Eventname: Only True Believers Remain Tour
Headliner: Terror
Vorbands: Nasty, Combust, Headbussa
Ort: Im WIzemann, Stuttgart
Datum: 22.12.2024
Genre: Hardcore, Beatdown
Terror sind unumstritten eine der wichtigsten und erfolgreichsten Bands im Hardcore. Dass sie allerdings zwei Tage vor Weihnachten die Halle des Im Wizemann mit ca. 1.000 Fans füllen, ist schon sehr beachtlich. Als Special Guests haben die Herren aus Los Angeles auf dieser Tour keine Geringeren als die Belgier von Nasty im Schlepptau. Als ob das nicht Grund genug sei, um nach Stuttgart zu fahren, bekommt man mit Combust und Headbussa noch zwei Support Acts geliefert, die die Stimmung vorab anheizen sollen.
Da sich der Einlass um eine halbe Stunde nach hinten verschoben hat, hat sich vor dem Im Wizemann eine lange Menschenschlange gebildet und ich verpasse fast den Anfang von Headbussa. Doch glücklicherweise betreten die Franzosen genau in dem Moment die Bühne, als ich die Halle betrete. Dass vor Combust ein weiterer Support auf dem Plan steht, hatte ich so gar nicht auf dem Schirm. Vor der Bühne haben sich schon einige tanzwütige Hardcore-Fans versammelt, die Kapazität ist aber längst noch nicht ausgeschöpft, was wohl dem verspäteten Einlass geschuldet ist. Und trotzdem bildet sich auf der Tanzfläche schon kleiner Moshpit, der bisher allerdings nur erahnen lässt, was sich später hier noch abspielen wird.
Bei Combust sieht es vor der Bühne schon etwas anders aus. Die Halle hat sich in der vergangen halben Stunde weiter gefüllt und auch die Größe des wilden Treibens auf der Tanzfläche ist um einiges gewachsen. Die Amerikaner, die den New York Sound in die Moderne holen, haben wenig Schwierigkeiten, ihre Fans zu animieren. Ich kannte Combust bisher nicht, bin aber direkt von ihrer Interpretation des New York Hardcores angetan, auch wenn der Auftritt noch etwas an eine Band in einem kleinen, stickigen Jugendzentrum erinnert. Das ändert allerdings nichts an der Energie, die die Band auf die Bühne bringt. Shouter Andrew Vacante sprintet, springt und mosht über die Bühne, was natürlich auch das Publikum animiert. Viel Zeit bleibt den Jungs allerdings nicht, denn zwei weitere Bands stehen noch auf dem Programm.
Zweite europäische Band der Tour ist das belgische Powerhouse Nasty. Ich war bisher kein allzu großer Fan der Beatdown-Formation, hatte bis dato allerdings auch noch keine Möglichkeit, die Band live zu erleben. Und was soll ich sagen? Nasty holen mich mit einem sympathischen Frontmann und einer energiegeladenen Show absolut ab. Matthi macht in seinen Ansagen klar, wofür die Band und ihre Musik stehen und zeigt sich unglaublich dankbar, dass rund 1.000 Gäste in Stuttgart am Start sind. Die Tanzfläche hat sich mittlerweile in eine einzige Violent Mosh Area verwandelt und der Shouter selbst geht mehrfach auf Tuchfühlung mit seinen Fans. Im Set befindet sich neben der aktuellen Single Hell Of A Show mit Rockets With A Message auch ein ganz altes Stück aus dem Debütalbum. Spätestens nach diesem schweißtreibenden Auftritt der Belgier ist das Publikum jetzt bestens aufgewärmt, um sich dem Headliner des Abends zu stellen.
Wer bereits eine Terror-Show gesehen hat, weiß, wie intensiv es zur Sache gehen kann. Scott Vogel schreit ins Mikrofon und im Pit gibt es direkt ab Minute eins kein Halten mehr. Am liebsten spielt die in L.A. beheimate Formation Shows ohne Barrikaden, als Fotograf bin ich dann aber doch froh, etwas Schutz von hinten zu bekommen, denn die Security hat alle Hände voll zu tun, um die Crowdsurfer abzufangen. Terror wissen genau, was ihre Fans hören möchten, denn neben dem aktuellen Longplayer Pain Into Power konzentriert man sich größtenteils auf die Alben Keepers Of The Faith und One With The Underdogs. Immer wieder wird Vogel von Mitgliedern der anderen Bands am Mikrofon unterstützt. Verschnaufpausen bleiben den Gästen keine, denn Terror hauen ein Song nach dem anderen raus, bis das wilde Treiben mit dem Publikumsliebling Keepers Of The Faith zu Ende geht.
Und so neigt sich nun auch mein Konzertjahr dem Ende zu. Dass es zwei Tage vor Weihnachten noch mal so intensiv zur Sache gehen wird, hätte ich nicht gedacht. Dass sich an diesem Sonntag fast 1.000 Hardcore Fans im Wizemann eingefunden haben, unterstreicht die Wichtigkeit von Terror für diese Szene!