Schon während ihrer Entstehungszeit haben Thy Catafalque die Grenzen des extremen Metal überschritten. Mit jedem Album haben Tamás Kátai und seine Mitstreiter einen weiteren Schritt über die Grenzen des Genres hinaus getan und die abscheulichste Kunstform der Welt mit der Avantgarde ins Gespräch gebracht.
Es ist immer noch ein Licht am Ende des kommenden zwölften Albums von Thy Catafalque zu sehen. Aber während sich Kátai durch seine introspektive Reise in die Nacht windet, ist XII: A Gyönyörű Álmok Ezután Jönnek die alles verzehrende Schwere wieder auf, die sich durch die 20-jährige Geschichte des Projekts zieht. Die neue Single Mindenevő, garniert mit vielen klassischen Schnörkeln, knurrt wie der Bauch einer metallischen Bestie.
Das Video zu Mindenevő ist eine Augenweide, seht es euch hier an:
XII: A Gyönyörű Álmok Ezután Jönnek erscheint am 15. November 2024 bei Season of Mist.
Pre-order & Pre-Save: https://orcd.co/thycatafalquexiiagyonyorualmokezutanjonnek
XII: A Gyönyörű Álmok Ezután Jönnek – Tracklist:
1. Piros Kocsi, Fekete Éj
2. Mindenevö
3. Vasgyár
4. Világnak Világa
5. Nyárfa, Nyírfa
6. Lydiához
7. Vakond
8. Ködkiraly
9. Aláhullás
10. A Gyönyörü Álmok Ezután Jönnek
11. Babylon (Bonus Track – Omega Cover)
(Vollansicht im Time For Metal Release-Kalender hier)
Herkunft: Ungarn
Genre: Avantgarde Metal
FFO: Sigh, Arcturus, Ihsahn, Dødheimsgard
Aufnahmen (in verschiedenen Ländern): Vereinigtes Königreich, Rumänien, Ukraine, Italien, Spanien, Griechenland, Nordmazedonien, Israel, U.S.A., Kolumbien, Brasilien
Produzent & Toningenieur: Tamás Kátai, Gábor Vári
Mixing & Mastering: Gábor Vári bei Miracle Sound Szeged, Ungarn
Artwork: Dániel Szécsényi und Tamás Kátai (Frontcover)
Illustrationen: Orsolya Pintér
Aufnahme-Besetzung:
Tamás Kátai – Gitarre, Bass, Gesang, Keyboards, Programmierung
Gastmusiker:
Martina Veronika Horváth – Gesang auf Track 1, 6
Ivett Dudás – Gesang auf Track 8
Helga Kreiter – Gesang auf Track 4, 10
Gábor Dudás – Gesang auf Track 2, 5, 6, 10
Bálint Bokodi – Gesang auf Track 2, 4, 9
Gábor Veres – Gesang auf Track 3, 8
Attila Bakos – Gesang auf Track 1
Zoltán Kónya – Gesang auf Track 3
András Vörös – Gesang auf Track 4
Breno Machado – Leadgitarre auf Track 2
Zoltán Vigh – Leadgitarre auf Track 3
Krisztián Varga – Leadgitarre auf Track 4
Daniele Belli – akustische Gitarre auf Track 2
Miguel Velasquez Matija – Fretless-Bass auf Track 2, 6
Edu Giró – Oud, Bouzouki, Baglama auf Track 2,7
Grigoris Mitropoulos – Bouzouki, Mpaglamas auf Track 7
Sanja Smileska – Geige auf Track 3
Jo Quail – elektrisches Cello auf Track 8
Issar Shulman – Kontrabass auf Track 2
Cal Rustad – Waldhorn auf Spur 2, 8
Manuel Domenech – Englischhorn auf Spur 8
Khachatrian Lernik – Klarinette auf Spur 2
Gergő Bille – Flügelhorn, Trompete auf Spur 7
Joakim Toftgaard – Posaune, Trompete auf Spur 7
Fabian Hernandez – Saxophon auf Spur 5
Viktória Varga – Erzählung auf Spur 3
Annamari Sánta – Erzählung auf Track 7, 8
Verfügbare Formate:
– Digital download
– CD Mediabook (First Pressing Only)
– 12″ Vinyl Gatefold (Black)
– 12″ Coloured Vinyl Gatefold (Transparent Yellow & Black Marbled)
