Cabal – Magno Interitus

Midsommar

Artist: Cabal

Herkunft: Dänemark, Kopenhagen

Album: Magno Interitus

Spiellänge: 35:32 Minuten

Genre: Deathcore

Release: 21.10.2022

Label: Nuclear Blast Records

Links: https://de-de.facebook.com/cabalcph/about
https://cabalcult.com/about

Bandmitglieder:

Gitarre – Chris Kreutzfeldt
Gitarre – Arsalan Sahki
Gesang – Andreas Paarup
Bass – Malte Sörensen
Schlagzeug – Nikolaj Kaae Kirk

Tracklist:

  1. If I Hang, Let Me Swing
  2. Insidious
  3. Magno Interitus Master 44.1
  4. Existence Ensnared
  5. Insatiable
  6. Blod Af Mit
  7. Exit Wound
  8. Violent Ends
  9. Like Vultures
  10. Exsanguination
  11. Plague Bringer

Wut im Bauch! Das haben die fünf Jungs von Cabal zuhauf.

Seit 2016 sind die Dänen aktiv und haben 2018 das Debüt Mark Of Rot veröffentlicht. Die Marschrichtung damals war schon Deathcore mit einigen interessanten Einschlägen. So orientierten sich Cabal an genretypischen Staccato-Riffs, kombinierten dies aber mit einem Meshuggah-lastigen Stil (vor allem der Sound neigte sich dem der Schweden an).

2020 legten Cabal die zweite Platte Drag Me Down hinterher, bei der mehr technische Spielereien wie Samples und Atmos während der Songs verwendet wurden. Auch hier war das Grundgerüst Deathcore, bei dem Szenegrößen von Thy Art Is Murder, Humanitys Last Breath oder Trivium mitgearbeitet haben.

Bisher haben die Fünf eine steile Karriere hingelegt und veröffentlichen nun ihr drittes Album Magno Interitus via Nuclear Blast. Auch hier gibt es wieder namhafte Gäste von Fit For An Autopsy und Baest.

Wie zuvor ist die Produktion glasklar und muss sich hinter anderen Deathcore Platten nicht verstecken. Zwar neigt das Genre dazu, im Sound eine gewisse Homogenität an den Tag zu legen, doch schaffen es Cabal trotzdem, ein Stück weit herauszustechen. So werden wieder Samples und Dub bzw. Electro Elemente mit dem Deathcore kombiniert.

Diese Kombination gipfelt als ein Highlight in dem Song Blood Af Mit (auch schon ein Highlight, da es sich um einen dänischen Track handelt und frei übersetzt „Blut von mir“ heißt), bei dem das Industrial Duo John Cxnnor mitgearbeitet hat. Staccato-Riffs, Industrial Elemente und krass übersteuerte Vocals à la Wumpscut lassen die Gänsehaut wachsen.

Natürlich gibt es noch andere Songs auf der Platte, und so wird mit dem Song Insidious mal das Gaspedal bis aufs Bodenblech durchgedrückt. Da nämlich ein Großteil der Songs eher „gemächlich“ anfängt und sich aufbaut, ist dieses Blasbeat-Gewitter zu Beginn eine willkommene Abwechslung. Einen weiteren Pluspunkt gibt es dafür, dass das aggressive Feeling des Songs über seine gerade mal zwei Minuten die ganze Zeit aufrechterhalten wird.

Da wurde mit dem zweiten Song die Hörerschaft schon mal gut eingenordet. Und jetzt wechselt der Stil ein wenig. Blastbeats werden durch Beat Down und Staccato-Riffs ersetzt, längere Doublebass-Passagen durch Bass Drum Rolls. Um es kurz zu machen: Die aggressive Grundstimmung bleibt, aber die (gefühlte) Geschwindigkeit nimmt ab.

Sowieso macht das Album einen relativen „langsamen“ Eindruck, was allerdings hier auch einen riesigen Vorteil hat: Die „Electro“ und Industrial Elemente kommen so im Songkontext besser zur Geltung. Beim ewigen „durchblasten“ hätten diese kaum eine Chance, sich richtig durchzusetzen.

Und so kann man sich komplett durch ein Album „durchnicken“. Zumindest hat mein Kopf nur zwischen den Songs mal eine kurze Pause gemacht.
Jeder Track macht irgendwie Spaß, doch bei mir haben sich tatsächlich nur eine Handvoll festgesetzt, die entweder einen sehr griffigen Part haben oder (wie Blood Af Mit oder Insidious) schon vom kompletten Song her herausstechen.

So kommt es den Songs auch zugute, dass die alle relativ kurz sind und ein schnelles Wiederhören ermöglichen.

Abschließend sei noch das Artwork erwähnt, was meiner Meinung nach eine geniale und naheliegende Idee ist. Hier haben sich die Dänen mal wieder von Schweden inspirieren lassen. Dabei ist das Cover ganz klar von dem Film Midsommar inspiriert, welcher einen Spagat im Genre des Horrors hinlegt (wer den Film noch nicht gesehen hat: angucken!).

Cabal – Magno Interitus
Fazit
Trotz der Mehrheit an Midtempo und Beat Down Parts hat das Album ordentlich Power und kann einen direkt in den Bann ziehen. Wenn man als Hardcore Fan an die Songs rangeht, wird man aber wahrscheinlich schneller einen Zugang haben als ein reiner Death Metal Fan.

Anspieltipps: Insidious, Blod Af Mit und Exit Wound
Christian W.
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