Rotpit – Long Live The Rot

Rotlastiger Death Metal der alten Schule

Artist: Rotpit

Herkunft: Schweden und Deutschland

Album: Long Live The Rot

Spiellänge: 35:26 Minuten

Genre: Death Metal

Release: 29.11.2024

Label: War Anthem Records

Link: https://www.facebook.com/Rotpit666

Bandmitglieder:

Gesang – Ralf Hauber
Gitarre und Bassgitarre – Jonny Pettersson
Schlagzeug – Erik Barthold

Tracklist:

1. Sewer Rot
2. Massive Maggot Swarm
3. Long Live The Rot
4. Eat Or Be Eaten
5. The Triumph Of Rot
6. Tunnel Rat
7. Dirt Dwellers
8. Funeral Mock
9. We Rot
10. Outrot

Da ist sie wieder, die schwedisch-schwäbische Verrottungsmaschine namens Rotpit. Seit dem Jahre 2020 ist dieses unheilige Trio nun schon zusammen. Nach einem Demo im Jahre 2021 erschien 2023 das ziemlich geile Debüt namens Let There Be Rot heraus. Wer rastet, der rostet, sagt man, aber das gilt natürlich nicht für Jonny Pettersson. Der Bursche ist fast so aktiv wie Rogga Johansson. Und mit dem Rotpit-Sänger Ralf Hauber hat er ja auch noch die Band Heads For The Dead. Der Bursche scheint nichts anderes zu machen, als täglich Musik zu schreiben und deswegen wundert es einen natürlich nicht, dass ein Jahr später bereits das zweite Album auf den Markt kommt.

Natürlich darf ein kleiner, schauerlicher Anfang nicht fehlen, so auch beim Song Sewer Rot. Dann jaulen die Gitarren auf und der langsame, verfaulte Weg wird heimgesucht. So eitert man am Anfang herum, kommt langsam, aber dreckig stimmungsvoll in den Song. Alles wie gehabt und das ist auch gut so. Und dann kommt es, wie es kommen muss und wie ich es mag. Die Gitarre macht ihr Ding. Sie spielt vor, die Drums setzen ein und wer denkt, jetzt kommt ein Ballerpart, der hat sich aber sehr getäuscht. Mit dreckigem Riffing, langsamem Midtempo-Drumming und ghouligem Gesang geht es weiter. Sehr geil. Die Riffs sind wirklich schön schmutzig. Eine Midtempo-Uftata ist am Start und dann kommt der Refrainpart zur Geltung, zumindest kann man Into The Sewer Rot mitbrüllen. Eine düstere, schaurige Melodie ertönt und dann kriecht man dem Ende entgegen. Jawohl, das ist echt ganz lecker. Ralfs tiefe und bösartige Stimme passt absolut zur morbiden Grundstimmung. Die vorhandenen Breaks kommen zur rechten Zeit und erschaffen eine fette Midtempo-Nummer.

Massive Maggot Swarm kommt auch zäh und bösartig aus den Boxen gekrochen und sucht sich seinen Weg durch das Untergewölbe. Die Doublebass fügt ein wenig Härte dazu, bevor man dann noch einmal ganz das Tempo herausnimmt, Ralf böse grunzt und man eine Uftata-Attacke startet, natürlich im erhabenen Midtempo. Man kehrt zurück zum Doublebasspart und lässt dann eine morbide Melodie sprechen, die dann auch mit einem Geballerpart kombiniert wird, aber nur kurz. Danach geht es im normalen Tempo weiter. Wieder in den Doublebasspart mit kurzer Variation und dann ab in den Uftata-Moment. Dann heult die Gitarre bösartig auf, der Drummer nimmt erneut Fahrt auf und verschleppt es dann am Ende wieder ein wenig. Ach ja, das macht alles gute Laune. Morbide Stimmung im heimischen Wohnzimmer ist eben die Beste! Coole Doom/Death Nummer mit sägenden Gitarren und feinen Tempoverschärfungen.

Auch der Namensgeber Long Live The Rot hat diese langsamen Passagen, die dann sehr druckvoll aufgebaut werden. Schleppend und headbangerfreundlich agiert man und kriecht so vorwärts. Der morbide Sound drückt dem Ganzen noch einen muffeligen Stempel auf. Das Tempo wird dann schön verschärft. Das Riffing dazu drückt. Diese halb-melodischen Leads schocken ohne Ende und machen Laune und dann wird es einmal richtig fix, aber natürlich wartet man hier mit Breaks und Tempoverschleppung auf. Die Gitarrenarbeit ist hervorragend, Ralfs Gesang ja eh und die Drums drücken immer zur rechten Zeit. In knappen fünf Minuten bewegt man die Leiber über den Graveyard und geht dabei sehr fanfreundlich vor. Eingängig, aber doch auf spielerisch hohem Niveau. Passt!

Und so intensiv geht es auch weiter. Diese Vocals hauen mich immer um. Gleich zu Beginn von Eat Or Be Eaten muss man mitgrölen. Dann arbeitet man im Midtempo, holt aber immer wieder zwischenzeitlich den Hammer raus. Auch diese melodischen Leads und die Uftata dürfen wieder mitspielen. Skandinavien lässt grüßen.

Dass sie sich auch im Uptempo zu Hause fühlen, beweisen sie beim Song The Triumph Of Rot. Schön straight mit einigen Verschleppungen. Aber das geht gut nach vorne weg. Bin ich absolut mit dabei!

Anscheinend mögen sie die Farbe Rot ganz gerne, dann ganz oft hört man bei Ralfs Gesang das Wort Rot, hehe.

In 38 Sekunden führt man den Fan da draußen an das Ende der Geschichte heran. Sprachsequenzen kombiniert mit dreckigen, musikalischen und krachgelenkten Toneinheiten stehen an der Tagesordnung beim Song Outrot und begleiten die Meute nach draußen. Schönes Ding.

Rotpit – Long Live The Rot
Fazit
Wer seinen Death Metal roh, rottig und schleppend mag, ist wieder einmal bei Rotpit genau richtig. Immer wieder Breaks und Tempoverschärfungen lockern den morbiden Boden auf und schaffen ein old schooliges Wohlbefinden. Death Metal, der Spaß macht!

Anspieltiips: Massive Maggot Swarm und The Triumph Of Rot
Michael E.
8.6
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