Baden In Blut Festival: Line-Up für 2020 ist komplett

Long Distance Calling und Destinity vervollständigen das Billing

Am 24. und 25.07.2020 geht das Baden In Blut Festival in Weil am Rhein im Dreiländereck Deutschland/Frankreich /Schweiz in die 16. Runde. Nachdem in den letzten Wochen von den Metal Maniacs Markgräflerland e.V. schon so einige Bands für 2020 bekannt gegeben wurden, ist das Line-Up nun komplett.

Warm-Up-Party, Freitag 24.07.2020:

Über die deutsche Thrash Institution Destruction braucht man keine großen Worte mehr verlieren, sind sie doch auch schon zum dritten Mal auf dem Baden In Blut dabei. Die Lokalmatadoren rund um Frontmann Schmier versüßen euch die Warm-Up-Party und machen auch den Freitag zu einem Pflichttermin. 1982 als Knight Of Demon im südbadischen Weil am Rhein gegründet, ist der Zerstörungs-Vierer eine der ältesten bis heute bestehenden Thrash Metal Bands und gehört neben Kreator und Sodom zu den erfolgreichsten deutschen Bands des Genres. In jüngerer Vergangenheit hat sich das Line-Up etwas verändert und so präsentiert sich die Band nun mit Frontmann und Bassist Schmier, dem Schweizer Gitarristen Damir Eskic, Gitarrist Mike Sifringer und dem kanadischen Schlagwerker Randy Black. Zum ersten Mal seit 20 Jahren präsentieren sich Destruction also wieder mit zwei Gitarristen. Im Grundrezept zum aktuellen Album Born To Perish (2019) hat sich durch die Frischzellenkur nicht allzu viel verändert, aber von der Wucht der zweiten Gitarre könnt ihr euch live am Festivalfreitag überzeugen. Natürlich wird es nicht nur die neuen Thrash-Granaten wie z.B. Born To Perish oder Betrayal auf die Ohren geben, sondern auch die Klassiker der Marke Mad Butcher, Bestial Invasion und Total Desaster.

Unterstützt werden die Lokal Thrasher am Freitag durch die Griechen von Rotting Christ, die den treuen Baden In Blut Besuchern natürlich ebenso bekannt sein dürften wie Destruction, so sind auch sie schon zum zweiten Mal zu Gast. Die Griechen gründeten sich bereits 1987 in Athen und durchliefen seitdem eine beachtliche Wandlung. Anfangs orientierte man sich noch am damals populären Grindcore, wandte sich dann aber recht schnell dem Black Metal zu. Mit 32 Jahren auf dem Buckel zählen Rotting Christ zu den dienstältesten hellenischen Metalbands. Seit Jahren schon zelebrieren sie nun schon ihren ureigenen Stil aus Melodic Black Metal und Dark Metal, der von sakralen Gesängen, getragenen Okkult-Epen, dunkler Magie, monumentaler Ehrfurcht und atmosphärischen Kulissen geprägt ist. Auch nach Jahren fällt es noch schwer, die Band in eine bestimmte Schublade zu pressen. Aktuell besteht die Band aus Sänger und Gitarrist Sakis Tolis, Gitarrist George Emmanuel, Bassist Vaggelis Karzis und dem Mann hinter der Schießbude, Themis Tolis. Im Februar 2019 erschien mit The Heretics das mittlerweile dreizehnte Album der langjährigen Bandgeschichte, auf dem man ein strammes Paket voll unorthodoxer Melodien servierte.

Auch bereits während der Warm-Up Party am Festivalfreitag bekommt ihr Bodyfarm aus den Niederlanden auf die Lauscher. Die Old School Death Metal Band aus Amersfoort gründete sich im Jahr 2009 und besteht aktuell aus Bandgründer und Drummer Quint Meerbeek, Sänger und Gitarrist Thomas Wouters, Gitarrist Bram Hilhorst und Bassist Alex Seegers. Die Songs der holländischen Tulpenschlächter grooven schwer und wuchtig und bestechen mit häufigen Tempowechseln. Fans von Sinister, Asphyx und Gorefest kommen hier voll auf ihre Kosten. Im September 2019 erschien die aktuelle Schlachtplatte Dreadlord, die ihr euch dann auf dem BIB live geben könnt.

