Moos Meadow vom 28.06. bis 30.06.2024 in Feuchtwangen

Neues Festival lockt in Feuchtwangen 3.000 Besucher an - Headliner sind Any Given Day, Deez Nuts, Ghøstkid, Oimara, BBOU

Festivalname: Moos Meadow Festival 2024

Bands: Facing Fears, Accvsed, Decreate, Alqemiste, Half Me, Neverland In Ashes, Slope, Setyøursails, From Fall To Spring, Ghøstkid, Deez Nuts, Any Given Day, The Butcher Sisters, Venues, Kizz Rock, Mellow Mark, Unlimited Culture, BBOU, Oimara, ALC & Band, Thunderkant, Reflecting Mind, Die Zwangsversteigerten Doppelhaushälften, Pottinger

Ort: Feuchtwangen, Mooswiesen Platz

Datum: 28.06. – 30.06.2024

Kosten: Drei-Tages-Ticket ca. 84 Euro

Besucher: ca. 3.000

Genre: Metalcore, Death Metal, Reagge, Hip-Hop

Veranstalter: Diamond Event UG

Link: https://www.meadow-festival.com/

Alqemiste

Ein neues Festival hat sich aufgetan, das fast alle musikalischen Sparten abdeckt, das Moos Meadow. Vom 28.06. bis 30.06.2024 findet man dort alle Musiksparten wie z.B. Hip-Hop, Reggae, Metal und Metalcore und am Freitag sogar hausgemachte Musik mit dem Spielmannszug Feuchtwangen. Dort wurde das Festival im Meadow Biergarten mit Essen und Getränken eröffnet und später sorgte auch noch Pete Pablo & Nachupicchu für den musikalischen Rahmen.

Interessanter wird es am Samstag. Die ersten drei Bands Facing Fears, Accvsed und Decrate haben wir noch nicht gehört. Erst ab 14: 45 Uhr hören wir Alquemiste, eine Metalcore Band aus Regensburg, die, obwohl sie erst 2020 gegründet wurde, gut beim Publikum ankommt und auch schon mal mit den paar Hunderten Fans einen Circle-Pit startet. Um 15:30 Uhr dürfen dann Half Me ran, auch eine Metalcore Band – und zwar aus Hamburg. Die Leute machen gut mit, die Stimmung bleibt gleich, uns haben Alquemiste mehr zugesagt als die Hamburger. Bis 16:10 Uhr dürfen Half Me die Bühne unsicher machen.

Neverland In Ashes

Eine Änderung gibt es beim Billing – The Disaster Area sind krankheitsbedingt nicht da, dafür dürfen Neverland In Ashes um 16:25 Uhr ran. Die Metalcoreband aus Köln überzeugt nicht nur musikalisch, auch optisch machen die Fünf mit ihren schwarz gefärbten Augen was her. Sie rufen nicht nur die erste Wall of Death des Tages auf, auch Crowdsurfer sind dabei. Leider fehlen die nötigen Securitys im Graben, sodass die Leute die Crowdsurfer bis zur Bühne bringen müssen und danach wieder ablassen dürfen. Verrückt, was es alles gibt! Ihre aktuelle CD ist Haunted (2023), die sie hier dem Publikum vorstellen.

Um 17:20 Uhr dürfen Slope die Bühne unsicher machen. Harcore/Punkrock aus Duisburg ist jetzt angesagt, es herrscht Stimmung und ihre eigenen Fans sind auch unter dem Publikum! Nicht ganz unsere Richtung, aber der Platz wird langsam immer voller. Man arbeitet sich an die 2000 heran.

Setyøursails

Eines unserer Highlights des Samstags ist die Metalcore Band Setyøursails aus Köln, die seit letztem Jahr einen fulminanten Aufstieg geschaffen haben und quer durch die Lande ziehen und alles bespielen, was man bespielen kann. In ihrem Repertoire dürfen Songs wie Mirror, Lately, Bad Company und Fuck Off nicht fehlen. Die Viere geben auf der Bühne alles, bedanken sich fürs Dasein, finden den Namen schon mal geil – „Feuchtwangen“, überzeugen mit flotten Sprüchen und zeigen beim gemeinsamen Bild mit den Fans gerne mal den Mittelfinger – „auch wenn Kinder da sind, dürfen die das heute“, so Sängerin Jules Mitch. Geiles Set einfach!

