Dead Head – Shadow Soul

Niederländische Death und Thrash Metal Erinnerungskultur – 35 Jahre Dead Head!

Artist: Dead Head

Herkunft: Niederlande

Album: Shadow Soul (EP)

Spiellänge: 27:18 Minuten

Genre: Death Metal, Thrash Metal

Release: 29.03.2024

Label: Hammerheart Records

Link: https://www.facebook.com/Deadheadthrash

Bandmitglieder:

Gesang und Bassgitarre – Ralph de Boer
Gitarre – Robbie Woning
Gitarre – Ronnie Vanderwey
Schlagzeug – Hans Spijker

Tracklist:

1. Litany Of The Weak
2. Serpents Of Fame
3. Caverns Of Fate
4. Defiance
5. The Age Of Hype
6. The Run
7. Opulent Disruption
8. Dark Emptiness

Die Niederländer von Dead Head sind auch schon Ewigkeiten dabei. Seit 1989 sind sie mit einigen Unterbrechungen im Business. Bassist und Sänger Tom van Dijk ist dann im Jahre 2021 zum dritten Male ausgestiegen und der Rest der Truppe, die alle 1989 bei der Gründung dabei waren, haben sich mit dem Bodyfarm Frontman Ralph De Boer im Jahre 2021 verstärkt. 2022 erschien das siebte Album namens Slave Driver und nun jagen sie dieses Album hinterher. Für eine EP zu lang, für ein Album fast zu kurz. Egal.

Los geht es mit Litany Of The Weak. Die Klampfe spielt im Stakkato-Style vor und die Drums betonen ein wenig, kleine Bridge und dann ab ins thrashige Ungewitter. Die Teutonen unter euch wird es freuen. Ja, hier werden Erinnerungen an alte Kreator wach. Was Ralph De Boer hier am Gesang zaubert, ist allererste Sahne, bedenkt man, dass er ansonsten bei Bodyfarm anders unterwegs ist. Echt geil. Immer weiter vorwärts. Kleines Break, Gesang alleine und dann weiter straight forward. Zeit zum Tee holen oder Tulpen pflücken gibt es nicht. Klampfe wieder alleine vorweg und dann wird gegroovt. Geiles Riff. Sicherlich nicht neu, aber geht voll ins Mark. Hier schüttelt man freiwillig oder unfreiwillig sein Haupthaar. Geil. Dann folgt erst einmal ein langes Solo und dann fliegen wieder die Finger über die Klampfe, gefolgt erneut von einem kleinen Break und wieder thrashigem Ungewitter. Ja, das kann man so machen. Break, Gesang und ab in den Groove. Das Riffing klingt schon sehr nach Slayer, aber wen juckt es. Am Ende noch ein Yeah und dann ist dieser mehr als gelungene Opener auch schon zu Ende und ich bin happy. Genau mein Ding. Macht Stimmung hoch zehn.

Serpents Of Fame kommt mit einer aufheulenden Gitarre vorweg, liefert dann auch einen thrashigen Part und groovt im Midtempo recht geil. Der Song ist zum Opener recht gediegen, setzt sich aber durchaus in den Gehörgängen fest. Burn, Burn kann man gut mitschreien und das macht ja auch Laune. Natürlich gibt es auch schnelle Momente, denn Drummer Hans treibt die Jungs gut an. Aber man bleibt eher im Midtempo und liefert dazu noch ein recht geiles, melodisches Solo, welches durchaus hängen bleibt.

Dass die Burschen eben auch Death Metal mögen, hört man beim nachfolgenden Carverns Of Fate ganz gut. Am Anfang weiß man aufgrund der Dissonanzen nicht genau, wohin diese Reise geht, aber ausmalen kann man sich dieses schon ganz gut. Die nicht ganz unbekannte Death Metal Band namens Obituary dürfte beim Riffing ein wenig Pate gestanden haben, aber Dead Head haben es nicht nötig zu klauen oder abzukupfern. Die Burschen haben genügend eigene Ideen. Nach dem Obi-Part erst einmal ein wildes Solo und weiter geht die Death Metal Walze. Dabei wechselt man immer zur rechten Zeit und hält die Spannung aufrecht.

Dass eben beide Musikrichtungen, also Death Metal und Thrash Metal, tief in ihrer DNA verwurzelt sind, hört man sehr gut beim Song The Run. Hier teilen sie dieses quasi richtig auf. Im ersten Teil des Songs drückt und groovt man sich den Wolf und geht schleppend und kopfnickerfreundlich zu Werke und nach einem Break übernimmt das thrashige Riffing die Oberhand. Das Tempo wird angezogen, man reitet dreschend in den Sonnenuntergang und kennt kein Pardon mehr. Einfach, aber sehr wirkungsvoll. In drei Minuten hat man alles ausgesagt und absolut auf den Punkt gebracht. Passt!

Tja, auch The Age Of Hype hat diese Vermischung inne und hat viele Achtziger-Aspekte in sich. Mit 29 Minuten ist das Album leider recht kurz und anstatt der zwei kurzen Instrumentalstücke hätte man noch ein oder zwei richtige Songs dazunehmen können, aber ansonsten gibt es wirklich nicht viel zu meckern.

Dead Head – Shadow Soul
Fazit
35 Jahre und kein bisschen was dazugelernt ist vom Prinzip her ja keine gute Eigenschaft, aber bei Dead Head eine sehr gute Sache, denn die Burschen machen eben das, was sie am besten können. Old schooliger Thrash in die Fresse wird mit old schooligem und groovigem Death Metal kombiniert. Diese Handhabung haben sie schon immer so gemacht, diese Handhabung können sie und werden sie auch wohl immer so weiter machen. Und ich finde es gut so und denke, damit bin ich nicht alleine. Wer die Band mag, kann dieses Album wirklich blind kaufen!

Anspieltipps: Litany Of The Weak und The Run
Michael E.
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