Artist: Abramelin
Herkunft: Australien
Album: Sins Of The Father
Spiellänge: 44:25 Minuten
Genre: Death Metal
Release: 04.10.2024
Label: Hammerheart Records
Link: https://www.facebook.com/abramelinofficial/
Bandmitglieder:
Gesang – Simon Dower
Gitarre – Matt Wilcock
Gitarre – Joe Haley
Bassgitarre – Rob Mollica
Schlagzeug – David Haley
Tracklist:
1. Conflagration Of The Dreamers
2. The Gory Hole
3. Sins Of The Father
4. Man’s Best Friend
5. Last Rite
6. Shell Of A Man
7. Deceased Estate
8. Meet The Meat
9. Street Art
10. You Bleed, I Feed
Die Australier von Abramelin sind eine der dienstältesten Bands ihres Kontinents, zumindest, wenn es um den guten alten Death Metal geht. Von 1988 bis 1994 war man als Acheron unterwegs. Ob der Namenswechsel etwas mit den geilen Amerikanern rund um Vincent Crowley zu tun hat, weiß ich nicht, ist ja auch egal. Das erste Full Length der Australier erschien dann im Jahre 1995. Erst fünf Jahre später erschien das zweite Album und dann ließ man sich sogar zehn Jahre Zeit, um Album Nummer drei auf den Markt zu werfen. Irgendwie hat man sie dann ganz abgeschrieben und zack, kaum vierzehn Jahre später, erscheint Album Nummer vier. Da darf man ja sicherlich 2040 mit dem fünften Album rechnen, hehe. Immerhin sind noch zwei alte Recken dabei und der Bruder vom Drummer David Haley, Joe Haley, ist jetzt mit an Bord. Vielleicht kann man ja jetzt richtig angreifen.
Wie schon in der Einleitung geschrieben, haben die Australier damals Death Metal gezockt. Heute nennt man es dann ja Old School Death Metal und natürlich können auch Australier nicht aus ihrer Haut. Alles andere wäre sehr verwunderlich. Und so legt man mit zügigem Tempo, einem Growl und geilem Riffing mit Conflagration Of The Dreamers auch ordentlich los. Im Midtempo, mal schneller, mal grooviger marschiert durch die Botanik und nimmt den Zuhörer gut mit. Der Gesang ist schön abwechslungsreich. Growls und Screams geben sich die Klinke in die Hand. Auffallend ist das gelungene Riffing und ein Decapitated-Groove. Die Doublebass wird auch gut durchgetreten. Macht alles einen runden und gesunden Eindruck. Das Tempo wird schön variiert, ohne wirklich schnell oder langsam zu werden. Sehr rifflastig das Ganze und natürlich ganz viel alte Schule. Dann nimmt man das Tempo doch fast ganz heraus. Der zweifache Gesang an dieser Stelle kommt ganz geil und es folgt ein Solo. Das Hauptriff und dieser Decapitated-Groove, wie ich ihn mal nennen würden, folgen wieder und man marschiert Richtung Ende, indem man die vorhandenen Parts wiederholt. Ja, das macht Laune und bleibt hängen. Mehr als solide.
Langsam legt man bei The Gory Hole los und wechselt dann in schnellere Elemente, geht aber dann hin und her, um wieder langsam zu agieren, damit die Vocals besser zur Geltung kommen. Ergibt Sinn. Auch hier wechselt man schön das Tempo. Immer wieder gibt es Verschärfungen und Abschwächungen. Das Riffing kann mich aber hier nicht so überzeugen, muss ich sagen. Dabei ist der Song sicher nicht schlecht. Wenn die Gitarre vorspielt, die Drums nur betonen und man dann gemeinsam ins Uptempo geht, ist das natürlich eine leckere Sache. Das weitere Vorgehen macht auch Laune, aber so richtig knallen will das Ganze nicht. Das melodische Solo macht aber schon Bock und über allem schwebt natürlich der old schoolige Grundgedanke. Man geht auch sehr abwechslungsreich zu Werke. Aber mir ist das dann teilweise auch zu viel. Ist natürlich wie immer Geschmackssache.
Sins Of The Father überzeugt mich dafür auf ganzer Linie. Hier geht es gleich von Anfang an zur Sache und das Tempo ist schön hoch. Dann breakt man, agiert im fixen Midtempo und holt auch zur Uptempoattacke heraus. Feines Riffing und der doppelte Gesang nehmen einen mit auf die Reise. Die australischen Büsche brennen ordentlich und man scheint das Feuer nicht löschen zu wollen, denn man rollt irgendwie über den Zuhörer her. Dieses trillernde Riffing kann was und der langsame Part drückt ohne Ende. Schockt schon. In der Kombination mit den tiefen Vocals und den fiesen Screams kommt es schön böse, auch wenn der Part dann ein wenig zu lang gespielt wird. Dafür überzeugt das nachkommende Riff und man nimmt dann auch wieder ordentlich Fahrt auf. Ja, wenn man es schaffen würde, das Niveau dieses Songs zu halten, dann hätte man es geschafft. Schönes Brett.
Ich liebe es ja, wenn die Gitarre vorweg agiert und der Rest der Truppe dann wie ein Orkan über den Zuhörer hinwegfegt. So geschehen gleich beim zügigen Song Man’s Best Friend. Sehr schönes Ding. Fix und gnadenlos, aber nicht hundertprozentig vernichtend. Diese Tatsache zieht sich wie ein roter Faden durch das Album. Auch der gute Rausschmeißer You Bleed, I Feed kann dieses nicht ändern. Schöne melodische Ansätze und gute Tempo- und Rhythmuswechsel. Aber man macht nichts verkehrt und bietet mehr als ein solides Death Metal Album. Gerade diese fiesen Screams, die dann ein wenig an Deicide erinnern, hauen gut in die Kerbe. Es fehlen die Übersongs. Bei der Masse der Bands, die sich im Moment im Death Metal wühlen, braucht man diese, um oben mitspielen zu können. Muss man aber ja auch nicht, denn auch so ist Sins Of The Father ein Album, welches Spaß macht.