Artist: Sentient Horror
Herkunft: USA
Album: In Service Of The Dead
Spiellänge: 36:59 Minuten
Genre: Death Metal
Release: 25.10.2024
Label: Redefining Darkness Records
Link: https://www.facebook.com/sentienthorrorofficial/
Bandmitglieder:
Gesang und Gitarre – Matt Moliti
Gitarre – Jan Lopez
Bassgitarre – TJ Coon
Schlagzeug – Evan Daniele
Tracklist:
1. Pray For Armageddon
2. Beheader
3. Subspecies
4. Lock Me Up
5. Skinned Alive
6. Street Freaks
7. Into The Dark
8. Aftermath
9. Graveyard World
Sentient Horror aus Stockholm sind natürlich große Schweden Death Metal Fans, lassen aber auch amerikanische Einflüsse zu. Wie kam das denn? Tja, ganz einfach. Dieses Stockholm liegt in New Jersey, USA. Ok, dann ergibt es Sinn. Seit 2016 ist man nun unterwegs, nachdem man zuvor zwei Jahre als Sentience aktiv war. 2022 erschien das von mir sehr geschätzte Album Nummer drei namens Rites Of Gore und nun erfolgt der vierte Streich.
The Way Of Decay und ab dafür. Hier wird gleich im Midtempo ordentlich gedrückt, bevor dann die Gitarre ein kurzes Signal aussendet und es ab ins Midtempo geht. Ach ja, Death Metal kann so einfach sein und ist deswegen auch so schön. Die Haare fliegen, so soll es sein. Das folgende, langgezogene Riffing ist sehr eingängig, aber deswegen ja auch so geil. Dieses wird wiederholt und der Gesang passend dazu vorgetragen. Natürlich muss ein Solo her, alles andere wäre ja fatal und dieses sitzt natürlich. Dann geht es rauf und runter am Griffbrett, die Drums kurz alleine und wieder dieses geile Riff, welches quasi als Refrain benutzt wird, wenn man so möchte und ehe man sich versieht, ist der Spaß auch schon zu Ende. Hier werden Erinnerungen geweckt an die Anfangstage des Schweden Death Metals und wer liebt diese nicht? Ja, ein Album darf man so starten.
Mit dem Song Undead Mutation darf man auch so weitermachen. Sofort ins Uptempo mit präzisem Riffing. Auch hier ist die Stockholmer Schule zu spüren und zu hören, aber durch die groovigen Momente werden auch die amerikanischen Einflüsse sichtbar. Ansonsten treibt der Song unheimlich und geht derbe böse ins Ohr. Auch das Solo im Power Chug Format sitzt wieder und lässt andere Ebenen erkennen, aber der Rest ist wieder typische Schule. Der Part, bei dem man so schön Undead Mutation mitschreien kann, ist schnell und geil. Kurz und sinnig.
Mutilation Day startet mit einer traurigen Melodie und entwickelt sich zu einem typischen Death Metal Bastard, so wie man es von Sentient Horror gewohnt ist. Läuft. Diese höher gespielten Soli klingen immer sehr geil und werden gekonnt mit eingebaut, auch der nachfolgende Midtempostampfer wühlt ordentlich in der Magengrube herum. Der Song ist sehr abwechslungsreich und nimmt einen einfach mit in eine freudige Death Metal Welt. Immer diese kleinen Gimmicks, wie am Ende des Songs. Drums alleine, Gitarre kurz dazu und dann noch einmal die Drums. Macht Spaß.
Cadaverous Hordes holt dann gleich den Vorschlaghammer raus und marschiert, marschiert und marschiert. Absolut treibend und nur straight forward. Natürlich im Namen des Old School Death Metal. Die Riffs und der Gesang werden zwar verändert, aber das Grundtempo bleibt gleich, bis man dann knapp zwei Minuten ein melodisches Lead herausholt und dieses grooven lässt, aber im drückenden Midtempo. Fett! Gefällt mir sehr gut. Und was fehlt? Genau, das Solo. Dieses folgt natürlich auf dem Fuße. Allerdings und zum Glück nicht so lange. Dann darf der Knüppel wieder ran und nun denkt man, der Anfang wird wiederholt und Feierabend. Nee, so ja nun nicht, das wäre ja zu einfach. Nee, nun wird das Tempo komplett herausgenommen und bis zum Ende gegroovt. Eine überraschende, aber geile Wendung. Wahrscheinlich der beste Song auf diesem Album, zumindest meiner Meinung nach.
Aber auch das nachfolgende The Tombcrusher nimmt mich mit und kann mich überzeugen, besonders das Riffing und diese Verschleppung des Tempos haben es in sich. Der drückende Groove nistet sich ebenfalls in die Gehirnzellen ein und bleibt dort eine Weile lang. Das Solo gefällt mir allerdings nicht so gut, aber ansonsten schockt der Song ebenfalls.
Dass die Burschen sowohl die schwedische Schule à la Entombed und den amerikanischen Unterricht der amerikanischen Lehrer von Autopsy mögen, manifestiert sich in dem Song Born In A Morgue. Eine pure Reise in die Vergangenheit. Hier wird es dreckig und schön old schoolig. Das Riffing ist absolut würdig.
Das hier ist alles keine Neuware, so viel steht fest und auch kein Hexenwerk, auch das steht fest, aber es steht auch fest, dass das Zuhören für einen Death Metal Fan puren Spaß bedeutet, auch wenn nicht alle Songs total killen und die Produktion ein wenig klarer hätte sein können.