– 12″ Coloured Vinyl Gatefold (Turquoise & Black Marbled)
– 12″ Coloured Vinyl Gatefold (White with Gold Splatters)
XII: A Gyönyörű Álmok Ezután Jönnek lässt sich immer noch von der Verträumtheit leiten, die Fans in und außerhalb Ungarns an Thy Catafalque bewundern. Immerhin heißt der Albumtitel auf Englisch übersetzt ‚The Beautiful Dreams Are Yet to Come‚. „I imagined these songs as a journey into the night“, sagt Kátai. Um diesen Weg zu finden, musste er eine andere Richtung einschlagen – zumindest, was die Produktion angeht. Die dunklen Synthesizer-Wellen, die den Titeltrack und die Leadsingle des Albums durchziehen, leuchten mit der schwachen, aber vertrauten Beruhigung der Morgendämmerung.
Dennoch kann die Reise durch A Gyönyörű Álmok Ezután Jönnek ein steiniger Weg sein. Während die neueste Single mit einer zupfenden Oud beginnt, ist Mindenevő ein Fest für blutrünstige Metalheads. Die unersättlichen Blastbeats und das zungenschnalzende Tremolo-Picking werden über denselben geschwärzten Feuern gekocht wie auf dem Debüt von Thy Catafalque aus dem Jahr 1999. „Our last album, Alföld, was very bleak“, erklärt Kátai. „Adding classical and acoustic instruments helped add a sprig of color to these new songs, but XII still has plenty of metal“.
Sogar die progressiven Schnörkel verstärken das widerwärtige Thema des Songs. Ein Fretless-Bass betritt den Raum, als die Dinnerparty im Video ihrem unstillbaren Appetit auf Zerstörung erliegt. „Blood and fat shall course through every vein“, singt ein düsterer Opernchor. „We devour everything around us“, sagt Kátai, wenn man ihn nach den philosophischen Überlegungen fragt, die die Räder von Mindenevő (was ‚Allesfresser‘ bedeutet) geschmiert haben. „It’s absurd. The way we consume everything in our path only leads us closer to our demise“.
Am Ende fressen sich die verschlungenen Death-Metal-Riffs endgültig satt. Doch als sich das bestialische Mindenevő inmitten eines dichten Deliriums aus Klarinette und Waldhorn zur Ruhe legt, bleibt ein Gefühl in der Magengrube zurück, das pure, ungefilterte Furcht ist.
„Human beings do have an animal side“, sagt Kátai. „Even though some of us strive for purity, in the end, we have to recognize and accept the morbidity of nature“.
Das Video zu Mindenevő wurde von G13 Film produziert.
Zwei Jahrzehnte lang hat sich Tamás Kátai damit begnügt, im Studio zu bleiben. Das änderte sich im Jahr 2021, als er mit einer Gruppe von Musikern auf dem Fekete Zaj Festival auftrat. Dieser Meilenstein wurde später auf Mezolit festgehalten, aber Thy Catafalque haben sich zu einem beständigen und spektakulären Live-Act entwickelt.
Anfang dieses Jahres spielten Thy Catafalque auf ihrer ersten Europatournee. Zur Feier des kommenden zwölften Albums werden Kátai und seine ständig wachsende Liste von Mitstreitern vier Konzerte in ganz Europa geben. Dazu gehören zwei ganz besondere, ausverkaufte Shows in einem der einflussreichsten ungarischen Underground-Locations, wo sie Songs von XII: A Gyönyörű Álmok Ezután Jönnek sowie alle zehn Titel des kürzlich wiederveröffentlichten fünften Albums Rengeteg.