Als Opener für den Warm-Up-Freitag wurden nun ganz aktuell Destinity aus Frankreich bekannt gegeben, die das Tages-Line-Up vervollständigen. Die Band aus Lyon konnte bereits beim letzten Metal Cafe im Alten Wasserwerk in Lörrach begeistern und wurde gleich verpflichtet. Die Band wurde bereits 1996 von Gitarrist Stephan Barboni, Sänger Mick und Drummer Florent Barboni gegründet. Anfangs noch im Black Metal verwurzelt, zogen ab 2004 und dem Album In Excelsis Dementia vermehrt Death Metal Elemente in den Sound der Franzosen ein. Mit Synthetic Existence wurde der Stil weiter verfeinert und ist heute dem Melodic Death Metal zuzuordnen. 2013 kam dann ein neuer Mann für die Vocals, sodass die Band heute aus Sänger Jan Pierrat, Gitarrist Stephan Barboni, Gitarrist Sebastien vom Scheidt, Bassist David Richer und Drummer Florent Barboni besteht. Destinity gehören zu den Bands, die in unseren Regionen bedauerlicherweise viel zu unbekannt sind. Obwohl seit 2012 kein neues Album mehr erschienen ist, solltet ihr euch die Jungs nicht entgehen lassen.

Samstag 25.07.2020

Headliner am Festivalsamstag werden keine Geringeren als die schwedischen Melodic Deather von Soilwork sein. Die Band, die sich bereits 1995 in Helsingborg als Inferior Breed gründete und 1997 in Soilwork umbenannte, gehört neben In Flames, At The Gates und Dark Tranquillity zu den stilprägenden Kapellen des Genres, sollte durch ihren offenen Umgang mit modernen Sounds aber nie den Popularitätsschub bekommen, wie die vorgenannten Kollegen. Aktuell besteht der Schweden-Sechser aus Sänger Björn „Speed“ Strid, Gitarrist Sylvain Coudret, Gitarrist David Andersson, Bassist Taylor Nordberg, Keyboarder Sven Karlsson und Drummer Bastian Thusgaard, wobei Frontmann Björn Strid das letzte verbliebene Gründungsmitglied ist. Gleich mit den ersten beiden Alben machten sie sich einen Namen in der Szene und mit ihren klaren Gesangsmelodien und einzigartigen Pianoparts machten sie ihre Musik zu etwas Besonderem. Soilwork zelebrieren große Metalkunst, wie sie sonst nur Amorphis hinkriegen. Im Januar 2019 erschien mit Verkligheten (Wirklichkeit) das mittlerweile elfte Album der Bandgeschichte, das den Festivalmetal von In Flames alt aussehen ließ. Die Band spielt im nächsten Jahr nur wenige ausgewählte Festivals, darunter das Baden In Blut. Lasst euch von der energiegeladenen Show mitreißen und feiert die Klassiker wie Stabbing The Drama, The Ride Majestic oder Arrival.

Nachdem die Iren von Primordial bereits im Jahr 2014 als Headliner beim BIB waren, konnten sie nun für nächstes Jahr erneut als Co-Headliner verpflichtet werden. Nun ist Irland eher für seine herzlichen Bewohner, die grünen Wiesen, seine gemütlichen, urigen Pubs, leckeren Whiskey, gefiedelte Volksmusik und extrem schlechtes Wetter bekannt. Jedoch brachte Irland auch Primordial hervor, die sich bereits 1987 in der Nähe von Dublin gründeten. Anfangs noch im Thrash/Death und Black Metal verwurzelt, durchliefen die Iren um Frontmann Alan „Naihmass Nemtheanga“ Averill um die Jahrtausendwende eine Wandlung und zeigten immer mehr, zu welch epischen Werken sie fähig sind. Immer mehr ließen Averill und Co. ihre Black Metal Wurzeln hinter sich und ließen sich vom Irish Folk beeinflussen, brachten traditionelle irische Instrumente wie Bodhràn, Flöte und Mandoline zum Einsatz. Mittlerweile stehen Primordial für eine perfekte Melange aus Black Metal, Celtic/Folk Metal und Pagan Metal, obwohl man sich gar nicht so ganz in eine Schublade pressen lassen will. Laut Averill ist man weder Black noch Pagan noch sonstwie Metal, sondern einfach nur Primordial. Ergreifende Hymnen im Midtempo-Bereich, ausdrucksstarke Melodien und eine theatralische und mitreißende Bühnenshow werden den Baden In Blut Besucher in ihren Bann ziehen.

