Pestilence – Hadeon

Old School Death mit einem leichten, progressiven Gewand

Artist: Pestilence

Herkunft: Enschede, Niederlande

Album: Hadeon

Spiellänge: 39:17 Minuten

Genre: Death Metal, Progressive Metal

Release: 26.01.2018

Label: Hammerheart Records

Link: https://www.facebook.com/Pestilenceofficial

Bandmitglieder:

Gesang und Gitarre – Patrick Mameli
Gitarre – Santiago Dobles
Bassgitarre – Tilen Hudrap
Schlagzeug – Septimiu Hărşan

Tracklist:

  1. Unholy Transcript
  2. Non Physical Existent
  3. Multi Dimensional
  4. Oversoul
  5. Materialization
  6. Astral Projection
  7. Discarnate Entity
  8. Subvisions
  9. Manifestations
  10. Timeless
  11. Ultra Demons
  12. Layers of Reality
  13. Electro Magnetic

Das Quartett um das Niederländische Death Metal Urgestein Pestilence ist aus der Szene einfach nicht mehr wegzudenken. Die 1989 erschienene Consuming Impuls zählt noch heute zu einem ihrer besten Werke. Nach einiger Zeit hat die Band angefangen etwas mehr progressive Einflüsse mit einzubauen und seitdem gehen die Meinungen der Fans stark auseinander. Einige hypen die Jungs weiter, die Anderen haben sich von ihnen abgewandt. Auch ihre neue Platte Hadeon, die 2018 unter der Fahne von Hammerheart Records auf den Markt gekommen ist, beinhaltet weiterhin progressive Einflüsse. Ich selber bin ein klarer Fan der früheren Scheiben, muss aber zu meiner Schande gestehen, dass ich mir noch keine Neuere angehört habe. Also dann will ich mal der neuen Scheibe auf den Zahn fühlen.

Mit dem Intro Unholy Transcript startet das Album Hadeon in dem Stil eines Horror- oder Actionfilms, in dem man einen Raum betritt, sich langsam vorwärts bewegt und es gleich spannend werden könnte.
Nun knüppelt die Scheibe so richtig los und Non Physical Existent beginnt mit einfachen Gitarrenriffs, die sich im kompletten Song wiederfinden.
Auch die Growls von Sänger Patrick Mameli sind extrem aggressiv und sehr passend zu wunderbarem Old School Death Metal. Ab und an schallt schon leicht progressiver Sound aus den Boxen, doch bisher hält es sich sehr in Grenzen.
Auch die erste Hälfte der neuen Platte läuft ziemlich gut durch, ohne dass man sagen muss, es ist zu progressiv oder zu langweilig. Die Gitarrensoli sind gut in den einzelnen Songs verpackt und die Growls sind weiterhin klassisch praktisch gut. Zeitweise klingt der ganze Sound zudem etwas technischer.
Ein Highlight kann man dann direkt bei der Mitte heraushören. Discarnate Entity überzeugt durch ein kurzes ruhiges Intro und geht dann in eine reine Groovemaschine über. Man hört stellenweise schön den Bass heraus und die Drums geben den passenden Takt an.
Bei dem Track Subvisions handelt es sich um ein kurzes Interlude, wo einfach mal etwas am Bass herumgezupft wird und man danach direkt mit voller Kraft in die nächste durch den Bass eingeleitete Groovemaschine Manifestations übergeht. Tolle Idee! Hier schlägt auch wieder das Herz für einen Pit höher.
Huch, was ist denn nun passiert? Da war die erste Hälfte etwas entspannter und, um ehrlich zu sein, auch etwas sehr lahm, ohne große Höhepunkte, da prügelt der niederländische Vierer mit dem nächsten Track auf den Hörer ein. Ultra Demons ist eher weniger groovig, dafür straight: Death Metal der alten Schule im neuen Soundgewand – und auch dann noch im mittleren Part diesen stimmlichen Part, als wenn eine Horde Roboter die Weltherrschaft ergreifen will? Nette Idee!
Und auch die letzten beiden Tracks hämmern noch im schönen Death Metal Stil auf den Hörer ein. Hadeon endet anders, als es angefangen hat: Mit einem Paukenschlag!

Pestilence – Hadeon
Fazit
Nachdem ich nun so einiges über den neueren "Stil" der Band gelesen habe, war ich eher skeptisch, als ich die Ehre bekommen habe die Scheibe zu rezensieren. Möchte ich mir das Bild, das ich von dieser geilen Band habe, wirklich vernichten? Aber ich wurde positiv überrascht. Nach der ersten Hälfte von Hadeon waren meine Gedanken sehr gemischt und ich dachte tatsächlich "oha, die ist ja mal lahm." Doch nach dem Interlude kam der Absprung. Auch wenn progressive Einflüsse mit eingebaut wurden, hat der zweite Teil der Scheibe überzeugt. Toller Groove, klasse Bassarbeit, gute Gitarrensoli. Ich fand den Stilwechsel auch erst etwas seltsam, aber es ist okay! Nicht so stark, wie die früheren Scheiben aber doch gut. Ich kann die Hadeon weiterempfehlen.

Anspieltipps: Non Physical Existent , Manifestations und Ultra Demons
Stefan S.
7.5
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7.5
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