Bands: Crowbar
Ort: Pitcher Rock’n’Roll Headquarter, Oberbilker Allee 29, Düsseldorf
Datum: 04.04.2023
Kosten: 25 Euro
Genre: Sludge
Besucher: ca. 150 Besucher (ausverkauft)
Veranstalter: B&M Concerts GmbH (www.beerandmusic.de)
Link: https://www.facebook.com/events
Setliste:
- Self Inficted
- High Rate Extinction
- I Feel The Burning Sun
- Chemical Godz
- Fixation
- Bleeding From Every Hole
- To Carry The Load
- The Cemetery Angels
- It’s Always Worth the Gain
- All I Had (I Gave)
- Planets Collide
- Like Broken Glass
Crowbar, die NOLA Sludge Legende, ist mal wieder in Deutschland auf Tour, dieses Mal wieder in kleineren Locations. Dies, obwohl sie durchaus auch wesentliche größere Hallen füllen könnten. In der Vergangenheit habe ich Crowbar, die Band um Mastermind Kirk Windstein, schon öfter gesehen. Gerade in kleineren Locations mag ich sie mir eigentlich nie entgehen lassen. So fahre ich heute ins einhundertfünfzig Leute fassende Pitcher nach Düsseldorf. Da wurde natürlich schon vor einiger Zeit „sold out“ gemeldet.
Ich lasse mir genügend Zeit für die Anreise und das ist auch gut so, denn richtig gut zeitlich vorm Pitcher angekommen, benötige ich ca. noch eine Stunde (!), bis ich einen Parkplatz bekomme. Parken ist dort echt eine Katastrophe. Zwar gibt es ein Parkhaus in 100 Meter Entfernung, doch das ist geschlossen. Aber irgendwie bekomme ich noch einen Parkplatz, wobei ich schon am Überlegen bin, ob ich nicht wieder zurückfahren soll. Ich bin so richtig angepisst, das passt eigentlich auch sehr gut zum richtig geilen und angepissten NOLA Sludge der Band! Letztes Jahr habe ich das Pendant EyeHateGod in Frankfurt gesehen. Die waren angepisst, weil sie dort vor 40 Leuten spielten.
Der nette Empfang am Einlass entschädigt mich direkt. Dort begegne ich am Merchstand Kirk Windsteins Partnerin Robin, die wie immer natürlich dabei ist. Sie verspricht mir, dass ich die mitgebrachten Alben signiert bekomme. Freundlich wie eh und je, die Familie Windstein. Ein paar Minuten später treffe ich Kirk dann und wir unterhalten uns schon mal sehr nett.
Da durch das lange rumgeeiere wegen Parkplatzsuche schon etwas Zeit ins Land gegangen ist, ist es nicht mehr lange hin, bis Crowbar beginnen. Einen Support gibt es heute nicht. Ich muss gestehen, dass ich den bei Crowbar überhaupt nicht brauche (ok, eine Kombi mit EyeHateGod könnte ich mir sehr gut vorstellen). Also gibt es von dem alten Brecheisen (deutsche Übersetzung von Crowbar) direkt etwas auf die Fresse.
Crowbar gründeten sich 1990 aus der Asche von Shell Shock / AfterShock in New Orleans im ursprünglichen Line-Up um Kirk Windstein (Gitarre, Gesang), Tod Strange aka Sexy T. und Jimmy Bower (EyeHateGod) und wurden schnell zu Pionieren des Sludge. Kirk Windstein war/ist ebenso wie die anderen ehemaligen Bandmitglieder bei der Supergroup Down tätig. Das aktuelle und heute spielende Line-Up besteht neben Kirk Windstein aus Tommy Buckley (Schlagzeug), Matthew Brunson (Gitarre) und Shane Wesley (Bass). Diese Besetzung hat auch das letzte Album Zero And Below von 2022 (hier kommt ihr zum Review) eingespielt.
Die Vier „drängeln“ sich von hinten zur Bühne und schlagartig sind wir bereits im Geschehen. Mit Self Inficted als Opener geht man tief in die Annalen der Band zurück, denn der Song stammt vom zweiten und selbst betitelten Album Crowbar aus dem Jahr 1993. Die Bude hier wird nun zu einer Kneipe in den Sümpfen von New Orleans, in dem sich der NOLA Sludge ausbreitet. Auch der zweite Song High Rate Extinction stammt noch vom gleichen Album. Mit I Feel The Burning Sun sind wir schon im neuen Jahrtausend angekommen, denn der stammt vom 2000er-Album Equilibrium. Dann kündigt Kirk Windstein, der immer den Kontakt zum Publikum hält, einen neuen Song an. Das ist dann Chemical Godz von Zero And Below, dem Album aus dem letzten Jahr. Kirk sagt uns, dass auf der heutigen Setliste sowohl alte als auch neue Songs stehen und es hin und her gehen wird.
Da sich Crowbar im Stil kaum geändert haben, ist das musikalisch unerheblich. Es ist schwerer und mächtiger Sludge Doom, der sich hier im Pitcher den Weg bahnt. Die Fans sind eng vor der Bühne versammelt und voll in dem drin, was sie musikalisch wie schwerer Nebel umhüllt. Manchmal ein Break, um dem jeweiligen Song eine neue Richtung zu geben. Teilweise etwas schneller und rockiger, manchmal sehr schwer und doomig. Dazu die typische kratzige Stimme von Kirk Windstein. Der geniale Sludge, den Crowbar spielen, macht süchtig und die Fans fast zu Zombies. Kirk Windstein und seine Mannen geben ihr Bestes, um ihre Fans zu unterhalten. Diese danken es der Band, denn sie sind mit Begeisterung dabei.
Crowbar geben uns hier einen wunderbaren Querschnitt von Songs aus ihren Alben. Nach etwas über einer Stunde wird Planets Collide als letzter Song angekündigt. Nach Ende des Songs gibt es natürlich direkt Zugaberufe. Crowbar verlassen erst gar nicht die Bühne (wohin sollten sie auch gehen, denn da ist kein Durchkommen) und geben direkt Like Broken Glas hinterher. Dann ist jedoch Schluss. Langsam verlassen die Fans die Location. Auch die Bandmitglieder gehen langsam nach hinten, wo sich der Backstagebereich befindet.
Ich bekomme von Kirk und den anderen noch die mitgebrachten Sachen signiert, bedanke mich bei Kirks Partnerin Robin und der anderen netten Dame am Merchstand und gehe langsam Richtung meines Pkws. Angepisst bin ich hierhin gekommen und fahre sehr gut unterhalten und erfüllt nach Hause.
Hier könnt ihr noch mehr Bilder vom Konzert sehen!