Caronte – Yoni

„Yoni – Ursprung, Quelle und Bestimmung“

Artist: Caronte

Herkunft: Parma / Italien

Album:  Yoni

Genre: Doom, Occult, Stoner Metal

Spiellänge: 49:32

Release: 25.08.2017

Label: Van Records

link: http://www.van-records.de/advanced_search_result.php?keywords=yoni&x=0&y=0

Bandmitglieder:

Bass – Henry Bones
Drums – Mike De Chirico
Guitars – Tony Bones
Vocals – Dorian Bones

Tracklist:

  1. Abraxas
  2. Ecstasy Of Hecate
  3. Promethean Cult
  4. Shamanic Meditation of The Bright Star
  5. Totem
  6. The Moonchild
  7. V.i.t.r.i.o.l

Caronte aus Parma/Italien haben ihren neuen Longplayer Yoni benannt. Die Yoni ist der tantrische Begriff für die weiblichen Genitalien. Darüber hinaus hat Yoni viele Bedeutungen, die allesamt auch sexuelle Implikationen haben: Quelle, Ursprung, Ruheplatz, Behältnis, Aufenthaltsort, Schlupfloch, Nest. Nun können wir uns fragen, woher die Vier ihre musikalische Intuition beziehen und wem sie mit diesem Werk huldigen. Das lasse ich aber, denn ich denke, dieser Exkurs würde zu weit führen.

Die Italiener Caronte (italienische Übersetzung des Fährmannes Charon, der ins Reich der Unterwelt zu Hades übersetzt) bringen uns mit ihrem dritten Album über den Fluss in ihr okkultes Stoner/Doom Reich. Es ist bei Van Records erschienen und in schwarzen, roten Vinyls und als CD erhältlich.

Direkt beim ersten Reinhören gelingt es Caronte, uns zu Hades hinüberzubringen. Wer schmettert da denn die Vocals auf uns hernieder? Danzig aus der Unterwelt? Nein es ist Dorian Bones, der Sänger von Caronte, der mit seinen Vocals doch mächtigen Eindruck bei mir hinterlässt. Dieser erzeugt Gänsehaut mit seinem oft rituellen Charakter.

Auf dem Longplayer befinden sich insgesamt 7 Songs durchgehend im schwerlastigen Stoner/Doom Bereich. Das heißt, die Songs sind durchschnittlich etwa 7 Minuten lang. Der längste Song ist V.i.t.r.i.o.l mit 08:14 und der kürzeste Shamanic Mediation of The Bright Star mit 5:57 Minuten. Also schon alle Songs in sehr ordentlicher Länge. Dabei ist jedoch niemals ein Song langweilig, da alle in einer spannenden und getragenen Stimmung gespielt werden. Das Ganze klingt nach okkultem und psychedelischem Stoner Doom. Dabei setzen sie konsequent die Richtung ihrer beiden Vorgängeralben Church Of Shamanic Goetia und Ascension fort. Der Fan wird also mit nichts Neuem überrascht, er kann hier bedenkenlos zugreifen. Das Stoner Doom Ritual wird regelrecht in einer Messe zelebriert. Und überall die Stimme von Dorian Bones, die dem Ganzen die nötige Spannung gibt. Rauschgeschwängerte und hypnotisierende Stimmung überall. Durch den manchmal ritualisiert eingesetzten Gesangsstil, der durch das tiefe und lang gezogene Dröhnen des Basses gnadenlos begleitet wird, bekommen die Songs in ihrer Gesamtheit einen Touch Okkultes. Am besten für mich im letzten und längsten Song V.i.t.r.i.o.l umgesetzt. Auch der Song Totem kommt stark okkult und rituell daher. Promethean Cult mit einer tollen Gitarrenarbeit und rituellen Beschwörungen, sowie Shamanic Meditation Of The Bright Star mit seinen eindringlichen Beschwörungen und Anbetungen sind weitere Highlights für mich auf der Scheibe.

Ich habe Caronte bisher leider noch nicht live gesehen. Aber was ich hier höre, das ist genau der Sound und die Stimmung, die ich auch live bei einem Doomkonzert sehen und hören will. Also absolutes Muss, mir die Band bei der nächsten Tour mal anzuschauen.

Fazit: Großartiger Stoner Doom aus Italien. Caronte heben sich aus der Masse der Bands in diesem Bereich hervor. Dies verdanken Caronte in weiten Teilen der Stimme ihres Frontmannes Dorian Bones. Hier bietet sich dem Fan Doom im Vintage Stil, der jedoch nicht in die Jahre gekommen ist, sondern in der Moderne angekommen. Caronte besinnen sich auf das Wesentliche und brauchen keine Neuerungen. Anspieltipps: Shamanic Meditation Of The Bright Star, Promethean Cult, V.i.t.r.i.o.l
Juergen S.
9.2
Leser Bewertung0 Bewertungen
0
9.2