European Summer Tour – Cannibal Corpse am 03.07.2019 im Die Pumpe, Kiel

Bier statt Blut in der ausverkauften Pumpe

Eventname: European Summer Tour 2019

Band: Cannibal Corpse

Support: Vladimir Harkonnen (Kiel / Rendsburg)

Ort: Die Pumpe, Haßstraße 22, 24103 Kiel

Datum: 03.07.2019

Kosten: 28,20€ Stehplatz

Genre: Death Metal

Besucher: 700 (ausverkauft)

Link: http://cannibalcorpse.net/
https://www.facebook.com/events/296927237667918/

Bandmitglieder:

Pat O’Brien – Lead Guitar;
George Fisher – Lead Vocals;
Alex Webster – Bass;
Rob Barrett – Lead Guitar;
Paul Mazurkiewicz – Drums

Setliste:

  1. Code Of The Slashers
  2. Only One Will Die
  3. Red Before Black
  4. Staring Through The Eyes Of The Dead
  5. The Wretched Spawn
  6. Corpus Delicti
  7. Unleashing The Bloodthirsty
  8. Kill Or Become
  9. Scavenger Consuming Death
  10. Firestorm Vengeance
  11. Death Walking Terror
  12. Make Them Suffer

Vladimir Harkonnen

20:00 Uhr. Pünktlich beginnen die Supporter Vladimir Harkonnen, eine Band hier aus der Region Kiel/Rendsburg. Ihren Stil bezeichnen sie selbst als „Thrash flavoured Hardcore“ und sind damit auch überregional kein unbeschriebenes Blatt. Immerhin haben die Jungs schon drei Silberlinge auf dem Markt. Ihr Hardcore kommt bei dem Publikum gut an, der Laden ist schon rappelvoll. 13 Titel stehen auf der Setlist, und so dürfen sie 40 Minuten das Volk unterhalten.

George Fisher mal ohne Vorhang

20 Minuten Umbaupause. Dann stehen sie da, die oft gescholtenen, teilweise verbotenen Death Metaller. Gewohnt ohne pompöses Intro betreten sie die Bühne und eröffnen mit Code Of The Slashers, Only One Will Die und dem Titelstück Red Before Black gleich mit drei Songs der letzten Platte. Ihre hauptsächlich nur gegrowlt vorgetragenen, sonst sich durch Tempowechsel auszeichnenden Songs wirken heute monoton vorgetragen. Eine Interaktion mit dem Publikum findet nicht statt. Trotzdem ist die ausverkaufte Die Pumpe ein Dauer-Moshpit, in dem sich die Fans reihenweise die Nackenmuskeln ruinieren, während eine Brutalo-Nummer nach der anderen auf sie einprasselt. Frontmann George Fisher, versteckt hinter seinem langen Vorhang aus Haaren, headbangt fast das ganze Konzert durch.

Oldschool

Cannibal Corpse drücken ihre Oldschool-Todesblei-Walzen mit fettem Sound direkt in die Gehörgänge. Deswegen funktionieren die Death Metal Veteranen wahrscheinlich auch so blendend. Eine großartige Bühnenshow gibt es nicht. Die Beleuchter kennen fast nur die Farben Rot und Blau, was uns Fotografen das Leben in dem 30 cm breiten Graben noch schwerer macht. Trotz der Gewalt in den Texten ist das Kieler Publikum wie immer eine friedliche Familie. Wie sagte es Zarc von Harkonnen zu Beginn der Show: „Endlich wieder normale Leute“. Ein wenig Murren kommt dennoch auf. Gegen Ende des Konzertes verläßt Sänger George Fisher die Bühne. Da die Band nach wie vor Probleme mit dem Jugendschutzgesetz hat, gibt es Stripped, Raped And Strangled und den Song, auf den jeder gewartet hat, Hammer Smashed Face nur Instrumental. Das stößt vielen Fans sauer auf. Nach knapp 80 Minuten geht auch die Band von der Bühne. Zugaben gab es keine mehr.

Fazit: Ein friedlicher Abend trotz der gewaltbereiten Musik, eine funktionierende Location und ein Musikgenre, mit dem ich nicht warm werde. Cannibal Corpse sind von Platte nicht mein Fall und sind es auch nach diesem Konzert nicht.