Born Again – Strike With Power

“Born Again, ohne wirklich neu geboren zu sein

Artist: Born Again

Herkunft: Frankreich

Album: Strike With Power

Spiellänge: 38:05 Minuten

Genre: Hard Rock, Heavy Metal

Release: 24.04.2017

Label: Massacre Records

Link: https://www.bornagainmetalband.com/

Bandmitglieder:

Gesang – Thierry
Gitarre – Chris
Bass – Christopher
Schlagzeug – Pich

Tracklist:

  1. New Generation
  2. Strike With Power
  3. Preachers Of The Night
  4. Betrayal
  5. We Feed The Fire
  6. Angel In Black
  7. Deal With The Devil
  8. Wings Of Hate
  9. No Class
  10. Dawn Of The Gods

Bereits im letzten Jahr haben Born Again aus Frankreich gute 40 Minuten Musik auf den Markt geworfen. Das Artwork und der Titel des Albums lassen irgendwie Assoziationen an eine andere große Band aus den 70ern aufkommen. Wen wundert’s, sind auch die musikalischen Vorbilder der vier Franzosen bei Black Sabbath, den frühen Judas Priest oder Thin Lizzy zu suchen. Viel mehr Informationen über die Vier gibt es auch kaum zu finden. Die Band hat sich 2016 gegründet und legte im April 2017 dieses Debüt vor.

Mit New Generation geht es los. Schon der erste Riff lässt aufmerken. Das kommt irgendwie bekannt vor. Es klopft so im Erinnerungssektor des Gehirns. Der Gedanke verflüchtigt sich schnell als die raue, kratzige und eher dunkle Stimme von Thierry ertönt. Bass und Schlagzeug liefern dazu die fast unüberwindliche Soundwand. Davor darf dann Chris auf seiner Gitarre glänzen. Dabei wird der Metal-Anteil eher stiefmütterlich behandelt, denn es dominieren die einfachen, rockigen Inhalte. Strike With Power hat wieder diesen Anfang, der nach einer Erkenntnis verlangt. Das hast du doch schon mal gehört. Irgendwo, irgendwie, irgendwer hat das schon mal gespielt. Auch hier ist der Gedankenansatz schnell wieder weg. Leicht doomige Einflüsse, die bei der insgesamt guten und kräftigen Produktion zu spüren sind, sind die Basis für die Vergleiche zu eben jenen Bands, die dies vor Jahrzehnten schon praktiziert haben.

Auch der Beginn von Preachers Of The Night lässt nun deutlich den dazugehörigen Vergleich aufkommen. Black Sabbaths Sweet Leaf war da mehr als nur Pate. Wieder die Klampfe, die vor Bass und Drums agiert. Das setzt sich durch diese gesamte Platte fort. Betrayal ist dann aber insgesamt etwas schneller, und durch den Tempowechsel gerät der Song in das Hard Rock-Genre. Lizzy lässt grüßen. Auf Dauer fehlt etwas mehr Ausdruck im Gesang, Das ist alles schon recht identisch. Dafür hat’s hier ein gutes Solo von Chris an der Gitarre. We Feed The Fire ist da stoner, grooviger. Hier passt die Stimme zum Gesamtkonstrukt und zeigt, dass sie in dieser musikalischen Spielart gut aufgestellt ist.

Angel In Black hat wieder das Anfangsriff, das so bekannt vorkommt. Auch dieser Track ist schneller und wirkt etwas metallischer. Das gute, melodische Solo passt hervorragend und gibt diesem Song eine eigene Note. Deal With The Devil geht im Tempo einen kleinen Schritt zurück. Ansonsten ein einfaches Stück Musik ohne weitere Highlights. Auch Wings Of Hate reiht sich da nahtlos an, wobei wieder der Hang zu Black Sabbath lastigen Riffs deutlich zu spüren ist. Ist das nun schlecht? Nein, eigentlich nicht. Das vorletzte Lied ist ein Motörhead-Cover. No Class wird musikalisch gut umgesetzt und mit Thierrys Stimme etwas anders interpretiert. Der Rausschmeißer Down Of The Gods beinhaltet wieder das, was sich wie ein roter Faden durch das gesamte Album zieht.

Fazit: Wer Hard Rock mit schwermetallischen Anleihen mag, kann sich das gern mal anhören und entscheiden, ob das Album dafür genügend Eigenständigkeit hat. Mir ist die Stimme von Thierry nicht abwechslungsreich genug, und das könnte hier das große Manko sein. Musikalisch verstehen Born Again ihr Handwerk, und die Produktion ist sauber und klar auf den fetten Sound ausgerichtet. Für ein Debütalbum nicht schlecht.

Anspieltipps: Preachers Of The Night, We Feed The Fire
kay l.
7.5
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