Tvinna – One In The Dark

Elektronischer Dark Folk

Artist: Tvinna

Herkunft: Deutschland

Album: One In The Dark

Spiellänge: 47:24 Minuten

Genre: Progressive Dark Folk, Electro Folk

Release: 19.02.2021

Label: Norse Music

Link: http://tvinna.com/

Bandmitglieder:

Gesang – Laura Fella (Faun)
Gesang – Fiona Rüggeberg (Faun)
Instrumente – Fieke van den Hurk (Omnia)
Gitarre und Bassgitarre – Rafael Salzmann (Eluveitie)
Schlagzeug und Beats – Jasper Barendregt (Ulsect)

Tracklist:

  1. The Gore
  2. 12
  3. Kreiz
  4. Wild Hunt
  5. Inside – The Dark
  6. Sunna
  7. Tides
  8. Partus
  9. Skymning

Aus begabten Musikern formte sich eine neue Band namens Tvinna. Künstler von Faun, Omnia, Eluveitie und Ulsect bilden diese Gruppe und verschiedene Genres kommen zusammen. Die Konstellation der Band macht den Stil Tvinnas aus und es hätte nicht anders sein dürfen. Man erkennt, welche Stilelemente jeder Musiker mitbringt, egal, ob es die Rhythmen sind, die von Jasper Barendregt kommen oder die naturellen Instrumente, die Fieke van den Hurk spielt. Ein wenig unerwartet sind die elektronischen Elemente, aber die vereinen sich mit den Riffs, die Eluveities Gitarrist Rafael Salzmann beisteuert.

Sunna ist neben Inside – The Dark mit knapp über sieben Minuten einer der beiden längsten Songs auf dem Album One In The Dark, was aber nicht übertrieben ist. Mir gefällt diese Liedlänge unglaublich gut, da man erst bei solchen Zeiten anfängt, sich in den Songs zu verlieren. Es baut sich ruhig auf und führt einen langsam ins Geschehen ein. Omnia oder eher Wadruna ähnliche Klänge umhüllen einen, als wäre man bei einer nordischen Zeremonie dabei. Langsame, beruhigende und verführerische Klänge machen die musikalische Stimmung perfekt und die ruhigen, hypnotisierenden Stimmen umhüllen einen so, dass man sich richtig fallen lassen kann. Kurz darauf steigen leichte rhythmische Strukturen ein und können einen in Trance versetzen. Die elektronischen Elemente, die eine Besonderheit der Band sind, verfeinern das Lied und geben dem Gesamtpaket die unheimliche und mystische Stimmung. Man könnte erwarten, dass die elektronischen Elemente, die sich in den Song einarbeiten, so verändert werden, dass sie klingen wie Instrumente. Dies wird aber nicht getan und es wird sehr schnell deutlich, dass Elektrosound verwendet wird. Das zerstört die Stimmung aber in keiner Art und Weise, es trägt stattdessen zur Stimmung bei und sorgt im Verlauf für eine Wadruna und später für eine Myrkur Stimmung, was phänomenal ist. Es werden alleine in diesem Track so viele künstlerischen Elemente verarbeitet, die man so in diesen Kombinationen nicht erwartet hätte. Tvinna bringen viel Wissen aus den verschiedenen Genres mit und daher auch das nötige Know-how, um diese zu verknüpfen, was meiner Meinung nach deutlich gezeigt wird.

Zusammengefasst erwartet einen ein Album, das viele verschiedene Elemente vereint und kleine neue Stile kreiert. Elektronische Töne sind in diesem primären Genre zwar eher unbekannt, aber Tvinna zeigen deutlich, dass es auch funktionieren kann. An manchen Stellen hätte ich mir zwar mehr Stille gewünscht, aber es kam mir jetzt auch nicht zu aufdringlich vor. Unter Folk verstehe ich Stimmungen wie von Wadruna, Myrkur oder Eluveitie – klassisch, ein wenig fetzig aber auch sehr ruhig und tranceartig.

Tvinna – One In The Dark
Fazit
Tvinna bieten eine fantastische Folkplatte an, die für jeden Omnia, Wadruna und Myrkur Fan ein Erlebnis bietet. Elemente, die bekannt sind, und andere, die einen komplett überraschen, machen dieses Werk zu einer echten Goldplatte. Was bei der Konstellation der Bandmitglieder aber auch irgendwie zu erwarten war.

Anspieltipps: Sunna und Wild Hunt
Paul M.
8.9
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