Artist: Corpsefucking Art
Herkunft: Italien
Album: Tomatized
Genre: Brutal Death Metal
Release: 04.10.2024
Label: Comatose Music
Link: https://corpsefuckingart.bandcamp.com/
Bandmitglieder:
Gesang – Southern Bastard
Gitarre – Andrea Cipolla
Gitarre – Mario Di Giambattista
Bassgitarre – Marco De Ritis
Schlagzeug –Alesso Stazi
Tracklist:
1. Tomatized
2. Hell Of The Living Dead
3. Blood Kitchen Garden
4. Alien Vs Tomator
5. A Nightmare On Tomato Street
6. The Book Of The Dead
7. Dead Sushi
8. Phantasm
9. Escape From Alpha City
Diese Italiener sind gefühlt auch schon seit Ewigkeiten dabei. 1993 startete man unter dem Banner Enthralment, änderte sich 1994 in Corpsegod und seit 2006 agieren sie unter dem Banner Corpsefucking Art. Gitarrist Andrea ist das einzige Originalmitglied und seit 2014 sind sie in dieser Besetzung zusammen, lediglich die Position des Drummers wurde im Jahre 2024 verändert. Bis zum Jahre 2018 schaffte man es auf vier vollständige Alben. Und nun, nach sechs Jahren, gibt es ein neues Lebenszeichen in Form des fünften Streichs, welcher vom Label Comatose Music verbreitet wird. Wer das Label aus den Vereinigten Staaten von Amerika kennt, weiß, was ihn zukommen wird.
Und dann ist es ja auch klar, dass man gleich eine Salve um die Ohren geballert bekommt. Tomatized legt los. Dass diese Italiener nicht erst seit gestern dabei sind, hört man sofort, auch am Sound. Die Produktion hätte meines Erachtens ein wenig klarer sein können, aber dieses nur am Rande und stört mich persönlich eigentlich kaum bzw. weniger. Mit einem Intro, wahrscheinlich einer Filmsequenz, startet man in den Tag und verbreitet Angst und Schrecken, so wie es sich eben gehört. Italiener und Film, das passt ja zusammen. Da kann man auch die Band Fulci fragen. Egal. Musikalisch geht es ganz kurz langsam und einlullend zu, um dann den Hammer herauszuholen, aber auch dieser Ballerpart hält nicht lange und man fängt an, den Keller aufzuräumen. Langsamer Groove ohne Ende. Die tiefen Vocals passen sehr geil dazu. Dann erhöht man minimal das Tempo. Nun befindet man sich auf der sicheren Seite, aber weit gefehlt. Die Gitarre spielt vorweg und man holt den Vorschlaghammer heraus. Schöner Zeitpunkt. Passt genau. Geknüppel geht ja immer, aber auch dieses wird geändert. Ein schneller Midtempopart gesellt sich dazu und zusammen mit der Stimme werden absolut Erinnerungen an Cannibal Corpse wach. Und dann ist aber auch ruckzuck und überraschenderweise Ende.
Auch bei Hell Of The Living Dead sind die Einflüsse der amerikanischen Vernichtungsgruppe absolut spür- und hörbar. Der Wechsel innerhalb eines Parts zwischen langsam und schnell, das drückende Drumming, aber besonders das ein wenig technische Riffing lassen schon Parallelen erkennen. Aber Corpsefucking Art haben dann auch immer wieder diese ganz langsamen und stampfenden, schon beinahe nach Gore klingen Tanzparts mit drinnen. So auch hier. Das Teil hat Hand und Fuß und dürfte jedem Brutal Death Metal Fan ein Lächeln ins Gesicht zaubern. Eben gerade diese Mischung macht es aus. Man kann ihnen gutes Songwriting unterstellen, bis auf diese abrupte Beendigung der Songs. Dieses ist auch hier der Fall. Die Riffs klingen im ersten Moment einfach, sind sie aber gar nicht.
Beim Anfang von Blood Kitchen Garden hört man eben, dass die Jungens auch gerne Goregrind konsumieren. Diese Uftata am Anfang mit dem langsamen Rhythmus, die von den Drums erzeugt wird, schockt durchaus. Dieses hört man ja in dieser Sparte öfter. Dieser Rhythmus wird mehrfach verwendet, aber der Rest befindet sich wieder im brutalen Death Metal Sektor und ist absolut ein kleines Highlight, da das Tempo ordentlich variiert wird. Sehr fett, gefällt mir gut.
Diese Mischung aus Cannibal Corpse, eher zur Barnes-Ära und Mortician Klängen hört man auf dem ganzen Album und macht absolut Laune.
Das Teil endet dann mit Escape From Alpha City. Im fetten und drückenden Midtempo legt man los, stampft einen sofort in die Erde und lässt Cannibal Corpse Freunde durchaus grinsen, denn nachdem die tiefen Vocals eingesetzt haben, wird natürlich geballert. Die Gitarre kurz vorweg und volle Attacke. So kann man es machen. Wieder die Gitarre vorweg und zurück in den Midtempopart, um dann fast schon einen melodischen Part anzubieten. Sehr langsam, mit Einzelanschlägen. Cooler Krams, denn der Sänger grunzt da dann darauf. Macht Laune. Es wird dann wieder die Granate gezündet und es knallt ordentlich. Der gerade genannte langsame Part wird wiederholt, dann ein wenig ausgebaut und am Ende mit Filmsequenzen gekoppelt. Grausames Ende, aber durchaus passend und gelungen. Für die Sparte ein echt abwechslungsreicher Song. Guter Abgang.