Betrayed – The Unbeliever

Erste internationale Veröffentlichung der chilenischen Thrasher nach 30 Jahren

Artist: Betrayed

Herkunft: Chile

Album: The Unbeliever

Spiellänge: 52:45 Minuten

Genre: Thrash Metal

Release: 22.01.2021

Label: Thrashback Records

Link: https://betrayedcl.bandcamp.com/

Bandmitglieder:

Gesang – Erik Flores
Gitarre – J.L. Olmos
Gitarre – Mauricio Castro
Bassgitarre – Jacob Wilschrey
Schlagzeug – Claudio Tapia

Tracklist:

  1. The Unbeliever
  2. Panic Attack
  3. Looters Will Be Shot
  4. Constitution (Of the Oppressors)
  5. Our Option
  6. Fight For Your Land
  7. The First Desillusion
  8. The Message
  9. Human Madness
  10. 1879
  11. The Real Me
  12. Betrayed

Die Chilenen von Betrayed sind bereits seit 1988 dabei, wow. Gleich ein Demo rausgehauen und dann in 1990 das Debüt. Bis 1994 war man noch aktiv, dann noch einmal 1999 für einen kurzen Zeitraum und ab 2004 dann wieder. Es dauerte aber bis 2016, bis man eine EP herausbrachte.

2017 ließ man eine EP folgen und diese wird jetzt noch einmal auf dem Markt geworfen.

Die Neuauflage dieser bereits via Ataria Records erschienenen Zusammenstellung macht durchaus Sinn, denn es handelt sich dabei um den internationalen Einstand des chilenischen Quintetts.

Die meisten Songs stammen vom Debütalbum und Our Option sogar noch vom Demo. Mit Looters Will Be Shot fügt man einen Song vom 2016er-Demo bei und bietet somit quasi drei neue Songs an. Neu dann ja auch nicht mehr, da diese ja auch schon 2017 herausgekommen sind.

Überwiegend besteht die Band aus Mitgliedern der Bands Sigma und Sadistic Murder und ist anscheinend nicht gerade fleißig, wenn es darum geht, neues Material zu schreiben, hehe, aber vielleicht werden sie ja nun noch einmal gepuscht.

The Unbeliever kommt langsam aus den Boxen und bietet gutes Riffing. Melodische Leads bestimmen den Beginn des Songs, welcher langsam aufgebaut wird. Es folgen Vorspieler und ein Break und dann wartet man auf den Angriff. Aber dieses findet eher im Midtempo statt und bietet nicht wirklich etwas Neues. Das Riff schockt wohl, aber irgendwie fehlt etwas. Das Tempo wird erhöht und Slayer kommen einem in den Sinn. Break. Solo und cooler Scream. Gute Idee. Wieder Tempowechsel und dann ein lang gezogenes Riff mit Refrainpart. Es folgt ein Solo, welches man aber schon des Öfteren gehört hat. Der normale, lange Gesang kommt dann gut. Man wechselt wieder ins Midtempo und aus. Viel Abwechslung. So richtig überzeugt mich das aber nicht.

Panic Attack kommt schön straight forward aus den Boxen. Gesanglich erinnert das ein ganz wenig an Overkill, auch musikalisch geht man in die Richtung, auch Exodus fallen mir ein. Der Song macht Spaß, haut einen aber auch nicht wirklich um. Hat man alles schon gehört. Klaro wird man gut unterhalten, aber Bands wie Overkill oder Exodus haben dieses schon tausendmal vorgetragen und ein Stück besser. Schlecht ist der Song nicht. Solide Thrash Metal Kunst.

Looters Will Be Shot kommt aber schön groovig und thrashig ums Eck. Das Riff schockt und macht Laune, auch die gangshoutsähnliche Refraingesänge sind ganz geil. Der fünfminütige Song stellt definitiv mit The Unbeliever das Highlight dieser EP da. Nach ca. 120 Sekunden nimmt man dann ordentlich Fahrt auf und drischt drauflos. Feine Thrash Metal Scream gratis. Danach wechselt man wieder in den Refrainpart und lässt ein geiles Solo folgen. Dieses zieht man fast bis zum Ende durch und erhöht dabei das Tempo. Am Ende noch einmal den Refrainpart. Ja, der Song macht Laune.

Constitution (Of The Opressor) kommt zwar mit viel Abwechslung daher, klingt mir aber zu konfus.

Dann folgen noch die Songs vom Demo und vom Debüt. Diese kann man sich sehr gut geben, bieten aber alle eher solide Mittelkost. Nicht schlecht, aber auch nicht wirklich etwas Geiles. Für Sammler aber interessant, da die Sachen ansonsten nur in Chile veröffentlicht wurden.

Betrayed – The Unbeliever
Fazit
Die Chilenen von Betrayed hauen für Die Hard Thrash Metal Fans und für Sammler eine Compilation auf den Markt, die besonders Fans von Slayer, Overkill und Exodus interessieren dürfte. Es handelt sich um das internationale Debüt der Band, auf dem sie guten, soliden und durchschnittlichen Thrash Metal abliefern. Alles nett zu hören, mehr aber eben nicht. Aber zwei bis drei geile Songs sind dabei.

Anspieltipps: The Unbeliever und Looters Will Be Shot
Michael E.
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