From Fall To Spring mixen Hip-Hop mit Metalcore und sind aus dem schönen Saarland. „Zeit für ein bisschen Hip-Hop?“ Aber klar, das Publikum macht eifrig mit und auch die Hitze scheint keinem was auszumachen. Wir legen bei dem Set erst mal ’ne Pause ein, versorgen uns an den Essensständen, die nicht nur Herzhaftes, sondern auch Süßes anbieten, gehen zum Cocktailstand, zum Merchbereich, zur Hüpfburg, die nicht nur von Kindern genutzt wird. Alles relaxt, alles friedlich.

Ghøstkid

Der zweite Höhepunkt des Abends sind Ghøstkid, die wir das erste Mal auf dem Download am Hockenheimring bewundern durften. Die Liebe zu den Jungs ist geblieben. Ich liebe ihren Metalcoresound, rotzig, frech, fordernd und zugleich in den Gehörgängen bohrend. Unser Lieblings-Sushi, Sebastian Biesler kann seine Vocals extrem ausbauen und sein Spiel mit seiner weiblichen Seite gibt der ganzen Show noch mal das gewisse Etwas. Mit Hollywood Suicide, Crown, You & I, FSU, Ugly und Heavy Rain geben sie schon einen Vorgeschmack auf ihre Headliner-Tour in Deutschland. Auch dass Gitarrist Jappo und Bassist Stanni immer noch im Moshpit dabei sind, spricht für die Jungs aus Gelsenkirchen, die sich auch schon international bewiesen haben. Von 20:15 Uhr bis 21:05 Uhr sind die Jungs on Stage, ihnen folgen Deez Nuts.

Deez Nuts

Die Australier machen gehörig Stimmung mit ihrer Hardcoremucke und lassen es ganz schön krachen! 2019 gab es den letzten Longplayer von der Band mit dem Titel: You Got Me Fucked Up – der immer noch Programm ist. Laut, hart, wild und rough! Genau so muss Hardcore klingen! Songs von der Setlist sind Word, Shot After Shot, You Got Me Fucked Up, What’s Good oder Stay True. Von 21:20 Uhr bis 22:10 Uhr dürfen Deez Nuts rocken.

Jetzt endlich kommt der Headliner des Abends zum Zug. Any Given Day legen gleich mal richtig los. Get That Done, Never Surrender, Best Time, Endurance prasseln auf das Volk nieder. Es ist immer noch heiß – und wenn sich schon Sänger Dennis Diehl ausziehen soll, dann bitte auch die Fans! Gesagt, getan (jedenfalls bei den Männern). Sportlich wird es, wie bei jedem Any Given Day Konzert, wenn er zu Push-ups (sprich Liegestützen) oder zum Rudern aufruft. Der Song H.A.T.E., den die Band mit Annisokay eingespielt hat, wird kurzerhand mit Doomcrusher-Sänger Marv Kinkel, der auch zugleich Tontechniker bei Any Given Day ist, performt. Guter, satter Metalcore, gespickt mit kleinen Einlagen und ’ner tollen Show. Zu dem Song Come Whatever May kommen die Jungs dann in Cowboymanier mit echten Cowboyhüten wieder auf die Bühne! Weitere Highlights sind die Wall of Death bei Unbreakable und das Frauencrowdsurfen bei Savior. Mit dem Rihanna-Cover Diamonds endet das einstündige Set der überragenden Gelsenkirchener.

Any Given Day

Was die Menge anheizte, uns aber eher kaltließ, waren The Butcher Sisters, die Metal gekonnt mit Rap mixen und denen es hauptsächlich um Spaß und um den Auftrag geht, „eine neue Generation mit Hip-Hop und Hardcore sozialisierten Jugendlichen mit allen bekannt zu machen“. Das tun sie auch, zwar auf ihre manchmal banale Art, aber genau das scheint den Nerv der Zeit zu treffen und Songs wie Drei Streifen, Bauchtasche, Uga Uga Bam Bam, Banana und Baggersee gehen voll ins Ohr. Jeder macht mit und schwenkt seine Bauchtasche, lässt sich von den Sängern Alex und Matsches abklatschen und von der Band mit Plastikbananen bewerfen. Mehr Show als Gesang und das satte vierzig Minuten lang.

Die Rausschmeißer des Abends sind Venues, da sind wir aber schon auf dem Heimweg.

Der Sonntag steht ganz im Zeichen von Rasta und Reggae mit Kizz Rock, Mellow Mark, Unlimited Culture, BBOU, Oimara, ALC & Band, Thunderkant, Reflecting Mind, DZVDHH und Pottinger.

Ein Festival, cool und fresh, das bestimmt noch Potenzial nach oben hat – wir werden es weiter beobachten!