Artist: Ritual Fog
Herkunft: USA
Album: But Merely Flesh
Spiellänge: 29:33 Minuten
Genre: Death Metal
Release: 29.11.2024
Label: Transcending Obscurity Records
Link: https://www.facebook.com/ritualfog/
Bandmitglieder:
Gesang und Gitarre – Ian Younkin
Gitarre – Spencer Martin
Bassgitarre – Jon Clark
Schlagzeug – Andrew Hobday
Tracklist:
1. Misticism
2. Desolate Chasm
3. Slimeblade
4. Nocturnal Suffering
5. Demented Procession
6. Fog Sermon
7. Carnal Pain
8. Sentient Chamber
9. But Merely Flesh
Die amerikanische Szene ist ja auch wieder sehr aktiv, gerade im Death-Metal-Bereich kommen da junge Bands nach, die Spaß machen. Im Jahre 2021 wurde die Band Excavate in Memphis gegründet und ein Jahr später erschien eine EP. Aber irgendwie hat das die Member Spencer, Andrew und Ian nicht ausgelastet. Sie schnappten sich den Basser Jon dazu und gründeten Ritual Fog. Eine Split und eine EP folgten, ein Deal mit Transcending Obscurity Records kam zustande und nun haut man das Debütalbum heraus.
Misticism ist, wie gewohnt im Death Metal, ein kleines, aber wohlwollendes und nicht ganz so düster klingendes Intro. Zur Einstimmung schon einmal ganz nett.
Nach knappen 30 Sekunden nimmt Desolate Chasm das Intro am Anfang mit und nach einigen Sekunden geht der Midtempo-Death-Metal los, der allerdings schnell langsam wird. Man lullt den Hörer ordentlich ein, um dann im langsamen Uptempo zu agieren. Ein vertrackter, groovender Midtempopart folgt und ein schleppender Moment bringt die Qualitäten der Band zum Vorschein. Spätestens hier geht das Headbangen los. Ein langgezogenes Riff, welches schleppend vorgetragen und mit feinen Growls kombiniert wird. So was geht ja immer. Der Song endet mit quietschenden Gitarren, ist dann aber auch ruckzuck vorbei und so richtig kann ich es noch nicht einordnen, hat aber auf jeden Fall mein Interesse geweckt. Aber Hallo!
Der Beginn von Slimeblade klingt fast wie der letzte Part des Vorgängers. Wieder ein langgezogenes Riff, welches schleppend vorgetragen wird. Mag ich, finde ich cool, kann ich meinen Kopf gut rauf und runter zu bewegen. Diese Momente werden durch die old schoolige und drückende Produktion ordentlich unterstützt. Ein verspieltes Solo erklingt, teilweise melodisch und ein schneller Uftatapart erklingt. Geht auch immer. Stakkatomäßig kämpft man sich weiter und arbeitet erneut mit der Uftata, um dann wieder in einen schleppenden Abschnitt rüberzugehen. Der Frontmann screamt mehr, als er growlt, kommt aber mit sehr viel Power und Aggression um die Ecke. Nun groovt man sehr geil und drückt einem die Faust in die Magengegend. Der Anfangspart wird wiederholt. Ja, das hat alles Hand und Fuß, auch wenn man natürlich alles schon gefühlt hundertmal gehört hat.
Trotz des eng gesteckten Radius, in dem sich Ritual Fog bewegen, versuchen sie eine gewisse Abwechslung in die Sache zu bringen. Nocturnal Suffering ist dafür ein gutes Beispiel. Zu Beginn erst einmal den Hammer schwingen lassen. Feines Uptempo, dann nimmt man das Tempo wieder raus und schleppt sich durch das Universum, um dann im Midtempo ein melodisches Lead ans Tageslicht zu fördern, welches richtig fett ist. So kämpft man sich vorwärts. Das Uptempo darf wieder ran, gefolgt von einer schnellen Uftata. Die Riffs sind mehr als zu gebrauchen. Und wieder nimmt man das Tempo heraus und schleicht ein wenig um den heißen Bereich herum, bleibt aber immer druckvoll. Tempo noch einmal erhöhen und wieder das melodische Lead zum Besten gebracht und ab dafür. Ja, der Song macht sehr gute Laune.
Auch der nachfolgende Song Demented Procession hat diese Spannung und Abwechslung am Start. Besonders der zermalmende Anfang bringt Matsch in die eigene Birne, nimmt mich mit und weckt die Aufmerksamkeit. Auch hier gibt es wieder diese Wechsel, die zwar nicht überraschend, aber immer zur rechten Zeit kommen.
Oder Fog Sermon mit dem doomigen Beginn und dem langsamen Aufbau. Schön groovig geht man hier zu Werke und Dunkelheit wird herrschen im Hause des Herrn immerdar. Scream, Break und dann Uptempo, gefolgt vom wilden Solo. Ja, es wird viel geboten. Und wieder der Anfang. Herrlich. Da hat sich jemand wirklich Gedanken gemacht. Fein. Auch wenn hier das Ende immer ein wenig komisch wird.
Der amerikanische Part von But Merely Flesh hätte zum Beispiel auch aus dem Nachlass von Chuck Schuldiner kommen können. Geiler Song.
In knappen 30 Minuten hauen die Burschen uns eine sehr feine Prise old schooligen Death Metal um die Ohren. Technische Fähigkeiten werden beim Songwriting gekonnt untergebracht. Gutes Brett! Und das Cover von Juanjo Castellano ist wieder einmal großartig.