Artist: Cellar Darling
Herkunft: Winterthur, Schweiz
Album: The Spell
Spiellänge: 63:17 Minuten
Genre: Progressive Metal, Folk Rock, Doom, Alternative Metal
Release: 22.03.2019
Label: Nuclear Blast
Link: https://www.cellardarling.com/
Bandmitglieder:
Gesang, Flöte, Hurdy Gurdy – Anna Murphy
Gitarre, Bassgitarre – Ivo Henzi
Schlagzeug – Merlin Sutter
Tracklist:
- Pain
- Death
- Love
- The Spell
- Burn
- Hang
- Sleep
- Insomnia
- Freeze
- Fall
- Drown
- Love, Pt. II
- Death, Pt. II
Die ersten Takte von The Spell lassen mich sofort an Opeth denken. Dieser Gedanke wird aber gleich durch die fette Gitarre von Ivo Henzi unterbrochen. Die nächste Assoziation folgt auf dem Fuße. The Gathering – nein, nicht ganz. Es ist Sängerin Anna Murphy, die an der einen oder anderen Stelle wie Anneke Van Giersbergen klingt. So ist der erste Titel Pain auch schon zu Ende, bevor ich überhaupt weiß, was ich gehört habe. So klingen also Cellar Darling mit ihrem zweiten Album The Spell und entführt uns mit den nächsten 12 Songs in eine verwunschene Welt. Das Märchen erzählt die Geschichte eines jungen Mädchens, die sich in den Tod verliebt. Die Einfachheit der Titel der Songs spiegeln die komplexen, progressiven Strukturen der Songs nicht wirklich wider.
Bei Death gibt es neben den erneuten leichten The Gathering-mäßigen, melancholischen Ansätzen auch doomige Anleihen nun auch eine neue folkige Seite. Ein eingeflochtenes Flötenspiel passt in den Song, auch wenn es mir ohne besser gefallen würde. Trotzdem packt einen dieser Track. Auch bei Love setzt sich der Trend mit leichten Folk Einflüssen fort. Die Verschmelzung von Doom, Folk, Rock, Prog und der tolle Gesang von Anna Murphy schaffen dadurch eine eigene Welt. Diese Linie wird in den Songs wie Love, dem Titeltrack The Spell, mit Violinenspiel und einer betörenden Melodie, beibehalten. Die drei Musiker kennen sich ja aus der gemeinsamen Zeit bei Eluveitie und haben da ihre Erfahrungen sammeln können. Dadurch haben sie ihr eigenes Verständnis von Musik gebildet und setzen dieses nun geschickt um. Bereits bei This Is The Sound, dem ersten Werk von 2017, zeichnete sich das ab und wird auf der zweiten CD noch konsequenter verfolgt.
In diesem Stile machen die Schweizer mit Burn und Hang weiter. Immer wieder sorgt die Stimme von Anna für die Momente, die mich einfach an die frühen Stücke von The Gathering erinnern. Das muss sich die Truppe gefallen lassen, ohne dass das schlecht ist. Weiter geht es mit Sleep, bei dem nur Anna mit Klavierbegleitung zu hören ist. Es gesellen sich sphärische Klänge dazu und das ist etwas Neues. Das Stück endet auch ohne weiteren nennenswerten Instrumenteneinsatz. Danach wieder Opeth-ähnliche Anleihen bei Insomnia. Dann ändert sich der Rhythmus und der Song nimmt eine andere Richtung. Unerwartet. Es fällt mir schwer, mich auf das, was aus den Boxen tönt, zu konzentrieren. Ständig ändert sich etwas, neue Facetten tauchen auf, Tempowechsel, sich ändernde Stimmungen, verwirrende Melodienbögen und trotzdem faszinierend. Auch der zweite und dritte Durchlauf bringt immer wieder neue Elemente. Es ist ein spannendes Album und der Track Freeze ist dafür ein tolles Beispiel.
Drown lässt mich sofort wieder den Vergleich mit den bereits so oft erwähnten The Gathering zu How To Meassure A Planet Zeiten ziehen, ohne dass es geklaut oder nachgespielt wirkt. Die letzten beiden Stücke greifen auf bereits gespielte Songs zurück. Love, Pt. II und Death, Pt. II beschließen das Album und greifen das Thema Liebe und Tod nochmals auf.