Nuclear Tomb – Terror Labyrinthian

Progressives Thrash- und Death-Metal-Gewitter der alten Schule

Artist: Nuclear Tomb

Herkunft: USA

Album: Terror Labyrinthian

Spiellänge: 32:40 Minuten

Genre: Death Metal, Thrash Metal

Release: 19.04.2024

Label: Everlasting Spew Records

Link: https://nucleartomb1.bandcamp.com

Bandmitglieder:

Gesang und Gitarre – Michael Brown
Gitarre – Matt Ibach
Bassgitarre – Amelia Morris
Schlagzeug – JD Lookabill

Tracklist:

1. Obsoletion
2. Terror Labyrinthian
3. Fatal Visions
4. Dominance & Persecution
5. Vile Humanity
6. Manufacturing Consent
7. Parasitic (Live A Lie)
8. Born Into Torment
9. Ashen Lamb

Nuclear Tomb wurden im Jahre 2011 in den Staaten gegründet und nach einer Singleauskopplung im Jahre 2015 fand ein Wechsel an den Drums statt. Ansonsten ist man recht stabil unterwegs, nur die zweite Gitarrenposition brachte ein wenig Schwung in die Geschichte. Seit 2019 ist man nun aber in dieser Besetzung am Start. Zwei EPs folgten in den Jahren 2019 und 2022 und nun wurde es Zeit für das Debütalbum des Quartetts.

Einen brachialen Anfang und krachende Klänge gibt es zu Beginn des Songs Obsoletion zu hören und man wechselt kurz danach ins progressive Gedankengitarrengut über, um dem allgemeinen Zuhörer erst einmal den Weg zu zeigen, der ihn erwarten wird. Thrashige Riffs werden so dargeboten. Nach einem kleinen Break zockt eine Klampfe vor und man holt jetzt die richtigen Thrashriffs heraus und agiert in feinem Uptempo. Ja, das ist schön straight forward. Diese Riffs erinnern an die alte Zeit, in der Thrash und Death Metal noch nicht definiert wurden. Man bleibt aber auch spielerisch technisch und erinnert ein wenig an Death oder auch an Pestilence. Kleines Solo und dann folgt ein abgedrehter, progressiver Part. Ein Teil für Gitarrenfreunde und dann ist auch schon Schluss.

Die Grenzen zwischen Death und Thrash Metal sind fließend und so erinnert auch der Anfang von Terror Labyrinthian stark an Death. Auch hier wechselt man zwischen straight forward Momenten und technischen Spielereien hin und her und bietet sogar einen Mitgrölpart an. Der Bass drückt ohne Ende. Ein verdrehter Groove mit wilder Gitarrenarbeit ertönt und verwirrt mich ein bisschen. Klingt aber schön krank und kaputt und kommt zum Punkt. Danach holt man den Knüppel aus dem Sack und haut alles kurz und klein. Starker Tobak, muss man schon sagen.

Ein nervenaufreibendes Riff und progressives Drumming eröffnen dann den Song Fatal Visions. Puh. Wieder old schoolige Elemente werden dazu kombiniert und so verbindet man diese beiden Geschichten und schreitet voran. Ein wildes Solo folgt und zermürbt die Gehörgänge. Wechselnde Gitarren vorweg und ab in den Groove. Ja, das kommt gut und macht durchaus Laune. Wäre aber zu einfach, wenn man es dabei belassen würde. Ein wilder, progressiver Part folgt und nach 150 Sekunden ist der Spaß auch schon zu Ende. In der kurzen Zeit hat man aber auch schon sehr viele Informationen herausgehauen.

Der cleane und bedrohliche Anfang von Dominance & Persecution ist megageil und auch der Song geht gut in die Gehörgänge. Diese wilde Mischung aus old schooligen Parts und eben abgedrehten technischen Momenten schockt hier total und kommt vor allem zum Punkt. Die Parts werden gut kombiniert und bilden eine brutale Einheit. Das Teil fetzt mal so richtig. Dabei bleibt man natürlich so richtig schön krank. Der cleane Part wird noch einmal wiederholt und dann mit einem wilden Solo kombiniert, um den Song langsam enden zu lassen. Schon abgefahren.

Ich mag es ja, wenn man mit einer Uftata einen Song anfängt. Das können die Burschen natürlich auch, so wie bei Vile Humanity. Diese wird immer wieder mit eingebaut. Ja, schockt. Schöner Old School Vibe.

Wie schon oben erwähnt, erinnern auch die nachfolgenden Songs oft an Bands wie Death, Voivod, Sadus oder Pestilence, und man fragt sich schon des Öfteren, was gerade abgeht, denn manchmal sind die technischen und progressiven Parts schon ein wenig abgedreht. Die Riffs sind aber  messerscharf und man bleibt unberechenbar, aber hat zu jeder Zeit die Kontrolle und verliert sich nicht im Nirvana. Man hält den brutalen Faktor aufrecht und dieses ist eine wichtige Tatsache, wie ich finde. Hört man gut beim Song Parasitic (Live A Lie). Klingt nach Reign In Blood mit Blast Beats. Hinzu kommen diese schönen, altbackenen Shouts und die old schoolige Produktion, die sehr gut passt.

Nuclear Tomb – Terror Labyrinthian
Fazit
Nuclear Tomb ist eine Band, auf die man sich einlassen muss und das Album Terror Labyriathian sollte man mehrfach durchhören, denn es gibt sehr viel zu entdecken. So genau wissen die Protagonisten, glaube ich, auch nicht, wohin die Reise geht. Einiges ist mir auch echt zu viel, aber die Mischung aus Death, Thrash, Technik und Progressivität hat es derbe in sich. Wer Bands wie Death, Voivod, Pestilence oder Sadus mag, sollte unbedingt reinhören. Eine kopfdrehende musikalische Unruhe.

Anspieltipps: Dominance & Persecution und Vile Humanity
Michael E.
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