Battlecreek – Maze Of The Mind

Neues Dreschmaterial aus Bay(ern) Area

Artist: Battlecreek

Herkunft: Deutschland

Album: Maze Of The Mind

Genre: Thrash Metal

Release: 11.04.2024

Label: MDD Records

Link: https://battlecreek.bandcamp.com/music

Bandmitglieder:

Gesang – Berne
Gitarre – Chris
Bassgitarre – Nodeng
Schlagzeug – Phil

Tracklist:

1. Implosion Of The Sun
2. Knockout In The First Round
3. Maze Of The Mind
4. King Of Rats
5. Granvilles Hammer
6. Thou Shalt Not Kill
7. Thou Shalt Kill
8. Binary Tyranny
9. Border Patrol
10. Interlude
11. Hangmans Pleasures
12. Goliaths Revenge

Das bayrische Quartett Battlecreek ballert nun auch schon seit dem Jahre 2004 herum. Und immer noch in der gleichen Besetzung. Nicht schlecht, das schaffen die wenigsten. Allerdings hält man sich mit Veröffentlichungen auch ein wenig zurück. Irgendetwas ist ja immer. Nach einem Demo im Jahre 2008 erschien im Jahr 2011 das Debüt namens Wake The Plague. Album Nummer zwei (Hate Injection) erschien im Jahre 2015, aber dann wurde es erst einmal wieder ruhig um die Band, zumindest, was das Herausbringen von neuem Material betrifft. Nun haben die Vier aber den Proberaum erfolgreich verlassen und knallen uns neues Material um die Ohren.

Und die Burschen legen mit Implosion Of The Sun los. Cleaner Gitarrenpart mit Sprechgesang und kurzer Information für den Zuhörer, um dann mit der Instrumentenfraktion langsam das Geschehen einzuläuten, quasi ein Intro nach dem Intro. Aber dann geht die wirkliche Reise los. Gitarre vorweg und ab dafür. Die Drums donnern und arbeiten im Uptempo. So drischt man vorwärts, wie es sich gehört. Klaro, hat man das alles schon gehört, keine Frage. Macht das Stimmung? Auf jeden Fall. Dann wechselt man in einen groovigen Part. Auch hier geht die Katze steil. Es folgt wieder ein Wechsel in den Uptempopart, bevor man dann den Hauptpart, so möchte ich das einmal nennen, aufbaut. Dieser setzt sich aus mehreren Momenten zusammen. Erst einmal ganz langsam, dann groovend und später folgt noch ein Solo dazu. Die Drums werden immer schneller, um dann wieder in den Uptempopart zu wechseln, mit anschließendem Midtempogroove und dann ist auch schon fertig. Die screamigen Vocals von Berne sind schön old schoolig und erinnern an die Bay Area Sänger. Hier und da verwenden sie noch einige tiefere Gesangspassagen. Kommt gut.

King Of Rats legt mit einer Gitarre vorweg und einem Drumschlag los, bis man sich dann im groovigen Midtempo bewegt und diese typischen Bay Area Parts verwenden. So schreitet man vorweg und verwendet mehrfachen Gesang. Dabei ist man ein wenig vertrackt unterwegs, ohne dabei natürlich technisch überladen zu wirken. Ein melodisches Lead wird ebenfalls im Midtempo vorgetragen. Klingt gut. Die Drums drücken ordentlich, ohne wirklich schnell zu wirken. Auch hier ein wenig verspielt. Man wiederholt den Beginn und zeigt sich eben von der tanzbaren Seite. Am Ende hauen die Drums zwar noch einmal drauf, werden aber nicht wirklich schnell. Hm, der Song geht ein wenig an mir vorbei, zumal er auch sehr abrupt endet. Zum moshen aber absolut geeignet, gar keine Frage.

Namensgeber Maze Of The Mind drückt einem auch zu Beginn ordentlich auf die Pelle. Kurz tiefe Vocals kommen dazu, bevor man das Tempo erhöht und die Stimmbänder von Berne ganz schön gereizt und gefordert werden. Auch hier wechselt man zwischen Uptempo und Midtempo hin und her und bietet immer kleine, eigene Akzente. Soloscreams nach einem Break oder Gitarre vorweg. Auch der Scream ist an einigen Stellen ziemlich hoch. Wilde Soli dürfen nicht fehlen und müssen sein. Hier zeigen sie sich wieder von der technischen Seite und man hört heraus, dass sie sich sowohl der Bay Area Szene zugehörig fühlen als auch der old schooligen deutschen Teutonenschule, wobei man da eher in Richtung Destruction tendiert, wie ich finde.

Sicherlich zum Highlight des Albums dürfte der Song Knockout In The First Round gehören. Eine feine straight forward Nummer mit abwechselnden Geschwindigkeiten. Der Refrainpart mit eingängigen Gangshouts macht dann mal so richtig Laune. Der Part ist dann einmal so richtig geil. Dann dürfen die Drums mehr oder weniger erst einmal alleine ran, bevor man aus Bayern Grüße nach Slayer sendet, diesen Part aber mit eigenen Ideen ergänzt und ein Solo hinterherschiebt, um dann kurz das Uptempo zu bedienen, damit der Refrainpart eben noch mehr killt. Geiles Ding. Zu Recht wurde hierzu eine Singeleauskopplung vorgenommen.

Thou Shalt Not Kill ist eine schöne, zügige Nummer mit astreinem Refrainpart. Geht gut ins Ohr und macht Stimmung. Hier geht es immer schön nach vorne, ohne Rücksicht auf Verluste. Der Bass darf hier auch einmal vorweg spielen. Gefällt.

Slaves To The Virtual God zieht dann wieder so an mir vorbei und Granvilles Hammer fordert einen dann auf, das Tanzbein ordentlich zu schwingen. Moshen ist erlaubt und der Song hat auch Tempo. Als Gastsänger konnte man hier Philly Byrne von Gama Bomb für sich gewinnen.

Die Burschen machen ihre Sache schon richtig gut und haben immer wieder echt leckere Parts dabei, wie z.B. der melodische Part bei dem Song Border Patrol. Am Ende eines guten Albums gibt es noch ein recht technisches Instrumentalstück namens Goliaths Revenge und fertig ist die Geschichte.

Grundsolides Album, an einigen Stellen vielleicht zu gleichmäßig, aber ansonsten kann man Maze Of The Mind sehr gut durchhören.

Battlecreek – Maze Of The Mind
Fazit
Die Bayern von Battlecreek gehören zwar sicherlich nicht zur ersten Liga des Thrash Metals, machen ihre Sache aber sehr gut. Überwiegend bewegt man sich im Bay Area Thrash, fügt einige Crossover-Momente hinzu, ist technisch versiert und die Teutonenschule zeigt auch ihre Wirkung. Exodus, Heathen, Slayer und Destruction sind durchaus Paten, aber man hat genügend eigene Ideen am Start. Flinke Gitarrenläufe, donnernde Drums, Bay Area Gesang und eine fette Produktion sowie ein Songwriting, was gleichbleibend gut ist, bilden schon eine Einheit, die jedem Thrasher ein Lächeln ins Gesicht zaubern dürfte. Die Burschen haben ja auch nicht ohne Grund im Film Total Thrash - The Teutonic Story mitgespielt.

Anspieltipp: Knockout In The First Round und Thou Shalt Not Kill
Michael E.
7.9
Leser Bewertung0 Bewertungen
0
7.9
Punkte