Des Weiteren ist die BIB-Crew, die Metal Maniacs Markgräflerland e.V., stolz darauf, dass sie endlich ein paar Bands buchen konnten, die sie schon länger auf dem Schirm haben. So wird am Festivalsamstag die schwedische Death Metal Walze Necrophobic am Start sein. Die Band wurde 1989 von Gitarrist David „Blackmoon“ Parland (R.I.P.), später Dark Funeral und War, und Drummer Joakim Sterner gegründet und benannte sich nach dem gleichnamigen Slayer Klassiker vom Reign In Blood Album. Dass man als Death Metal Band Angst vor Leichen hat, ist eher etwas ungewöhnlich, dennoch fühlt man sich bis heute wohl mit dem Bandnamen. Schon mit der 1992er-EP The Call konnte man sich fest in der schwedischen Szene etablieren und das 1993er-Debüt The Nocturnal Silence erntete überall herausragende Kritiken. Der Sound weist Death und Black Metal Elemente auf und wie bei vielen skandinavischen Bands üblich, integrieren auch Necrophobic zunehmend klassischen Heavy Metal in ihre Musik. Erst kürzlich trennte man sich von Bassist Alexander Friberg, der sich fortan auf seine Hauptbands Naglfar und Firespawn konzentrieren will. Er wird vorerst durch Allan Lundholm (Interment) ersetzt. Die schwedische Legende um Frontmann Anders Strokirk wird euch aus dem Dreiländergarten blasen!

Das Baden In Blut ist bekannt für die eher härtere Ausrichtung, jedoch hatte man auch in den vergangenen Jahren immer mal den einen oder anderen Ausreißer im Programm. Für das nächste Jahr konnten deshalb nun Long Distance Calling an Land gezogen werden. Langjährige Besucher des BIB wissen, die Band aus Münster/Dortmund war bereits 2013 zu Gast in Lörrach und hat sich bestens in das härtere Billing eingefügt. Nach dem Ableben der Melodic Deather Misery Speaks gründeten deren Gitarrist Forian Füntmann und deren Drummer Janosch Rathmer im Jahr 2006 gemeinsam mit dem Dogday Bassisten Jan Hoffmann die Post Rock / Post Metal Band Long Distance Calling. Anfänglich suchte man noch nach einem Sänger, entschied sich dann jedoch für den Soundmenschen Reimut van Bonn anstelle eines Sängers und wollte fortan die Musik für sich sprechen lassen. Zwar arbeitete man hier und da mal mit Gastsängern wie z.B. Peter Dolving, Jonas Renkse oder John Bush und auch wurden mal Martin Fischer und später Carl Pettersen als Sänger ins Boot geholt, doch das immer noch aktuelle Album Boundless (2018) wurde wieder komplett instrumental eingespielt. Aktuell besteht die Münsteraner Band aus Gitarrist David Jordan, Gitarrist Florian Füntmann, Bassist Jan Hoffmann und Schlagwerker Janosch Rathmer. Die Band ist immer für Überraschungen gut und man darf gespannt sein. Vor wenigen Tagen erschien das erste Livealbum Stummfilm, welches im April in Hamburg mitgeschnitten wurde.

Über die griechischen Suicidal Angels braucht man eigentlich nicht viele Worte verlieren, handelt es sich doch um eine der derzeit besten und hoffnungsvollsten Oldschool Thrash Bands im Stil von Exodus und Kreator überhaupt. Die Band gründete sich 2001 in der griechischen Hauptstadt Athen und wird seitdem von Sänger und Gitarrist Nick Melissourgos und Schlagwerker Orpheas Tzortzopoulos am Leben gehalten. Sie sind die einzigen Konstanten in der Band, während die Besetzungen an der zweiten Gitarre und am Bass ständig wechseln. Aktuell agieren hier das Gitarrengenie Gus Drax und Bassist Angel Lelikakis. Die Band tourte u.a. mit Tankard, Anvil und Napalm Death, doch erst die Veröffentlichung von Eternal Domination im Jahr 2007 stellt so etwas wie einen Startschuss dar, denn es folgen anständige Europatouren mit Rotting Christ, Massacre, Extrem Noise Terror und Onslaught. Der Nachfolger Sanctify The Darkness, den man unter der Regie von R.D. Liapakis (Mystic Prophecy) in Deutschland aufnahm, wurde hoch gelobt und seitdem befindet man sich in einem stetigen Album- und Tourmodus. Im August erschien das siebte Album Years Of Aggression.

