Darkthrone – Astral Fortress

28.10.2022 - Black Metal - Peaceville Records - 40:02 Minuten

Die Black Metal Institution Darkthrone hat Ende letzten Jahres ihr 20. Studioalbum herausgebracht. Die beiden kauzigen Musiker Ted „Nocturno Culto“ Skjellum (Gesang, Gitarre, Bass) und Gylve „Fenriz“ Nagell hinterm Schlagzeug gehen dabei ihren ganz eigenen Weg. Keine großen Werbekampagnen und nur die nötigste Präsenz in der Szene, die nötig ist, um noch neues Material an den geduldigen Fan zu bringen. Egal wie hoch Darkthrone ihre Mauern ziehen, die Anhänger bleiben treu am Ball. Selbst Abwege im Stil und Genre schwächen das Image unter den eingefleischten Anhängern nicht. Seit 2006 zelebrieren sie keinen lupenreinen Black Metal mehr, sondern lassen Punk und Heavy Einflüsse zu. Das tödliche Geschoss gipfelt nun also in Astral Fortress. In 40 Minuten zermürben sie die morschen Knochen und bringen einen bitterbösen Doom Ritt zum Tragen. Der norwegische Winter bekommt zudem einen tragenden Part im Artwork. Frostig schleichen Impeccable Caverns Of Satan und Stalagmite Necklace aus der verstaubten Anlage. Eternal Hails vom Sommer 2021 konnte schon keine Jubelstürme entfachen und ähnlich schwer hat es Astral Fortress. Die Platte muss öfter gehört werden und kommt auch dann erst wie zum Beispiel bei Stalagmite Necklace zur Entfaltung. Midtempowalzen rollen durchs Land, keine Ausbrüche in Hasstiraden – was dann folgt, ist schleichendste Black Metal Kunst in Form von The Sea Beneath The Seas Of The Sea. Mit beiden Händen an der Kehle dringt kaum noch Sauerstoff in die Lungen. Nicht nur die Kälte färbt das Gesicht blau und lässt die hilfesuchenden Augen aus der Schädeldecke springen. Die messerscharfen Melodien, die nicht mit weiteren Experimenten versetzt werden,  machen Spaß. Man könnte schon von einem klassischen Black Doom sprechen, wenn man überlegt, auf welchen Pfaden Darkthrone in der Vergangenheit schon vorangekrochen sind. Trotzdem siegt die Qualität der beiden Ausnahmemusiker, die in ihrem Tun weiterhin alles dafür machen, nicht in eine Schublade gesteckt zu werden.

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Darkthrone – Astral Fortress
René W.
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