Anaal Nathrakh – Endarkenment

Ein neuer Atem der Schlange

Artist: Anaal Nathrakh

Herkunft: Birmingham, England

Album: Endarkenment

Genre: Industrial, Black Metal, Death Metal, Grindcore

Spiellänge: 41:04 Minuten

Release: 02.10.2020

Label: Metal Blade Records

Link: https://www.facebook.com/Anaalnathrakhofficial/

Bandmitglieder:

Gitarre, Bass, Programming – Irrumator
Gesang – V.I.T.R.I.O.L

Tracklist:

  1. Endarkenment
  2. Thus, Always, To Tyrants
  3. The Age Of Starlight Ends
  4. Libidinous (A Pig With Cocks In Its Eyes)
  5. Beyond Words
  6. Feeding The Death Machine
  7. Create Art, Though The World May Perish
  8. Singularity
  9. Punish Them
  10. Requiem

Eine ganz besondere Nummer im Schwarz Metallischen Bereich sind die Birminghamer Anaal Nathrakh. Der Bandname, der sich ja irgendwie schon ganz seltsam anhört, hat weder etwas mit Gedärmen noch anderen Körperteilen zu tun. Der Bandname entstammt John Boormans Film Excalibur aus dem Jahre 1981. Dort ist er die erste von drei Zeilen des Zauberspruchs, den Merlin gelegentlich benutzt. Laut Übersetzung bedeutet Anaal Nathrakh so viel wie „Atem der Schlange“.

Hinter Anaal Nathrakh verbergen sich die beiden Musiker  Mick Kenny aka Irrumator (alle Instrumente und Programming) und Dave Hunt aka V.I.T.R.I.O.L (Gesang). Bei Liveauftritten gesellen sich noch andere Musiker dazu.

In guter Regelmäßigkeit erscheint spätestens alle zwei Jahre ein neuer Longplayer der Band. Endarkenment ist bereits das elfte Album seit der Bandgründung im Jahre 1999.

Das vorliegende Endarkenment erscheint ab 02.10.2020 über Metal Blade Records. Erhältlich sein wird es als CD und in den Vinylvarianten Black und limited Clear Grey Brown Marbled. In den USA werden zudem noch die limitierten Vinylvarianten Sperm und Oxblood zu ergattern sein.

Anaal Nathrakh sind bekannt dafür, dass sie eine Mischung aus Industrial, Black Metal, Death Metal und Grind Core faszinierend zusammenkochen können. Die Band lehnt jedoch eine eindeutige Kategorisierung ab und sieht sich allgemein dem Extreme Metal zugehörig.

Endarkenment ist ein genialer Mindfuck, der dem Hörer die Sinne rauben wird. Schnelles Black Metal Gewüte ist die Grundlage des Gerüstes ihrer Musik, zu der sich unvermindert Industrial, Grind und Death Metal emporschwingen. Jeder einzelne Song ein unnachahmliches Erlebnis, welches das Gehirn einfach nur durcheinanderbringt und den puren Wahnsinn ausbrechen lässt.

Die Songs sind ungemein schnell und brutal. Dazu Vocals, die zwischen extremem Keifen, Growls und auch herrlich cleanen Vocals wechseln. Gerade der Refrain wird in vielen Songs mit sehr sauberer Stimme gebracht.

Extreme Riffs, die extrem ins Fleisch schneiden und markante Blastbeats sägen an jeder Vernunft und beeindrucken ungemein. Das Schlagzeuggeklickere scheint nicht von dieser Welt und klingt unmenschlich. Ja, das ist es dann auch, denn es kommt von einem Drumcomputer. Jetzt weiß ich nicht, ob man sich wirklich daran stören sollte, das mögen Drummer natürlich anders sehen.

Bei aller Brutalität herrscht in den Refrains der Songs eine Menge Melodie und Harmonik. Ich weiß, das hört sich jetzt komisch an, aber ihr solltet einfach mal reinhören, dann versteht ihr es. Am besten ist dies im Titelsong Endarkenment zu hören. Ein Song, in dem die Vocals so etwas von different zwischen clean und harsh wechseln, begleitet mit sehr einprägsamen Melodien, die beinahe schon symphonisch wirken.

Die Songs wirken teilweise spontan, frenetisch, wild und besessen und manchmal erhaben. Nuancen sind in einigen Songs durchaus vorhanden. Der Klargesang ist nicht in jedem Song vorhanden, dafür kommt er jedoch in einigen Songs etwas stärker zum Tragen.

Sollte solch ein Song Thus, Always, To Tyrants einmal mit entsprechenden Lichtquellen in Form von Flashs begleitet werden, dann wäre dies der Tod eines jeden Fans, der eine gewisse Epilepsieanfälligkeit hat. Also hier ist schon Vorsicht angebracht.

Anaal Nathrakh – Endarkenment
Fazit
Rasend schneller Black Metal mit massivem, unmenschlichem Druminferno (ja, ok das kommt auch vom Drumcomputer) bildet das Gerüst auf dem Album. Dazu keifende, quietschende, manchmal growlende Vocals, die sich mit symphonisch klingenden Vocals in Refrains sehr oft abwechseln. Das komplette Album darf man durchaus als kompletten Mindfuck bezeichnen.

Anspieltipps: Endarkenment,  Thus, Always, To Tyrants und Beyond Words
Juergen S.
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