Malignant Altar – Realms Of Exquisite Morbidity

Houston hat ein morbides Problem

Artist: Malignant Tumor

Herkunft: USA

Album: Realms Of Exquisite Morbidity

Spiellänge: 33:40 Minuten

Genre: Death Metal

Release: 10.12.2021

Label: Dark Descent Records

Link: https://darkdescentrecords.bandcamp.com/album/realms-of-exquisite-morbidity

Bandmitglieder:

Gesang – Wilson P.
Gitarre – Beau Beasley
Gitarre – Josua Bokemeyer
Bassgitarre – Mat. V. Aleman
Schlagzeug – Dobber Beverly

Tracklist:

  1. Channeling Impure Apparitions
  2. Usurpring The Pantheon Crown
  3. Belial Rebirth (Metempsychosis)
  4. Realms Of Exquisite Morbidity
  5. Ceremonial Decapitator
  6. Rite Of Krasue

Diese Band aus Houston ist seit 2018 aktiv und hat nach zwei Demos nun ihre erste Veröffentlichung am Start. Dark Descent Records haben die Burschen unter ihre Fittiche genommen und das bedeutet, dass wir wahrscheinlich irgendetwas mit Death Metal zu hören bekommen.

Nach einem kleinen Glockenspiel geht das unheimliche Spiel los. Langsam und voller Schlamm wühlt man sich in die Eingeweide des vor der Anlage wartenden Empfängers. Die Riffs schleppen, die Drums stampfen und es herrscht eine dunkle und morbide Grundstimmung. Die Vocals sind natürlich abgrundtief und es werden immer wieder Ballerparts mit eingebaut. Die schwammige und dunkle Produktion erzeugt natürlich eine Extraportion Darkness, macht das Zuhören aber auch nicht einfacher, ist aber echt okay. Das Tempo wird wieder rausgenommen und man groovt sich im Midtempo durch die Botanik, um dann, nach einigen Vorspielern, den Knüppel herauszuholen. Ja, das klingt gut, nichts Neues, alles schon hundertmal gehört, macht aber Laune. Dann wird das Tempo wieder verlangsamt und es folgt ein melodisches Solo. Schön abgefahren und verspielt. Dann kriecht man noch einmal durch die Gewölbe und beendet den Opener Channeling Impure Apparitions.

Auch bei Usurpring The Pantheon Crown hat Houston weiterhin ein Problem, würde ich mal sagen, denn Malignant Altar setzen ihren primitiven Weg weiterhin fort. Drückend und schleppend geht es wieder los. Eine gewisse Schwere macht sich breit, eine morbide Melodie wird vorgetragen und das schlammige Unheil nimmt seinen Lauf. Langsam, aber richtig langsam. Das Stakkato-Riffing ist sehr spartanisch, die Drumschläge kann man an einer Hand abzählen und die Vocals übernehmen das Zepter. Dann baut man den Song auf, die Doubelbass arbeitet für die Band und man wühlt weiterhin im Dreck. Nach einigen Vorspielern erfolgt ein wildes, quietschendes Riff, welches niedergeknüppelt wird. Diese Passage hält nur kurz an und wechselt wieder in den langsamen Part, wird erneut aufgebaut und endet in einem Uftata-Part. Dieser wird dann mit einzelnen Knüppelpassagen ergänzt. Klingt ein wenig wirr, hat aber Potenzial. Dann ist Ruhe und es gibt windige Klänge zu hören. Kleines Zwischenspiel, warum auch nicht. Dieses ist auch nur die Ankündigung für den schleppenden Part, der dann folgt und einen bis zum Ende begleitet. Die Doublebass wird noch einmal langsam dazugeholt, aber dann ist auch Schluss mit lustig.

Die beiden Songs sind mit über sechs Minuten ein wenig zu lang gehalten und auch das nachfolgende Belial Rebirth (Metempsychosis) folgt dem genannten Schema und klingt ziemlich ähnlich. Das schleppende und langsame Momentum zu Beginn ist aber schon ganz geil und vor allem düster und der Übergang nach neunzig Sekunden in einen Blastbeatpart und die weitere Sequenz klingt total fett. Die technischen Drumeinheiten, die mit eingebaut werden (spielt nicht im Takt) kommen auch ganz geil und neben den tiefen Vocals tauchen Screams auf. Dann erfolgt ein Break, man schleppt sich wieder durch die Gegend und in Houston gehen alle Lichter aus. Vielleicht ist der Song ein wenig zu lang, aber ansonsten eben total geil gemacht. Eine morbide Melodie darf nicht fehlen, ist klar und diese muss natürlich sick sein und niedergeknüppelt werden.

Realms Of Exquisite Morbidity bietet ein wenig Entspannung. 150 Sekunden rauschende Klänge aus dem Niemandsland. Ein Intro mitten auf dem Album kann nicht schaden, kommt aber schon überraschend.

Ceremonial Decapitator und Rite Of Krasue bieten dann am Ende gewohnte und gekonnte Hausmannskost. Diese Hooks setzten sich einfach fest und hier und da erinnern sie natürlich an ihre Labelkollegen von Blood Incantation oder Sepuchral Voice. Die Amerikaner haben durchaus ein Händchen dafür, Eingängigkeit und Morbidität zu verbinden, ohne dass es langweilig oder ausgelutscht klingt. Wer auf verrotteten Death Metal abfährt, der sollte hier unbedingt zuschlagen.

Malignant Altar – Realms Of Exquisite Morbidity
Fazit
In den letzten Jahren kam der verrottete Death Metal immer mehr in Mode und dieses auch zu Recht, denn diese eingängigen Klänge, verbunden mit morbiden Melodien, ekligen Hooks, Geschwindigkeitsattacken, langsamen Parts und tiefen Vocals gehen direkt ins Nervenzentralsystem. Malignant Altar wissen durchaus, wie es funktioniert. Gutes Album!

Anspieltipps: Usurpring The Pantheon Crown und Belial Rebirth (Metempsychosis)
Michael E.
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