Artist: 1914
Herkunft: Ukraine
Album: Where Fear And Weapons Meet
Spiellänge: 65:29 Minuten
Genre: Death Metal, Extreme Metal
Release: 22.10.2021
Label: Napalm Records
Link: https://www.facebook.com/1914band
Bandmitglieder:
Gesang – 9. Westpreußisches Infanterie-Regiment Nr. 176, Hptm. Ditmar Kumarberg
Gitarre – The 51st Highland Division, 1/9th Bn. 2Lt. Liam Fessen
Gitarre – 307th Infantry Regiment, Capt. Walter Wyhovsky
Bassgitarre – Le 151e regiment d’infanterie, Cne. Armin d’Harcourt
Schlagzeug – K.K. Landwehr-Infanterieregiment Lemberg Nr.19, Obltn. Rostislaw Potoplacht
Tracklist:
- War In
- FN .380 ACP#19074
- Vimy Ridge (In Memory Of Filip Konowal)
- Pillars Of Fire (The Battle Of Messines)
- Don’t Tread On Me (Harlem Hellfighters)
- Coward
- …And a Cross Now Marks His Place
- Corps d’Autos-Canons-Mitirailleuses (A.C.M.)
- Mit Gott Für König Und Vaterland
- The Green Fields Of France
- War Out
Feuer frei für den dritten Streich der Ukrainer 1914. Die Truppe wurde im Jahre 2014 gegründet, genau in dem Jahr, in dem sich der Erste Weltkriege zum 100. Mal jährte. Kurz darauf brachten sie ihr Debüt Eschatology Of War heraus und das Interesse an den Osteuropäern stieg stetig an. Technisch agieren sie in einem mörderischen Death Metal Gewand, was durch viele extreme Täler führt. The Blind Leading The Blind heimste viele gute Kritiken ein und so stehen die fünf Krieger mit der dritten Scheibe bereits bei Napalm Records unter Vertrag. Seit dem 22.10.2021 steht Where Fear And Weapons Meet zum Abschuss bereit und wir wollen jetzt einmal hineinhören, welche Sprengkraft in den elf Songs steckt, die in über einer Stunde Spielzeit den Hörer zurück in eine Zeit führen, in der Mann gegen Mann jeder ums blanke Überleben kämpfte. Das Artwork verspricht viel, der Sensenmann im Schützengraben greift nach den ersten Seelen, viele unzählige sollen folgen – schließlich wurde im Ersten Weltkrieg mehr als fleißig gestorben.
War In greift als Intro ukrainische Folk Klänge auf. Die typisch traurigen Melodien, die wir aus Filmen, Dokumentationen oder anderen kulturellen Niederlassungen kennen, bringt die vielen Soldaten in Stellung. Viele Waffen wurden im Ersten Weltkrieg erstmals in der menschlichen Geschichte verwendet – passend zum Cover steht da der grausame Flammenwerfer ganz oben in der Liste. Kommen wir zurück zum ersten eigentlichen Stück FN .380 ACP#19074. Schwermütig wird es im Doom Bunker, der neben den Death Riffs immer hörbar 1914 trägt. Walzende, brachiale wie kriegerische Klänge treiben Where Fear And Weapons Meet an. Ein Krieg ist immer extrem, blutrünstig und gegen die eigentlichen Werte der Menschheit, doch immer wieder griffen Länder zu Waffen, um ihr Land zu erweitern oder ihren Widersacher zu zermalmen. 1914 setzen daher auf emotionale Tiefen und ergreifende Atmosphären, um die Schlachten akustisch bestmöglich darzustellen. Im Gegensatz zum letzten Album wirken 9. Westpreußisches Infanterie-Regiment Nr. 176, Hptm. Ditmar Kumarberg und Gefolge nicht mehr ganz so ungezwungen. Die Thematik bietet zwar noch genug Platz, nur der Druck steigt wie bei allen anderen Formationen mit jedem guten Resultat und das ist bei den Ukrainern nicht anders. Vimy Ridge (In Memory Of Filip Konowal) und Pillars Of Fire (The Battle Of Messines) agieren weniger tödlich als das Giftgas, welches später im Genfer Protokoll verboten wurde. Trotzdem liegt ein bedrohlicher Schleier auf dem dritten Langeisen. Immer wieder werden die Kohlen der Hochöfen angefeuert, um neue Waffen zu gießen. Mein Highlight hört auf den Titel Mit Gott Für König Und Vaterland. Im Kettensägenmodus fällen 1914 die letzten Bäume, um das Schlachtfeld in einen schwarzen, stinkenden Platz zu verschandeln, auf dem es nur nach Tod reicht. Die Kessel des Schlagzeugs knacken, prasselnd treibt K.K. Landwehr-Infanterieregiment Lemberg Nr.19, Obltn. Rostislaw Potoplacht seine Mannschaft noch einmal an. Immer weiter, geht es voran. Kein zurück, wer weicht, verliert und die Bauernopfer fallen wie Fliegen im Kanonenfeuer von The Green Fields Of France, der in zehn Minuten langsam das Ende einläutet. Damit ist nicht das Kriegsende gemeint, sondern eher der Abschluss von Where Fear And Weapons Meet, denn das Werk soll nicht das Letzte gewesen sein, alles andere wäre sehr bedauerlich. War Out wirft uns dennoch aus dieser Session, die unter dem Druck der letzten beiden Werke keine weiteren Maßstäbe setzen konnte.