VUG – Onyx

A little bit of Jimi – the most of the seventies

Artist: VUG

Herkunft: Berlin, Deutschland

Album: Onyx

Genre: Stoner Rock, Classic Rock, Proto Metal

Spiellänge: 39:59 Minuten

Release: 29.11.2019

Label: Noisolution / Soulfood

Link: https://www.noisolution.de/band/vug

Bandmitglieder:

Bass – Philipp Hennermann
Gitarre – Maximilian Raine
Gitarre, Gesang – Felix Scholl
Schlagzeug – Leonard Vaessen
Schlagzeug bei Palace Of Sin  – Nick DiSalvo

Tracklist:

  1. Blue Onyx
  2. Easy
  3. Tired Of
  4. On My Own
  5. Palace Of Sin
  6. Grief
  7. Inferno
  8. Todbringer

Nur anderthalb Jahre nach ihrem selbst betitelten Debüt bringen die Berliner Stoner / Classic Rocker VUG ihr zweites Album heraus. Erschienen ist es bereits am 29.11.2019 erneut beim Label Noisolution / Soulfood. Erhältlich ist es als CD und lobenswerterweise auch wieder auf Vinyl (schwarz mit beiliegenden Poster und Downloadcode).

Wieso ich es erst jetzt rezensiere, hat einen persönlichen/besonderen Hintergrund. Bei Erscheinen des Erstlings der Berliner VUG durfte ich ja bereits dieses rezensieren. Letztes Jahr habe ich die Band auf einem ganz schnuckeligen Festival (dem Hoflärm Festival) im tiefen Westerwald live bestaunen dürfen. In der lauen Sommernacht erzählte mir Gitarrist Max dann, dass ein neues Album herauskommen würde. Da zeigte ich mich bereits sehr interessiert auch ein Review zu diesem zu machen. Kumpel Pitti, der nicht nur Schlagzeuger bei der Thrash Kapelle Eradicator, sondern auch noch die Schießbude bei den Rockern The Steve Burner Project Experience sauber hält, erzählte mir, dass er im Dezember mit eben diesen zusammen mit VUG am 21.12.2019 im Frieden Im Ostkreuz ein Konzert spielen wird. Da haue ich doch den lieben Pitti an, mal schöne Grüße an Max und die restlichen Jungs von VUG auszurichten und mir die Platte zum Rezensieren mitzubringen. Gesagt, getan und es dauert noch ein wenig, bis ich den Pitti bei dem nächsten Gig von Eradicator treffe. Nun ist sie aber endlich in meinen Händen und ich kann loslegen!

Recht beschwingt beginnt der Opener Blue Onyx. Melodisch harmonischer Classic Rock wird serviert. Und gleich wird klar, es gibt wieder hervorragende Gitarrenarbeit. Sehr, sehr geiler Einstieg in die neue Platte des Quartetts aus Berlin.

Es hat eine Änderung im Line-Up der Band gegeben. Nick DiSalvo von der Erstbesetzung ist nicht mehr dabei. Viele werden ihn ja auch von Elder her kennen. Es dürfte ziemlich schwierig für ihn sein, beide Bands gleichmäßig zu bedienen. Nachfolger Leonard Vaessen hat dann gleich das Album selbst produziert! Das passt ja dann hervorragend!

Easy ist wirklich einfach, da gibt es wie im Vorgänger auch, die eine oder andere Anleihe aus den Siebzigern. Hier zu Beginn ganz eindeutig einfach an Hendrix Nummern angelehnt, bevor der Song dann jedoch wieder eine andere Wendung erfährt!

Tired Of ist ein heranrollender, geiler, dreckiger Hardrock Song, dem ein Spirit innewohnt. Er kommt einem sehr vertraut vor, vor allem, wenn man wie ich in den Siebzigern groß geworden ist. Unterstrichen wird der für mich dreckig herüberkommende Sound von der Reibeisenstimme von Sänger Felix Scholl, die dem Song die ganz besondere Note gibt. Und klar, man muss es nicht mehr unbedingt anführen: ganz tolle Gitarrenarbeit. Auch hier gibt es wieder eine ganz besondere sensible Wendung, bevor der Song zum Schluss hin wieder regelrecht ausbricht.

On My Own beendet die A-Seite der Vinyl mit einem mit akustischer Gitarre eingespielten Song, der recht sensibel und melancholisch wirkt. Zunächst einmal ist er für mich sehr gewöhnungsbedürftig, bevor er mich immer mehr mitzieht. Das zeigt nun die gesamte Bandbreite der Band. Neben harten und wuchtigen Gitarren beherrschen VUG auch sensible und akustische Instrumentalisierung.

Auf Palace Of Sin mischt Elder Drummer und VUG Gründungsmitglied Nick DiSalvo noch einmal kräftig mit. Der Song beginnt zunächst einmal sanft, schlängelt vor sich hin, bevor er lauter und kräftiger wird. In diesem Song merkt man, dass die Band ihrem ehemaligen Drummer noch einmal Tribut zollt, denn Nick DiSalvo darf hier sehr kräftig mitmischen. Neben den Drums ist hier erneut die kratzige Reibeisenstimme von Felix hervorzuheben. Mit fast neun Minuten ist es der längste Song des Albums und zeigt erneut alle Facetten der Band.

Grief grooved sehr schön und kommt erneut mit sehr geiler Gitarrenarbeit daher. Gitarren und Gesang spornen sich gegenseitig an, während der Song sehr inspirierend von Bass und Schlagzeug getragen wird und zum Schluss sogar regelrecht angetrieben wird! Ein wunderbarer Song!

Inferno setzt den Spirit, den Grief hervorgerufen hat, ohne Pause fort. Treibender und kraftvoller Rock!

Mit Todbringer geht es akustisch aus dem Album raus! War ich zunächst noch ein wenig bei On My Own davon überrascht, so bin ich nun auf solch eine Nummer vorbereitet. Und überhaupt nicht schlecht diese Nummer, die uns recht sensibel aus Onyx wieder herausgleiten lässt!

VUG – Onyx
Fazit
Nach dem bereits schon recht starken selbst betitelten Debüt legen die Berliner VUG mit ihrem zweiten Werk Onyx noch einmal einen drauf. Nur knapp anderthalb Jahre haben sie sich für Onyx Zeit gelassen. Herausgekommen ist dabei ein sehr abwechslungsreiches und stimmiges Album, welches dem Classic Rock / Hard Rock der Seventies seine Referenzen erweist! Noch ein gutes Stück wechselseitiger als auf dem Vorgänger, gehen die vier aus Berlin hier zugange. Erneut eine klare Empfehlung!

Anspieltipps: Easy, Tired Of und Grief
Juergen S.
8.8
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