Event: The Sky, The Earth & All Between Tour
Headliner: Architects
Support: House Of Protection, Wage War
Genre: Metalcore, Hardcore Punk
Datum: 05.10.2025
Ort: Festhalle, Frankfurt
Link: https://www.prk-dreamhaus.com/
Die Tourankündigung von Architects hat bei mir regelrecht zu Freudensprüngen geführt. Gleich zwei Shows in meiner Nähe und beide noch um meinen Geburtstag herum. Somit war für mich direkt klar: Dieses Wochenende steht im Zeichen der The Sky, The Earth & All Between Tour. Bevor ich mich für unsere Redaktion zu der größten Deutschlandshow der Tour in Frankfurt begebe, besuche ich zwei Tage davor das Konzert in Stuttgart, um mir schon mal ein Bild der Show machen zu können und diese gemeinsam mit Familie und Freunden genießen zu können. Als Support haben die Briten House Of Protection und Wage War im Gepäck. Gerade auf den Opener war ich im Vorfeld sehr gespannt!

Als das Intro von House Of Protection beginnt, ist die Festhalle bereits gut gefüllt. Das Duo um die ehemaligen Fever 333 Mitglieder hat das Publikum direkt im Griff, und während Stephen Harrison bei Pulling Teeth noch auf der Bühne steht, befindet er sich beim anschließenden Learn To Forget bereits inmitten eines großen Circlepits. Diese Energie hält das Duo durchgängig aufrecht und schafft somit etwas, was nur den wenigsten Opening Acts wirklich gelingt!

Über Wage War haben sich sicherlich einige Besucher gefreut. Wie bereits im Januar (Support bei Papa Roach – Bericht hier!) werde ich auch dieses Mal einfach nicht warm mit der Band. Positiv hervorzuheben ist allerdings, dass Fronter Briton Bond wesentlich motivierter auftritt, als es noch bei der letzten Tour der Fall war. Dem Großteil des Publikums scheint die Musik der aus Florida stammenden Combo jedoch zu gefallen, und auch hier bleibt das Energielevel durchgängig hoch. Dennoch muss ich gestehen, dass mir gerade die mehrstimmig clean gesungenen Passagen die Haare zu Berge stehen lassen – und das nicht im positiven Sinne! Als mit Manic der Auftritt von Wage War ein Ende nimmt, bin ich doch etwas erleichtert, dass wir uns langsam dem Headliner widmen können.

Obwohl sich der Umbau als relativ umständlich gestaltet, meistert die Crew diese Aufgabe in kürzester Zeit, und als das Licht erlischt, macht sich großer Jubel unter den Fans breit. Ali Dean betritt als Erstes die Bühne und stimmt das elektronische Intro von Elegy zu atmosphärischem Licht an. Nach und nach gesellen sich seine Kollegen zu ihm, während Sam Carter mit klarem Gesang den Song einleitet und uns langsam auf die Eskalation in der Mitte des Songs vorbereitet. Mit Whiplash halten Architects direkt das Tempo hoch und die Menge tobt! Obwohl die sympathischen Briten vor allem ihren neusten Output The Sky, The Earth & All Between live präsentieren wollen, lassen sie es sich nicht nehmen, ein buntes Set mit allerhand Klassikern zusammenzustellen. Und an potenziellen Hits mangelt es in der Diskografie ganz sicher nicht. So reihen sich neuere Songs wie When We Were Young und Black Lungs neben A Match Made In Heaven ihres 2016er-Albums Holy Hell ein. Zu Impermanence, der im Original mit Winston McCall von Parkway Drive aufgenommen wurde, bekommt Sam Unterstützung durch den Wage War Fronter Briton Bond. Nun verlassen die Musiker kurz die Bühne und die Fans bekommen eine kurze Verschnaufpause.

Red Hypergiant erklingt als Interlude und leitet Gravedigger ein. Beide auf Lost Forever // Lost Together aus dem Jahre 2014. Weiter geht es mit dem Kracher Brain Dead und wieder bekommen Architects Besuch auf der Bühne. Wie schon auf dem Album, kommt das Duo von House Of Protection während des Songs zurück auf die Bühne und fordert die Fangemeinde auf, eine riesige Wall of Death zu veranstalten, was natürlich direkt in die Tat umgesetzt wird! Obwohl Architects mittlerweile die großen Arenen füllen, wirkt das Auftreten der Band zu keinem Zeitpunkt aufgesetzt oder einstudiert. Die Ansagen von Carter unterscheiden sich von Stadt zu Stadt und man kann seine ehrliche Dankbarkeit spüren. So bittet er vor Everything Ends zum Beispiel in Stuttgart kurz innezuhalten und an einen besonderen Moment zu denken. In Frankfurt dagegen gedenkt er eines an Krebs erkrankten Crewmitglieds, und so sollen alle Fans doch an eine Person denken, die gerade nicht bei ihnen sein kann.

Überrascht hat mich, dass wir im Anschluss nicht, wie in Stuttgart, Royal Beggars zu hören bekommen, sondern man sich während der laufenden Tour dazu entschieden hat, den Song gegen These Colours Don’t Run zu ersetzen, was gerade Fans der härteren Gangart freuen dürfte. Ein wichtiges Ereignis in der Bandgeschichte war 2016 der Tod des Bruders von Drummer Dan und Gründungsmitglied Tom Searle. Mit einem Snippet zu Gone With The Wind und seinen von einem Herz umrandeten Initialen auf der riesigen LED-Leinwand gedenken sie ihm. Auch das ist ein Teil dieser beschriebenen Authentizität und zeigt, dass Architects mehr als eine Band sind. Mit Doomsday und Blackhole holen die Briten noch mal kräftig aus und das Publikum gibt erneut alles. Danach verlässt die Band vorerst die Bühne. Doch das Ende soll noch nicht erreicht sein. Als Zugabe bekommen die Fans Seeing Red und Animal dargeboten, womit das Konzert sein wirkliches Ende findet.
Nach den zwei besuchten Shows in Stuttgart und Frankfurt fällt besonders auf, dass das Publikum in der hessischen Metropole anders feiert. In Stuttgart ist wesentlich weniger Bewegung in der Menge und das, obwohl kein Wellenbrecher die Halle trennt. Schon in der Vergangenheit hatte ich dieses Gefühl, was sich jetzt erneut bestätigt hat. Vielen Dank PRK DreamHaus und Starkult Promotion, dass ich dabei sein durfte!
