Thy Catafalque 2024 Konzerte:
October 12 – Thessaloniki, Greece, @ Mammothfest
Bei diesen beiden besonderen Konzerten im Dürer Kert werden Thy Catafalque von Shum, ihren Labelkollegen Saor und Kátais alter Band Gire begleitet.
November 22 – Budapest, Hungary @ Dürer Kert w/ Saor [Sold Out]
November 23 – Budapest, Hungary @ Dürer Kert w/ Gire, Shum [Sold Out]
Tamás Kátai hat eine Vision, die über Grenzen hinausgeht. Thy Catafalque war schon in seinen Anfängen über die eher starren Richtlinien des Black Metal hinausgewachsen. Obwohl nur für das Studio gedacht, hat sich sein Aufnahmeprojekt in den letzten 20 Jahren zu einer lebendigen Zusammenarbeit entwickelt. Mit jedem Album haben Thy Catafalque die Grenzen des extremen Metals ein Stück weiter verschoben und die abscheulichste Kunstform der Welt mit der Avantgarde in Verbindung gebracht.
Das zwölfte Album von Thy Catafalque ist noch umfangreicher, aber XII: A Gyönyörű Álmok Ezután Jönnek knüpft sowohl an die Vergangenheit seines Masterminds als auch an die Geschichte seiner ungarischen Heimat an. „For this album, I felt it was time to move in a different direction, whatever that direction might be“, sagt Kátai, „but XII still possesses the dreaminess that I’ve always associated with Thy Catafalque„.
Natürlich hat Kátai nicht allzu lange über dieses Album nachgedacht. Im Einklang mit seinem produktiven Tempo erscheint XII nur ein Jahr nach seinem letzten Album. Benannt nach dem Landstrich, in dem der Produzent, Songwriter und Multiinstrumentalist im Südosten Ungarns geboren wurde, kehrt Alföld zu der Schwere zurück, die Thy Catafalque in den späten 90er Jahren auszeichnete. Wieder einmal hat sich Kátai vorgenommen, ein geradliniges Metal-Album zu machen, aber obwohl es reichlich Anlass zum Brustklopfen gibt, hat ihn A Gyönyörű Álmok Ezután Jönnek auf einen weiteren surrealen Kopfausflug mitgenommen.
„I think of this album as an introspective journey through the night“, sagt Kátai. Der Opener Piros Kocsi, Fekete Éj (was auf Englisch „Red Carriage, Black Night“ bedeutet) gleitet durch einen warmen Nebel aus pfeifenden Tasten, angeführt von zwei Motorgitarren, die mit Hall überzogen sind. „Die Zeit rattert auf den Schienen“. Attila Bakos singt auf Ungarisch. Seine Stimme strahlt mit der gleichen klaren Kraft über den Äther wie vor 15 Jahren, als er Thy Catafalque auf dem kürzlich wiederveröffentlichten Róka Hasa Rádió aus dem ungarischen Untergrund herausholte.
„Attila also sang on Rengeteg„, erinnert sich Kátai an das erste Thy Catafalque-Album, das er selbst geschrieben und aufgenommen hat. „Piros Kocsi, Fekete Éj has the same sense for melody. It opens the album with a feeling of nostalgia“.
Natürlich begleiten auch viele andere bekannte Gesichter Kátai auf seiner Reise. Schließlich begann Thy Catafalque als Duo mit János Juhász. A Gyönyörű Álmok Ezután Jönnek enthält die größte Gästeliste in der langen Diskografie des Projekts. Mehr als 20 Gastmusiker sind auf diesem Album zu hören, darunter alte Bekannte innerhalb und außerhalb der ungarischen Metalszene. Martina Veronika Horváth – deren Band The Answer Lies In The Black Void Anfang 2024 mit Thy Catafalque durch Europa tourte – duettiert sich mit dem zart grübelnden Gábor Dudás für eine getreue Wiedergabe von Lydiához, einem Sebő-Ensemble-Klassiker aus dem Jahr 1980, der die Saat für Ungarns Roots-Revival legte.
