Beyond The Black – Heart Of The Hurricane Tour 2019 am 20.10.2019 in Hamburg

Familienausflug zum Metal-Konzert

Eventname: Heart Of The Hurricane Tour 2019

Band: Beyond The Black

Support: Mister Misery

Ort: Hamburg, Große Freiheit 36

Datum: 20.10.2019

Kosten: VVK 32,95 €

Genre: Symphonic Metal, Power Metal

Besucher: 1.500 (Ausverkauft)

Links: www.beyondtheblack.de
https://www.facebook.com/beyondtheblackofficial/
https://mistermisery.bigcartel.com/
https://www.facebook.com/mistermiseryband/

Setlisten:

Mister Misery

  1. The Blood Waltz
  2. My Ghost
  3. Legion
  4. You and I
  5. Alive
  6. Dead Valentine
  7. Rebels Calling
  8. Tell Me How
  9. Live While You Can

Beyond The Black

  1. Hysteria
  2. When Angels Fall
  3. Songs Of Love And Death
  4. Beyond The Mirror
  5. Written In Blood
  6. Unbroken
  7. Spiderweb Of Eyes
  8. Running To The Edge
  9. Million Lightyears
  10. Dear Death
  11. Through The Mirror
  12. Song For The Godless
  13. Salve Regina
  14. Drum Solo
  15. Misery
  16. Heart Of The Hurricane
  17. Lost In Forever
  18. Shine And Shade
  19. Hallelujah
    Zugabe:
  20. In The Shadows

Nach dem Riesenerfolg ihrer Festivalauftritte im Sommer geben Beyond The Black jetzt mit einer Headlinertour eine Zugabe. Die sympathische Combo mit Frontfrau Jennifer Haben aus Mannheim hat die großen Clubs gebucht und etliche Events sind ausverkauft. So auch die heutige Große Freiheit 36, der Name verrät es schon, mitten auf dem Hamburger Kiez. Auffällig ist das extrem gemischte Publikum bei diesem doch eigentlich Metal Konzert. In dem großen Club versammeln sich Damen und Herren von 14 bis 70. Des Rätsels Lösung: Jennifer Habens Auftritt bei der VOX-Unterhaltungsshow Sing meinen Song – das Tauschkonzert hat die Generationen zusammengebracht.

Als Support eröffnet die schwedische Truppe Mister Misery den Abend. Sie selbst bezeichnen ihre Musik als Melodic Hardrock und Gothic Glam. Die meisten Songs würde ich als Dark Rock oder ein Crossover mit Rap Metal bezeichnen. Es lässt sich nicht so recht in eine Schublade pressen. Als Support machen sie ordentlich Werbung für ihren eigenen Gig hier in Hamburg im Februar des kommenden Jahres. Dort wird es allerdings das wesentlich kleinere Headcrash sein. Die Tour zu ihrem gerade veröffentlichten Album Unalive (Review hier) wird wohl auch insgesamt um einiges kleiner ausfallen. Begeistert haben die vier Stockholmer mit ihrem weiß-geschminkten Gothik-Auftritt nur wenige. Das soll nicht heißen, dass die motivierten Schweden schlecht sind, sie passen halt nur nicht zu dem Familienausflug…

Pünktlich um 21:00 Uhr betritt dann die Band die stark eingenebelte Bühne. Wieder einmal kein leichter Job für die Fotografen im Graben. Hysteria, der Opener des neuen Albums, ist auch der Opener des Abends. Bunt gemischt mit alten Songs bringen sie modernen und zeitgemäßen Powermetal auf die Bühne. Jennifer Haben dominiert den Auftritt, auch wenn die Mitstreiter im Gegensatz zu früheren Auftritten mehr Platz bekommen. Insbesondere Bassist Stefan Herkenhoff, der heute Geburtstag feiert, bekommt mehr Raum. Seit dem Weggang von Keyboarder Jonas Roßner, dessen Part nicht neu besetzt wurde, fällt ihm mehr Rhythmusarbeit zu. Das Tempo wird nur von der emotionalen Ballade Unbroken unterbrochen. Nach einer Stunde Spielzeit ist die Bühne plötzlich leer. Da, wo normalerweise unbeachtet die Mischpulte für Sound und Licht stehen, sitzen nun Jennifer Haben und Gitarrist Chris Hermsdörfer. Die beiden sitzen faktisch mitten im Publikum auf Barhockern. Jennifer trennt vom überraschten Publikum nur ihr Klavier. Die Titel Through The Mirror sowie Song For Godless kommen als Akustik Darbietungen daher. Der VOX-Sendung geschuldet, wird auf der „Second Stage“ noch das von Michael Patrick Kelly geschriebene Salve Regina zum Besten gegeben.

Die durch den Powermetal erschrockenen älteren Semester im Publikum ziehen alle die Mundwinkel wieder nach oben. Unterdessen setzen die Gitarre von Tobi Lodes und Kai Tschierschkys Schlagzeug von der Hauptbühne ein. Ein perfektes Wechselspiel, um die Aufmerksamkeiten auf die „Main Stage“ zu tauschen. Der Saal verdunkelt sich, Kai Tschierschky bekommt die volle Aufmerksamkeit zu einem feinen Drumsolo.
In der Zwischenzeit haben Chris und Jennifer nicht nur auf die Hauptbühne zurückgefunden, sie erstrahlt nun in neuem Outfit. Ihr gewohntes Bühnenoutfit mit langem wallenden Tüllumhang ist gegen einen schwarzen super glänzenden Lackrock getauscht, der die Scheinwerfer in den schillerndsten Farben reflektiert. Musikalisch ist die Hitabteilung dran. Nach den Krachern Heart Of The Hurricane, Lost In Forever und Shine And Shade bei dem Chris Hermsdörfer bewusst überzogen growlt, endet mit Hallelujah der offizielle Teil. Einer kurzen Pause gleich, kommen die Protagonisten umgehend im Jubel des Publikums wieder auf die Bühne. Wer jetzt einen längeren Zugabenblock erwartete, wird enttäuscht. In The Shadows bildet das Ende eines genau zweistündigen Konzerts. Perfekt durchgetaktet und performt. Bei der Auswahl der Titel findet sich jeder Fan irgendwo wieder, der kleine Merch-Stand ist umlagert. 

Ich bedanke mich noch kurz bei Mister Misery, denn sie schrieben mir noch persönlich die Trackliste des heutigen Abends auf. Auf eine Autogrammkarte, die fünf Euro kosten soll, verzichte ich dann allerdings. Dann müssen auch wir hinaus auf den regnerischen Kiez.

Fazit: Ein perfekt arrangiertes Konzerterlebnis für Jung und Alt. Wenn eine Band neue Generationen für den Metal begeistern kann, ist mir der Weg egal. Weg vom Castingprodukt oder dem Jennifer Haben Band-Gefühl liefern die fünf mittlerweile eine super Arbeit ab. Wann ist das nächste Konzert hier im Norden? Da bin ich wieder bei!