7. Gonna Lose
8. Got It Wrong
9. Lowlife
10. Crying
11. Like A Drug
Wer wie ich über Mötley Crüe in die Metalszene gefunden hat, weiß, was er dem Glam Metal und Hard Rock der Vergangenheit zu verdanken hat. Umso erfreulicher ist es, dass es noch Bands der alten Tage gibt: L.A. Guns sind so eine Band.
Als 1988 das gleichnamige Debütalbum herauskam, war die Glam Metal Szene auf ihrem kulturellen Höhepunkt. Dies änderte sich jedoch schlagartig, als der Grunge 1991 die musikalische Vorreiterrolle übernahm und den Glam Metal verdrängte. Trotz musikalischer Höhen und Tiefen sowie vieler Line-Up-Wechsel sind L.A Guns noch im Geschäft und präsentieren mit Black Diamonds ihr 14. Studioalbum.
Das Album beginnt ohne Intro oder sonstige Vorwarnung. Nachdem die Play-Taste gedrückt wurde, wird man sofort von einem typischen John Bonham-Drum-Beat überrollt. Auch das Riffing erinnert stark an Jimmy Page. Hierbei muss man sich erst mal bewusst machen, dass es wirklich die neue L.A. Guns-Scheibe ist. Auch der zweite Track Wrong About You erinnert stark an Led Zeppelin und bedient sich vieler musikalischer Facetten der englischen Kultband.
Dass es sich dennoch um ein L.A. Guns-Album handelt, wird einem spätestens beim dritten Track Diamonds bewusst. Die Videoauskopplung punktet mit typischen Strukturen großartiger Rockballaden der 80er- und 90er-Jahre. Auch der Track Gonna Lose ist ein gutes Beispiel dafür, wie man an den Erfolg der alten Tage anknüpfen kann.
Doch außerhalb der Balladen geht es durch musikalische Standards aus Blues und Hard Rock, wie etwa im Track Shame.
Got It Wrong und Babylon kommen zwar etwas punkiger daher, lassen aber auch eigene Ideen vermissen. Babylon erinnert vom Riffing stark an die Rolling Stones und der Song Lowlife versprüht eine gewisse AC/DC-Atmosphäre.
Natürlich kann auch eine Band wie L.A. Guns den Hard Rock nicht neu erfinden, doch leider treten die eigenen musikalischen Ideen dieses Mal stark in den Hintergrund.
Handwerklich ist Black Diamonds absolut solide. Im Songwriting wagt man allerdings nicht den Schritt über altbekannte Rockstrukturen hinaus, was einen faden Beigeschmack hinterlässt.
Herauszuheben ist immerhin die druckvolle Produktion, die Mastermind Tracii Guns höchstpersönlich übernommen hat. Sie verpasst den Songs eine treibende Kraft, die das Album nicht belanglos wirken lässt.