„That is a song that’s been with me and the rest of my generation ever since we were children“, sagt Kátai. Geigen, Cello, Klarinette und andere klassische Instrumente sorgen für die Gemütlichkeit der Heimat. Bevor es hoch über den Wolken abdriftet, zieht Vakond wie ein pfeifender Spaziergang über die großen Flugzeuge dahin. „Alföld was very bleak“, fährt er fort. „Adding classical and acoustic instruments helped add a spring of color and an air of adventure to these new songs“.
Dennoch kann A Gyönyörű Álmok Ezután Jönnek ein harter Weg sein – vor allem in seinem erdrückenden Mittelteil. Trotz des sanften Anfangs kracht Mindenevő wie ein Felsbrocken herab und rast mit beängstigender Geschwindigkeit hinter düsteren Operngesängen, mechanisierten Blastbeats und dem unheimlichen Feuer des Tremolo-Pickings, das Thy Catafalques Debüt Sublunary Tragedies auszeichnete, voran. „This album still has plenty of metal“, versichert Kátai.
Die schwersten Momente sind oft in der ungarischen Geschichte verankert. Obwohl XII von Nostalgie geprägt ist, wird es auch von den tickenden Zeigern der Zeit überschattet, ein Thema, das sich bis zu Vadak von 2021 zurückverfolgen lässt. Der schwärzeste Song Vasgyár ist nach der verrosteten Eisenhütte benannt, die einst die Wirtschaft des Landes befeuerte. Es ist kein politisches Statement, aber der Song spiegelt wider, wie sich die Landschaft in den Augen des heute 48-jährigen Kátai verändert hat.
„Even the album’s visuals are from a bygone era“, sagt er. Im Video zum Titeltrack, dem Schlusslied und der Leadsingle, rennt Kátai nicht nur durch die Straßen seiner Heimatstadt. Surreale Szenen aus der Vergangenheit und der Gegenwart begleiten ihn auf seinem gewundenen Weg durch die ruhige Landschaft. Seinem Doppelgänger dabei zuzusehen, wie er sein eigenes Grab schaufelt, fühlt sich an wie ein lebender Albtraum. „This song comes from a place of desperation“, sagt er. „Within the afterglow of nostalgia, there’s also the chill of disappointment“.
Letztendlich scheint das progressive Flair, das Thy Catafalque auszeichnet, auch auf Album zwölf durch die Dunkelheit. Um das Licht am Ende des Tunnels zu erreichen, brauchte Kátai dieses Mal allerdings eine gewisse Anleitung. „I felt like the production had largely been the same since Geometria„, gibt er zu. XII ist das erste Mal in der Geschichte des Projekts, dass er mit einem externen Produzenten zusammenarbeitet. Zugegeben, Gábor Vári ist es nicht fremd, wie sein Verstand arbeitet. Wenn er nicht gerade mit anderen prominenten ungarischen Metal-Bands im Studio sitzt, kann man Gábor auf der Bühne mit Thy Catafalque auf dem Live-Album Mezolit auf seine Gitarre einhämmern sehen. „He was the perfect person to help give this album a somewhat different sound that is still familiar“.
Als Ergebnis sticht A Gyönyörű Álmok Ezután Jönnek als einer der größten Publikumslieblinge von Thy Catafalque hervor, der von Handclaps und eingängigen, Fist-Pumping-Riffs getragen wird. Selbst die dunklen Synthesizer-Wellen leuchten mit der Zuversicht der Morgendämmerung. „At the end, there’s still hope for a future that might offer warmer days after the darkness has ceded“.
Auf dem zwölften Album von Catafalque blickt Tamás Kátai sehnsüchtig auf die Vergangenheit zurück, aber er hält nicht inne, um an den Rosen zu riechen. Mit A Gyönyörű Álmok Ezután Jönnek zeigt er, dass die schönen Träume noch vor uns liegen.
Thy Catafalque online:
https://thycatafalque.hu
https://www.facebook.com/thycatafalque
https://www.instagram.com/thy_catafalque