Concrete Eden – Left

„Die letzten Atemzüge des Nu Metals”

Artist: Concrete Eden

Herkunft: Österreich

Album: Left

Genre: Nu Metal

Release: 21.04.2017

Label: Eigenproduktion

Link: https://de-de.facebook.com/ConcreteEden/

Bandmitglieder:

Vocals – Mike Kostner
Guitars – Erwin Lackner
Bass – Thomas Gurker
Drums – Hannes Ressi

Tracklist:

  1. According To Law
  2. Chains
  3. Communication Fails
  4. Deadly Correct
  5. No Place To Hide
  6. Gone Too Far
  7. Last Border
  8. Let Me Out

Jeder hat dieses eine Genre, welches einen zu dem eigenen Musikgeschmack gebracht hat. Bei mir war das damals der Nu Metal und ja, um genau zu sein, der von Linkin Park, bevor dieser sich eben wandelte. Doch genauso wenig wie Linkin Park noch eine Nu Metal Band, ist Nu Metal noch lebendig. Nu Metal is dead ist durchaus etwas, was man häufig hört, liest und auch irgendwie teilweise nur als richtig bezeichnen kann, schließlich scheint es einfach nicht genügend Bands in diesem Genre zu geben, die sich hervorheben aus den Sümpfen, in welche sie gekrochen sind. Eine zumindest kommt jetzt aus einem Sumpf gar nicht so weit entfernt: Die Gruppe Concrete Eden aus Österreich veröffentlichte mit Left ihr Debütalbum, in welchem der Nu Metal wieder auferlebt. Wird damit eventuell das Genre wie ein Phönix wiedergeboren oder steht der Nu Metal wirken in seinen letzten Atemzügen?

Der Opener According To Law erinnert von erster Sekunde an nicht an die eben erwähnten Linkin Park, sondern spricht ein klares Signal: Ist das Limp Bizkit? Nein, es handelt sich natürlich nicht um Limp Bizkit, aber der Sound kann durchaus genau da angeordnet werden – dies ist jedoch nicht negativ, schließlich gehören auch diese Urgesteine zu wichtigen Vertretern des Genres. Aber zurück zu Concrete Eden. Die halten sich mit According To Law noch recht gut zurück, was einen totalen Ausbruch ausgeht und scheinen sich eher mal in den ersten Versen austesten zu wollen. Mehr Schwung liefert da definitiv die zweite Hälfte, die musikalisch vor allem mit der Attitüde überzeugen kann, die die Jungs da an den Tag legen. Mike Kostner hat da durchaus Talent eine gewisse Frechheit an den Tag zu legen. Der zweite Track Chains reiht sich dabei so perfekt dran, dass beim ersten Durchhören mir gar nicht aufgefallen ist, dass denn hier schon Song Nummer Zwei durch die Lautsprecher tönt. Dieser schließt auch mit seinem Nachfolger wieder gut zusammen, aber zumindest diesmal mit einem eigentlichen Ende.

Communication Fails kann durchaus durch ein etwas klareres Tempo sowie mehr Druck und Energie überzeugen. So richtig will die Instrumentation noch nicht fruchten, die mehr im Hintergrund recht simple Riffs runterspielt. Das Ganze wirkt teilweise eintönig und hier könnte man definitiv noch mehr Differenzierungen reinbringen. Weiterhin sind es die Vocals, die hier den meisten Ausdruck und Charakter bekommen. Weniger Attitüde, dafür mehr Wut und Energie. Live dürfte sich dieser Song sehr gut machen.

[youtube]HRmwuEpTkzo[/youtube]
Diese Gegebenheit, welche Concrete Eden immer wieder zwischendurch ein wenig den Wind aus den Flügeln nimmt, könnte durchaus im zweiten Album schon ganz anders aussehen. Ganz gute Ansätze liefern No Place To Hide und Gone Too Far. No Place To Hide erinnert fast ein wenig an Enter Shikari durch den recht seltsamen aber unterhaltsamen Sprachgesang zwischendrin. Die Tempowechsel, welche Concrete Eden hier unternehmen, geben dem Song mehr Struktur und endlich hat man das Gefühl, dass das Konzept aufgeht. Mit Tempo und Druck, aber auch interessanten Gesangswandlungen kommt Gone Too Far her, der ein paar Anläufe braucht, aber am Ende doch immer wieder angeklickt wird. Eine seltsame Hypnose scheint dieser Song zu besitzen. Insbesondere hier scheinen sich Concrete Eden mit wahren Charakterzügen zu manifestieren.
[youtube]Ix_0wJbple8[/youtube]
Fazit: Mit Left veröffentlichen Concrete Eden, eine Gruppierung aus Graz, Österreich, nicht nur ihr Debütalbum, sondern auch ein Album, welches an alte Zeiten des Nu Metals erinnert, aber dennoch eigene und damit neue Züge aufweisen kann. Ein wenig mangelt es an der einen oder anderen Stelle noch an der Strukturierung der Songs, sodass diese mehr oder weniger eher vor sich hinspielen als zu fesseln, doch es zeigen sich auch erste Ansätze, die Interesse wecken und sich bei einem zweiten Album spannend entwickeln könnten. Und mehr Nu Metal ist immer gerne gesehen!

Anspieltipps: Gone Too Far, Let Me Out, No Place To Hide
Anabel S.
6.5
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