Artist: Six Feet Under
Herkunft: Tampa, Florida, USA
Album: Killing For Revenge
Spiellänge: 46:44 Minuten
Genre: Death Metal, Groove Metal
Release: 10.05.2024
Label: Metal Blade Records
Link: https://sixfeetunder.bandcamp.com/music
Bandmitglieder:
Gesang – Chris Barnes
Gitarre – Ray Suhy
Gitarre – Jack Owen
Bassgitarre – Jeff Hughell
Schlagzeug – Marco Pitruzzella
Tracklist:
- Know Nothing Ingrate
- Accomplice To Evil Deeds
- Ascension
- When The Moon Goes Down In Blood
- Hostility Against Mankind
- Compulsive
- Fit Of Carnage
- Neanderthal
- Judgment Day
- Beastial Savagery
- Mass Casualty Murdercide
- Spoils Of War
- Hair Of The Dog
Wenn die Frage käme, man solle drei Death Metal Bands aufzählen, die einem direkt in den Sinn kommen, wären Six Feet Under ganz oben mit dabei. Das Quintett um Sänger Chris Barnes gibt es nun schon seit über 30 Jahren in der Szene und hat diese mit seiner Musik sehr geprägt. Die Band ist in all der Zeit auch nicht gerade müde geworden, wenn es darum geht, Platten, EPs und Livealben auf den Markt zu bringen. Die vier Graveyard Classics mitgezählt, auf denen ausschließlich Coverversionen zu finden sind, kommt man alleine auf volle 17 Alben. Killing For Revenge ist das 18. Album des Death Metal Urgesteins und wird mit kritischen Blicken erwartet, da es, wie bei einigen anderen Bands auch, mal eine Zeit gab, in der die Silberlinge und der Sound deutlich schwächer waren als die Erstlingswerke. Mit 13 neuen Tracks, in denen sich auch ein Nazareth-Cover versteckt und einer Spielzeit von über 45 Minuten geht die CD in den Player und mit beiden Ohren gespitzt geht es mit Spannung an den ersten Durchlauf.
Mit Vollgas und ohne Kompromisse startet der erste Track namens Know Nothing Ingrate, sodass die Boxen bald auseinanderfallen. Ein ordentlicher Wums zum Start, doch was hier extrem irritiert, sind Ein- bis Zwei-Sekunden-Pausen, die sich anhören, als würde jemand den Pausenknopf drücken und direkt wieder starten wollen. Gute dreimal kommt dies vor und dient scheinbar als Übergänge.
Der nachfolgende Titel Accomplice To Evil Deeds bietet dem Hörer aggressiven Groove, denn hier hört man zu Beginn den guten alten Six Feet Under Sound heraus, voll auf die Mütze, aber groovig dabei. Kurze Mini-Unterbrechungen tauchen aber auch hier auf.
Ascencion geht voll nach vorne und wird trotz der Geschwindigkeit sehr rhythmisch gehalten. Abgerundet wird das Ganze noch mit einem ordentlichen Gitarrensolo, in dem der Bass in den Hintergrund verschwindet und das Schlagzeug deutlicher wahrzunehmen ist.
Im technischeren Stil geht es bei When The Moon Goes Down In Blood weiter, da hier zu Beginn die Gitarrensaiten künstlerischer angeschlagen werden. Hier wird der Fokus auf immer wieder wechselnde Abschnitte gesetzt, die im 10 bis 25-Sekunden-Takt zwischen technisch gespieltem Sound über kompromisslos runtergespielten und zeitgleich eingängig klingenden Tönen hin und her springt.
Chris Barnes grunzt in Hostility Against Mankind im Takt zum groovigen und ordentlichen Sound, Bassist Jeff Hughell und Schlagzeuger Marco Pitruzzella verpassen durch ihren gemeinsamen Part dem Titel noch mehr Charme. Der Track ist schon ein klarer Favorit auf dem Album und erinnert stark an die ersten Scheiben.
Compulsive kann man kurz und bündig als klassischen Six Feet Under Sound beschreiben und Fit For Carnage ist auch wieder ein Titel, der mit einer hohen gespielten Geschwindigkeit straight nach vorne geht und auf Konzerten wahrscheinlich direkt einen Moshpit eröffnen wird.
Auch die vier nachfolgenden Titel bieten jetzt nichts Spannendes und Neues mehr, was man nicht schon hier gehört hat oder was man nicht vom Quintett erwarten würde. Eine kleine Änderung ist höchstens nur, dass es hier deutlich zügiger zur Sache geht und die Boxen mal richtig entstaubt werden können.
Der vorletzte Titel Spoils Of War geht ebenfalls stark nach vorne, überzeugt aber deutlich durch seinen eingängigen und zugleich sehr groovigen Sound. Passend sind hier die Growls abgestimmt und machen Lust darauf, die Matte zu schwingen oder in einen Pit zu springen.
Zu guter Letzt gibt es noch ein Nazareth-Cover des Tracks Hair Of The Dog. Ein netter Abschluss und auch in klassischer Six Feet Under Manier, aber der Gesang ertönt vom Gefühl her nicht immer an der richtigen Stelle. Sehr schade.