Vision Of Atlantis – The Deep & The Dark

“Wird hier der versunkene Kontinent wiederentdeckt?“

Artist: Vision Of Atlantis

Herkunft: Steiermark, Österreich

Album: The Deep & The Dark

Spiellänge: 44:42 Minuten

Genre:  Power Metal , Symphonic Metal

Release: 16.02.2018

Label: Napalm Records

Link:  https://de-de.facebook.com/visionsofatlantisofficial/

Bandmitglieder:

Gesang – Clémentine Delauney
Gesang – Siegfried Samer
Gitarre – Christian Doucha
Schlagzeug – Thomas Caser
Bass – Herbert Gloss

Tracklist:

  1. The Deep & The Dark
  2. Return To Lemuria
  3. Ritual Night
  4. The Silent Mutiny
  5. Book Of Nature
  6. The Last Home
  7. The Grand Illusion
  8. Dead Reconing
  9. Words Of War
  10. Prayer To The Lost

Sechstes Werk der ewig nach Atlantis suchenden Visionäre. Und auch auf diesem Werk hat sich wieder das Personalkarussell gedreht. Als Sängerin ist derzeit Clémentine Delauney dabei, die auch bei Exit Eden singt. Das ist ja das große Manko der Visions Of Atlantis, die in ihrer kurzen Geschichte schon viele Wechsel bei Sänger/innen aufzuweisen haben. Kommt da jetzt etwas Längerfristiges zustande? Männlicher Gegenpart ist Siegfried Samer und das kommt der Musik an dieser Stelle nicht deutlich genug zugute. Letztes verbliebenes Gründungsmitglied ist Schlagzeuger Thomas Caser und er ist die einzige Konstante bei den Österreichern. Dabei machen sie grundsätzlich keine schlechte Musik. Der Power Metal, teilweise symphonisch angehaucht wie bei Nightwish, kann sich hören lassen. Immerhin haben sie bereits sechs Longplayer geschaffen. Dann lauschen wir mal.

Es geht los mit The Deep & The Dark. Deutlich auf Clémentine abgestimmt, geht das leicht düstere Intro über in ein symphonisches Werk, das im Chorus-Teil zum Mitsingen anregt. Das ist eine gute Livenummer, die sie bereits bei den Wacken Winter Nights vorgestellt haben. Bei Return To Lemuria werden verträumte Keyboard Passagen zum Gewinner. Das schnelle Gitarrensolo zum Ende des Stückes kann nochmals überzeugen. Beide Vokalisten sind prima aufeinander abgestimmt aber die eine oder andere Stelle ist schon recht kitschig. Da es ja Symphonik Metal ist, gehört das einfach dazu. Titel Nummer drei, Ritual Night, überrascht mit folkigem Flötenspiel. Dazu dann die volle Breitseite von Christian Doucha an der Gitarre. So geht es auch. Damit haben wir drei Titel, die überzeugen können. Allerdings fehlen Ecken und Kanten. Deutlich sind die Tracks auf die Sängerin abgestimmt.

Das wird mit The Silent Mutinity besser. Auch hier wieder deutlich auf Clèmetine abgestimmt, ist der Gesang diesmal aber viel kraftvoller. Der Wechsel zwischen Dramatik und Geschwindigkeit gibt dem Track eine eigene Dynamik. Book Of  Nature wartet mit orientalischen Melodien auf. The Last Home ist dann eine klavierbetonte Ballade, die dem Album an dieser Stelle gut zu Gesicht steht. Was insgesamt fehlt, ist etwas mehr Härte. Die Stücke sind allesamt gut zu hören, aber es fehlt das Durchschlagende. Es ist zu brav, zu smooth. Mal sehen, was die letzten Titel bringen. Und als wenn es ein Wachrütteln ist, bringt The Grand Illusion genau das. Fettes Gitarrenriff von Christian Doucha. Clémentine Delauney trumpft auf und lässt Siegfried Samer kaum zum Zuge kommen. Aber sie hat eine gute Stimme und somit braucht es keinen männlichen Gegenpart. Aber trotzdem haben Visions Of Atlantis auf früheren Alben mehr dem Wechselgesang gefrönt.

Die Hymne Dead Reconing bietet ein fetziges Gitarrensolo, welches in den Achtzigern für Stadion Rock Feeling gesorgt hätte. Die intermezzogleichen Keyboardeinlagen runden dieses tolle Stück ab. Bei Words Of War wird nochmals der Symphonik Metal voll ausgelebt und somit schließt sich fast der Kreis. Die abschließende Power Ballade Prayer To The Lost setzt den Schlussstrich unter dieses Album.

Fazit: Alle zehn Songs gefallen, ohne aber das Album zu einem absoluten Kracher werden zu lassen. Bis auf wenige Ausnahmen sind alle Songs sehr brav und zu wenig „hart“. Für Symphonic Rock Liebhaber dürfte aber alles da sein, was das Herz eines ebensolchen Fans begeistert. Vielversprechende Gesangsparts, bei denen Clémentine aber deutlich als Siegerin hervorgeht. Einige Parts bieten Ohrwurmcharakter und somit ist das Album im oberen Bereich anzusiedeln.

Anspieltipps: The Deep & The Dark, The Grand Illusion
Kay L.
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