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Antiversum – De Nemesis Omnes Et Omnia

19.09.2025 – Death / Doom / Black Metal - Amor Fati - 56:00 Minuten

Rückkehr aus der Finsternis mit ausgleichender Gerechtigkeit

Mit De Nemesis Omnes Et Omnia kehren Antiversum nach einer langen Schaffenspause zurück und präsentieren ein Album, das sich wie ein massiver, abgründiger Block aus Finsternis vor den Hörer stellt. Erhältlich ist das Album seit dem 19.09.2025 über das Label Amor Fati als CD, Tape und auf Vinyl.

Das Schweizer Projekt existiert bereits seit 2010 und hat sich in der extremen Metalszene einen Ruf für seine dichten, rituell anmutenden Soundlandschaften erarbeitet. Ihr Debütalbum Cosmos Comedenti erschien 2017 und legte den Grundstein für die Mischung aus doomigen Strukturen, wuchtigem Death Metal und der eisigen Aura des Black Metals, die nun auf dem neuen Werk noch weiter verfeinert und vertieft wird.

De Nemesis Omnes Et Omnia“ bedeutet auf Deutsch „Die Nemesis für alle und alles“ und steht für die ausgleichende Gerechtigkeit, die alles und jeden erfasst. Die Nemesis ist in der griechischen Mythologie die Göttin des gerechten Zorns und der ausgleichenden Gerechtigkeit, die aus einer Übertretung eine Strafe folgen lässt. 

Klangwelten jenseits des Alltäglichen

De Nemesis Omnes Et Omnia formt ein Klangpanorama, das so kalt wie unentrinnbar wirkt und diese gerechte Strafe herstellt. Fünf Stücke, zwei davon knapp an der Zehn-Minuten-Grenze und drei darüber, ergeben zusammen ein intensives Erlebnis von fast einer Stunde Spielzeit – und dennoch fühlt es sich an, als würde die Zeit in diesen Klangwelten schwerer und dichter werden.

Der Opener Pulsar Feralis, mit knapp 15 Minuten der längste Track, ist ein Paradebeispiel für diesen Ansatz. Zuerst noch suchend und zäh rollend, schichtet der Song nach und nach Elemente übereinander: verschleierte Melodien, dröhnende Gitarrenflächen, ein unruhiges Schlagzeug, das zwischen Ritual und Chaos pendelt. Die Vocals wirken nicht wie eine herkömmliche Gesangsspur, sondern eher wie ein körperloses Grollen, das aus einer anderen Sphäre dringt und der Musik eine zusätzliche frostige Dimension verleiht. Die zahlreichen feinen Details – kleine harmonische Verschiebungen, unterschwellige Geräuschtexturen, plötzliche dynamische Wellen – zeigen, wie bewusst und kontrolliert die Stücke gestaltet wurden.

Ein Album, das Zeit einfordert

Antiversum zwingen den Hörer geradezu, sich diesem Album vollständig zu öffnen. Wer versucht, De Nemesis Omnes Et Omnia nebenbei laufen zu lassen, wird kaum fassen können, was hier geschieht. Das habe ich selbst erfahren müssen bei meinen ersten Kontakten mit der Scheibe im Autoradio. Erst in ruhigen, konzentrierten Momenten entfaltet sich das gewaltige atmosphärische Gewicht. Die Stücke wirken wie aufeinanderfolgende Bewegungen eines finsteren Rituals, jede mit eigener Dynamik, aber alle durch eine stetige, schleichende Bedrohung verbunden. Besonders der Titeltrack ragt für mich persönlich heraus: ein unerbittlicher, schleppender Titan, der sich tief in die Hörbahnen gräbt und lange nachwirkt.

Die Band – seit 2010 aktiv und inzwischen hörbar gereift – zeigt großes Gespür für Spannungsaufbau und dramaturgische Präzision. Trotz der Härte und Schwere bleibt die Musik klar strukturiert, was den einzelnen Passagen enorme Durchschlagskraft verleiht. Hier und dort überraschen immer wieder kleine, detailverliebte Momente.

Hier! geht es für weitere Informationen zu Antiversum – De Nemesis Omnes Et Omnia in unserem Time For Metal Release-Kalender.

Antiversum – De Nemesis Omnes Et Omnia
Fazit zu De Nemesis Omnes Et Omnia
De Nemesis Omnes Et Omnia ist ein düsteres Monument und das bislang kompromissloseste Statement einer Band, die seit über einem Jahrzehnt ihren eigenen Pfad im extremen Metal verfolgt. Wer ist bereit, sich auf eine tiefschwarze, fordernde Klangreise einzulassen?

Anspieltipps: Pulsar Feralis, De Nemesis Omnes Et Omnia und Vuoto
Juergen S.
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