Silius – Worship To Extinction

Dreschen und grooven auf österreichische Art

Artist: Silius

Herkunft: Österreich

Album: Worship To Extinction

Spiellänge: 44:38 Minuten

Genre: Thrash Metal

Release: 28.08.2020

Label: Rock Of Angel Rockers

Links: https://www.facebook.com/Siliusband
http://www.silius.at
https://silius.bandcamp.com/

Bandmitglieder:

Gesang – Matthias Thurner
Bassgitarre, Gesang – Martin Storch
Gitarre – Mario Haui Haueis
Schlagzeug – Ralph Jurschitsch

Tracklist: 

  1. Worship
  2. C.U.L.T.
  3. Horrorscopes
  4. Abominate
  5. Lesson In Blood
  6. Dance On Your Grave
  7. Venom Baptism
  8. Tripping Balls Out
  9. Evil Inside
  10. Death & Glory
  11. Drowning

Die Tiroler Band Silius, die seit 2013 die Alpenrepublik unsicher macht, ist mir bis dato noch nicht untergekommen. Nach einem Demo im Jahre 2015 und dem Debüt namens Hell Awakening via Massacre Records im Jahre 2017 macht man sich jetzt also zu viert auf, die Berge zu überqueren und ihre Art des Metals via Silberling Nummer zwei uns allen etwas näherzubringen. Wie gesagt, das Vorgängeralbum kenne ich nicht, ich habe nur gelesen, dass sie entschieden haben, härter zu werden. Ja, das ist natürlich etwas für mich.

Und los geht der Alpenexpress. Worship eröffnet die Reise. Schon nach paar Sekunden habe ich an Pantera gedacht, schon mal nicht schlecht. Auch gesanglich. Ich musste mich kurz dran gewöhnen, aber dann brannte er sich positiv in meine Ohren rein. Riff vorweg, Uftata und ab – schönes thrashiges Feeling, gepaart mit einem Händchen für Groove. Am Anfang erinnern sie mich an neuere Exhorder. Dieses ändert sich bei dem groovigen Part, den man aber lecker durchnicken kann. Das Tempo wird wieder aufgenommen und wieder verschleppt. Das Ganze klingt sehr durchdacht und strukturiert. Der Gesang ist eher brüllend und klingt fett, besonders im Refrainpart. Kleines Solo und ab in einen fetten Groove. Das Drumming ist sehr bestimmend und drückend. Passt. Das Riff ist zwar nicht neu, knallt aber. Was fehlt? Natürlich ein Solo. Kommt natürlich, meine Damen und Herren. Dieses wird in verschiedenen Tempi dargeboten und geht dann wieder in einen Groovepart. Geiles Stück.

Mit einem lang gezogenen Roar geht der Song C.U.L.T. los. Ob das ein Gruß ans Label ist (ROAR), glaube ich nicht, aber ich musste es bringen, hehe. Egal. Auch hier funktioniert die Mischung aus Uftata – Thrash, Groove und variabler Gesang. Der Gesang wird gerade beim Refrain variiert. Hier singt er sehr betonend. Kommt interessant rüber. Das Riffing beim groovigen Element kommt einem schon sehr bekannt vor. Bei diesem Song ist echt der Gesang positiv herauszuheben. Und sehr abrupt ist der Song zu Ende.

Horrorscopes klingt am Anfang sehr schleppend und verspielt. Midtempo mit shreddigen Gitarrenparts. Gesang drauf. Nach kurzer Zeit wird das Tempo ein wenig verschärft, es folgt eine Doublebasspassage und ab geht es kurz in den Groove, um das Tempo dann wieder anzuheben. Ja, der Drummer macht durch die verschiedenen Spieltechniken den Song druckvoll. Klingt gut. Beim Groove gehen alle Pantera Glocken an! Der Gesang ist auch wieder sehr geil, besonders, wenn er diesen lang zieht. Feines Gitarrensolo folgt und der Groove macht wieder seine Runde. Aber auch dieser Song endet irgendwie gefühlt mittendrin.

Abominate beginnt wiederum mit einem bekannten und sehr markanten Riff, klingt dann aber teilweise sehr verwirrt, bis man das Anfangsriff wieder rausholt. Schockt aber, da der Songs schon rollt und sehr druckvoll und zerstörend rüberkommt, obwohl er quasi nur im Midtempo um die Ecke kommt. Kann man definitiv so machen, keine Frage. Auch hier sitzt der Refrainpart. Break, Vorspieler, Tempoverschärfung, Solo. Fetzt! Das Solo übernimmt jetzt die Regie und das zu Recht. Danach wieder ins Midtempo. Sehr interessanter Songaufbau und guter Song. Lamb Of God lassen ein wenig grüßen.

Ein Song mit den Namen Lesson In Blood muss natürlich ein straight forward Song sein und so ist es auch. Von Anfang an Attacke. Schöne Abwechslung zu den groovenden Stücken zuvor. Natürlich knattert man nicht durch, sondern wechselt auch hier ins Midtempo, nimmt aber relativ schnell wieder Fahrt auf. Jawoll, destruktive Stimmung, was willste mehr? Kommt sehr gut und in den schnelleren Passagen schimmert z.B. Testament durch. Auch hier gibt es wieder ein feines Solo. Der betonende Gesang auf das Gitarrenshredding kommt stark.

So, knattert man sich durch elf Songs und knappen 45 Minuten. Am Ende hin verliert der Spaß meines Erachten ein wenig an Power und Energie. Gemastert wurde das Ganze von Henrik Udd,  der 2017 den Heavy Music Award für den Best Producer erhalten hat. Der Sound ist absolut fett.

Silius – Worship To Extinction
Fazit
Die Österreicher von Silius liefern eine geile Mischung aus Thrash und Groove ab und dürften für Fans von Pantera, Testament, Lamb Of God , Exodus oder auch Exhorder sehr interessant sein. Die Entscheidung, ihr Songmaterial schneller und heaviger zu gestalten, war genau richtig.

Anspieltipps: Worship und Lesson In Blood
Michael E.
7.8
Leser Bewertung6 Bewertungen
9.3
7.8
Punkte