Mit Demonical geht ebenfalls am Festivalsamstag eine weitere Death Metal Walze an den Start. Die Schweden gründeten sich im Jahr 2006 aus Ex-Mitgliedern der Band Centinex, welche sich 2005 auflöste und 2014 wieder reformierte. Seitdem existieren beide Bands parallel zueinander. Während Centinex eher als brutaler Knochenbrecher fungieren, geht man mit Demonical ein wenig melodischer zur Sache. Die schwedischen Todesmeister stellten sich 2017 neu auf und so besteht das aktuelle Band Line-Up aus Front-Grunzer Alexander Högbom, Gitarrist Johan Haglund, Gitarrist Eki Kumpulainen, Bassist Martin Schulman und Drummer Kennet Englund. Auf dem aktuellen Album Chaos Manifesto nimmt man auch gerne mal den Fuß vom Gaspedal und überzeugt mit melodischen Midtempo-Hymnen.

Ebenfalls für den Samstag wurden Sulphur Aeon bestätigt. Die westfälische Death Metal Combo wurde 2010 von Gitarrist Torsten Horstmann gegründet und zählt momentan zu den aufstrebendsten deutschen Bands in diesem Genre. Wo andere ausschließlich Neunziger-Leichen fleddern und andere die bekannte Ursuppe mit modernen Zutaten verwässern, haben sich die H.P. Lovecraft Death Metaller ihre ganz eigene Nische geschaffen. Hier wird beeindruckend mit genrefremden Bestandteilen aufgewertet und Grenzen zwischen Death-, Black-, Epic- und Heavy Metal gnadenlos eingerissen. Das 2018er-Werk The Scythe Of Cosmic Chaos wurde im Januar 2019 vom Metal Hammer mit sechs von sieben Punkten als Album des Monats ausgezeichnet.

Den Festivalsamstag eröffnet ja bekanntermaßen  immer der Gewinner des Baden In Blut Blood Battle, welches am 21.03.2020 über die Bühne geht. Danach geht es dann mit Striker aus Kanada direkt in die Vollen. Die vierköpfige Band aus Edmonton besteht aktuell aus Frontmann und Sänger Dan Cleary, Gitarrist Timothy Brown, Bassist William Wallace, Schlagwerker Adam Brown und vereint Heavy-, Speed- und Thrash Metal. Mit dem noch aktuellen Album Play To Win (2018) fließen zudem Elemente aus 80`s Hardrock und AOR in den Sound ein. Die 2007 gegründete Band gehört zu den wichtigsten Vertretern der NWOTHM (New Wave Of Traditional Heavy Metal) in Kanada. Full Speed Or No Speed heißt nicht nur einer ihrer Songs, sondern so lautet auch das Bandmotto und da das gnadenlos umgesetzt wird, sind die Kanadier live auf der Bühne eine echte Macht!

Nun fehlt eigentlich nur noch der Opener für den Festivalsamstag, welcher ja immer erst beim Blood Battle im März ermittelt wird. Das Line-Up für das Baden In Blut Blood Battle am 21.03.2019 steht. Kommt ins Alte Wasserwerk, stimmt mit ab und entscheidet mit, wer das Baden In Blut Festival am Festivalsamstag eröffnen darf. Ins Rennen um den Opening-Slot gehen Emerald aus Bern, Mission In Black aus Stuttgart, The Prophecy 23 aus Heilbronn, Toward The Throne aus Alcase und Vorga aus Karlsruhe.

Tickets für das Baden In Blut Festival sind erhältlich unter: https://shop.metal-maniacs.eu/de/