Artist: Powerstroke
Herkunft: Belgien
Album: The Path Against All Others
Genre: Groove Metal, Nu Metal
Spiellänge: 49:49 Minuten
Release: 19.11.2020
Label: Gravition Music Services
Link: http://www.powerstroke.be/
Bandmitglieder:
Gitarre, Gesang – Maarten Geeraerts
Gitarre – Frederiek Nuyt
Gesang – Bavo Coene
Schlagzeug – Niels Matthijs
Bass – Jochen Reyskens
Tracklist:
- War in Heaven
- By My Command
- Awakening
- Honest Decay
- Tearcollector
- Moonlight Tribe
- Legacy Of Life
- Babalon
- Shadowland
- Dying Vein
- Path Against All Others
- Until The Fat Lady Sings
Powerstroke aus Belgien bringen am 19.11.2020 ihr neues Album The Path Against All Others über Gravition Music Services als CD heraus.
Der Weg von Powerstroke ist schon ein anderer, als ihn viele Bands gehen. Da ist vielleicht der Titel des aktuellen Albums The Pasth Against All Others schon bezeichnend. 2007 begann man als Thrash/Old School Metal Band. Als Support solcher Bands wie Death Angel, Pro-Pain, Agent Steel erspielte man sich schnell Aufmerksamkeit. Immer mehr nahm der Hardcore Einfluss in ihrer Musik, eine familiäre Freundschaft mit der Band Pro-Pain kam hinzu und führte dazu, dass Gary Meskil von Pro-Pain auf dem zweiten Album Awaken The Beast von Powerstroke einen Gastauftritt hatte. Später kamen Supports und eine Freundschaft mit Body Count dazu. Sänger Bavo Coene ist erst seit dem letzten Album Omissa (2018) dabei. Die Musik von Powerstroke bewegt sich irgendwo zwischen Groove Metal und Nu Metal. Für Powerstroke gibt es da keinen vorgegebenen Weg oder Pfad, denn auch Thrash und Hardcore Akzente sind zu vernehmen. Die Band behauptet von sich selbst, dass sie keinerlei Absicht hat, der vorherrschenden Norm zu entsprechen, sich von einer religiösen oder politischen Bewegung leiten lassen zu wollen. Aus meiner Sicht trifft dies auch auf ihre Musik zu, die manchmal brutal energisch und manchmal wie ein ohrwurmartiger Popsong klingt.
Nach einem Intro, welches nach einem Science Fiction Soundtrack klingt, kommt man mit By My Command auch gleich zur Sache. Ein Song mit sowohl thrashigen, als auch hardcorelastigen Einlagen zeigt, wo der Weg hingeht. Die Voices wechseln permanent zwischen clean und harsh. Das ist ein Kurs gegen alle anderen bzw. gegen jede Regeln. Ein Kurs, der sich auf dem kompletten Album fortsetzt und widerspiegelt. Spätestens mit dem recht groovingen Awaking ist der Hörer hellwach. A Honest Decay ist ein herrlich erfrischendes, wahnsinniges und treibendes Durcheinander, der sich durchaus sehr gut für eine Wall Of Death eignet.
Tearcollector ist solch ein Song, der eher einen etwas mehr poppigen Anstrich hat, trotzdem noch genügend Härte aufweist, während Moonlight Tribe Anklänge von Nu Metal aufweist. Legacy Of Life ist ein grandioser grooviger Bastard, der zudem mehrere Ausraster zu bieten hat. Sehr dunkel und schwarz klingt Babalon. Kein Wunder, denn an diesem Song ist Nornagest beteiligt, der vielen wohl als Sänger der belgischen Black Metal Band Enthroned bekannt sein dürfte. Den Kontrapunkt in diesem Song setzt Tim Eiermann, der mit der deutschen Band Liquido in den Neunzigern Erfolge feierte und zugleich mit der Goregrind Band GUT andere Wege beschreitet. Der Narcotic Sänger (der damalige große Hit von Liquido) ist auch auf Shadowland zu vernehmen, während Nornagest erneut in Dying Vein die Axt schwingt. Auf dem Titelsong Path Against All Others zeigen Powerstroke noch einmal ausdrücklich, dass sie ganz anders und eigentlich keinem bestimmten Genre zuzuordnen sind. Unterstrichen wird diese Eigenständigkeit mit der abschließenden akustischen Ballade Until The Fat Lady Sings. Dies ist ein älterer Song der Band aus dem Jahr 2014. Als Gäste hat man sich hier Stef Bos, einen bekannten Singer/Songwriter aus Benelux und Slongs, eine beliebte Künstlerin aus der flämischen Rap- und Hip-Hop-Szene, hinzugeholt. Das unterstreicht den eigenen Weg von Powerstroke abschließend noch einmal deutlich. Nicht nur The Path Against All Others, sondern auch The Path Against All Rules.