Zombie Riot – World Epitaph

Die Zombieapokalypse mit Old School Death Metal bekämpfen

Artist: Zombie Riot

Herkunft: Deutschland

Album: World Epitaph

Spiellänge: 42:41 Minuten

Genre: Death Metal

Release: 27.01.2023

Label: Kernkraftritter Records

Link: https://zombieriotnuclearzombiemassacre.bandcamp.com/

Bandmitglieder:

Gesang – Matze
Gitarre – Christopher
Gitarre – Tobias
Bassgitarre – Satrap
Schlagzeug – Neosathan

Tracklist:

  1. Autophagia
  2. Spreading The Fear
  3. Final Flesh Fiesta
  4. Eat.Prey.Gore
  5. Feed The Beast
  6. Entering The World Of Pain
  7. Pesticide
  8. Haunted Bodies
  9. Anthropophobic
  10. World Epitaph (Instrumental)

Die fünf Zeitgenossen aus Hannover von Zombie Riot haben sich im Jahre 2014 zusammengeschlossen, um erfolgreich gegen die herannahende Zombieapokalypse zu kämpfen. Als Waffe entschied man sich für den Death Metal der alten Art. Nach einer EP (2016) und einer Single (2017) wurde 2018 Zeit für das Debüt. Drei Jahre ließ man sich dann Zeit, um ein Demo zu veröffentlichen. Mittlerweile ist man bei Kernkraftritter Records gelandet und Album Nummer zwei macht nun die Runde.

Autophagia dürfe dem einen oder anderen noch von dem Demo bekannt sein, wurde aber komplett neu eingespielt und mit einem fetteren Sound versehen. Die ersten schleichenden Töne erklingen, Matze brüllt eine Autophagia ins Mikro und man schleppt sich kurz weiter über den Friedhof, bevor dann der Drummer das Tempo vorgibt und ordentlich drauflosprügelt. Im drückenden Midtemo holt man ein feines Old School Riff heraus, welches einem alten Hasen wie mir durchaus ein Lächeln ins Gesicht zaubert. Schöner Wechsel in die Knüppelfabrik und dann nimmt man das Tempo heraus, bietet Gitarrenvorspieler und wieder einen brüllenden Matze, der das Wort Autophagia wohl sehr mag. Das halt alles Hand und Fuß und weiß sehr zu gefallen. Dann folgt wieder ein geiler Ballerpart mit einem langsamen Break am Ende, bevor man in einen schnellen Uftata-Part wechselt. Ja, but hello! Feines Ding. Am Ende noch einmal kurze Vorspieler, grooven im Midtempo, Rhythmuswechsel, Uftatapart. Herrlich. Diese Tempoverschärfungen machen echt Laune. Zum Schluss wird der Gesang gedoppelt und dann ist Ende im Gelände.

Beim nächsten Song wird die Angst beim Zuhörer nicht gestreut, sondern eher die Vorfreude. Spreading The Fear baut sich vom Riffing her langsam auf und wird dann zu einem schönen old schooligen Death Metal Tsunami. Sehr druckvoll, nicht überwiegend schnell, aber sehr banglastig und rifffreudig. Natürlich wird hier auch einmal der Knüppel aus dem Sack gelassen, teilweise mit einem wilden Solo versehen. Danach geht es im schnellen Midtempo weiter. Mit der einen Hand schwingt man die Zombiekelle, mit der anderen die Old School Fahne. Damit es nicht zu eintönig wird, lässt man an Ende circa dreißig Sekunden lang den Groove für sich sprechen. Eine gelungene Abwechslung und ein guter Songaufbau.

Final Flesh Fiesta – welch ein herrlicher Songtitel. Da dürfte bei dem einen oder anderen Gourmet Stimmung aufkommen. Diese kommt bei mir aus rein musikalischer Sicht – dieses melodisches Lead in Kombination mit den Rhythmuswechseln macht schon Laune. Matzes kraftvolle Vocals erledigen dann den Rest und auch der schleppende Groove weiß zu gefallen. Die Burschen scheinen sich sehr viel Gedanken über das Songwriting zu machen, denn auch hier passen Riffs und Tempowechsel sehr schön zusammen. So mag ich die alte Schule. Es wird alles abgegrast. Vom Groover bis zum Geballer. Und wie gesagt, das melodische Lead kann mich total überzeugen. Schockt.

Kurz und knapp heißt die Devise bei Eat.Pray.Gore. In knappen 140 Sekunden wird man förmlich niedergemetzelt. Alles dabei. Sehr schön. Midtempostampfer und schnelles Geholze. Technisch versiert und zum Punkt kommend. Ein sehr bekanntes Riff und ein Groove, kombiniert mit einer Doublebass, beenden dann den Spaß.

Ich bin ja auch Fan von grindigen Klängen, und da ich sie neulich im Bremen live gesehen habe und ein Grinder sich im Set befand, habe ich nur drauf gewartet. Mit Anthropophobic hat das Warten ein Ende. Einfach nur ein Gute-Laune-Song. Grindige Elemente, doppelter Gesang und ein Groove. Kurzes Schlagzeugsolo mit Gitarrenbegleitung, langsam und versiert und am Ende noch einmal die Grindkelle. Läuft.

Die Burschen können aber nicht nur kurz, sondern haben auch einen Song dabei, der fast acht Minuten geht. Die Zombieapokalypse endet mit World Epitaph und bietet dem Death Metal Fan am Ende noch einmal alles, besonders den Freunden des groovigen Sektors. Matze darf in diesem Song aber nicht mitspielen, ist rein instrumental.

Wer auf Old School Death Metal abfährt, darf sich freuen. Neben Atomwinter sollte man sich World Epitaph von Zombie Riot auf den Einkaufszettel packen.

Zombie Riot – World Epitaph
Fazit
Der Fünfer aus Hannover hat es geschafft, eine Zeitreise nach 1989 vorzunehmen, ohne dabei in reine Copy & Paste Manier zu verfallen. Die fette Produktion, die technischen Fähigkeiten, die Tempowechsel und die fetten Growls machen diese Old School Geschichte sehr hörenswert. Back to the roots mit Blick in die Zukunft. Wie beschreiben Unleashed es immer so schön? „Death Metal Victory!“ So sieht es aus.

Anspieltipps: Autophagia und Spreading The Fear
Michael E.
8.9
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