Bastarður – Satan’s Loss Of Son

29.10.2021 - Death Metal / Crust Punk - Season Of Mist - 24:17 Minuten

Death Metal mit wilden Crust Punk Anteilen entspringt aus den Händen von Aðalbjörn Tryggvason, der ansonsten sein isländisches Schlachtschiff Sólstafir humorlos durch düstere Klänge und emotionale Achterbahnen nach vorne treibt. Auf musikalischen Abwegen liefert er nun mit seinem Partner Birgir Jónsson am Schlagzeug ein freches Debüt, welches es ordentlich scheppern lässt. Thematisch liegen beide Formationen meilenweit auseinander. Durch den Namen in der Szene konnte das Quartett ohne Probleme eine ganze Truppe an Gastmusikern für das Projekt begeistern, die in den einzelnen Stücken ihren Senf dazugeben. Marc Grewe und Alan Averill legen gesanglich die Messlatte mit hoch, während Ragnar Zolberg und Þráinn Árni Baldvinsson zum Beispiel an den Gitarren für einen wüsten Sound sorgen. Nach den ersten beiden Tracks Viral Tumor und Neonlight Blitzkrieg steht fest, dass man trotz der Differenzen hier und da noch Riffs von schnelleren Sólstafir Songs heraushören kann. Ansonsten setzt das Duett auf viel Power, schnelle Passagen und eine freche Attitüde, die nur zu gerne Punk-Querschnitte offenbart. Treibend brechen die Melodien die dichten Nebel auf und offenbaren das karge Land der skandinavischen Insel. Tödlich, mit dem Schalk hinter den Ohren, werfen die beiden Musiker mit ihren Gästen alles in die Waagschale, was ihnen in die Finger kommt. Wer jetzt denkt, Satan’s Loss Of Son ist einfach ein Zufallsprodukt aus dem öden isländischen Pandemie-Knast, der irrt. Alleine der Titeltrack offenbart Gedanken, die von der Hauptband nach Kold hätten aufgegriffen werden können. Kold ist da genau der richtige Ansatz, von dem ganz eindeutig die acht Nummern mit inspiriert wurden und einfach eine andere Geschichte erzählen als die von Sólstafir. In knapp 25 Minuten geht es richtig rund. Die hämmernden Death Beats krachen in die morschen Stämme und fällen diese direkt über der Rasennaht. Gift und Galle spuckend rocken sie die kurzen Hits – für mich in diesem Nachgang eine Perle, die man ruhig als Geheimtipp für das Jahr 2021 anpreisen darf. Zwar dürften einige Fans von Aðalbjörn Tryggvason ihre Bauchschmerzen haben, dafür kommen alle anderen, die bösartigen Death Crust lieben, voll auf ihre Kosten. Durch die skandinavische oder besser gesagt isländische Ader setzt sich Bastarður ohne Probleme von anderen ähnlichen Acts ab und hat gar keine Probleme, bodenständig den Presslufthammer herauszuholen, um noch so große Felsen in kleine Kieselsteine zu zerschmettern.

HIER! geht es für weitere Informationen zu BastarðurSatan’s Loss Of Son in unserem Time For Metal Release-Kalender.

Bastarður – Satan’s Loss Of Son
René W.
8.8
Leser Bewertung0 Bewertungen
0
8.8
Punkte