Circle II Circle – Reign Of Darkness

“Nicht wirklich schlecht, aber…“

Artist: Circle II Circle

Herkunft: Tampa Bay (Florida), Vereinigte Staaten von Amerika

Album: Reign Of Darkness

Spiellänge: 47:57 Minuten

Genre: Metal, Progressive Metal

Release: 16.10.2015

Label: EarMUSIC Records / Edel Records

Link: https://www.facebook.com/CircleIICircle und http://circle2circle.net/website/

Bandmitglieder:

Gesang – Zak Stevens
Gitarre und Gesang – Christian Wentz
Gitarre und Gesang – Bill Hudson
Bassgitarre und Gesang – Mitch Stewart
Keyboard und Gesang – Henning Wanner
Schlagzeug – Marcelo Moreira

Tracklist:

  1. Over-Underture
  2. Victim Of The Night
  3. Untold Dreams
  4. It’s All Over
  5. One More Day
  6. Ghost Of The Devil
  7. Somewhere
  8. Deep Within
  9. Taken Away
  10. Sinister Love
  11. Solitary Rain

Circle II Circle - Reign Of Darkness

Im Jahr 2014 habe ich die Band Circle II Circle beim Börsencrash in Wuppertal live erlebt. Dort bestand die Setlist allerdings zur Hälfte aus Savatage-Songs, die ich persönlich relativ nichtssagend fand, so dass ich den Auftritt nicht wirklich mit aller Aufmerksamkeit verfolgt habe. Die vier Alben in meiner Musiksammlung haben bislang auch mehr oder weniger ein Schattendasein gefristet. Als nun aber für den 16.10.2015 die Veröffentlichung des neuen Albums Reign Of Darkness angekündigt wurde, habe ich mich mal wieder mit der Band beschäftigt. Die Genremischung Hard Rock/Heavy/Progressive/Power Metal auf der Facebook-Seite der Band klingt ja auch nicht schlecht. Zum ersten Mal, seit ich bei Time for Metal bin, habe ich die Songs erst einmal während meiner täglichen Autofahrten zur Arbeit gehört, bevor ich mich dann zu Hause etwas mehr in das Werk vertieft habe. Zur musikalischen Untermalung kann man das Album, so viel sei schon mal verraten, auf jeden Fall bedenkenlos nutzen.

Das instrumentale Over-Underture klingt schon mal interessant. Klavier mit E-Gitarren, das hat was. Vor allem der abrupte Tempowechsel mittendrin sorgt für Abwechslung.

Apropos Abwechslung, die habe ich auf diesem Album doch ein wenig vermisst. Victim Of The Night fängt noch als klasse Uptempo-Song an, klingt hier leicht nach Redemption, und wechselt dann im weiteren zwischen diesem Uptempo und dem, was ich mal als „Standard-Tempo“ bezeichnen möchte, da sich fast jeder Song in diesem Midtempo-Bereich bewegt.

Das geht los mit Untold Dreams, der mich irgendwie an die amerikanischen Bands der 80er Jahre, wie REO Speedwagon oder Toto erinnert. Einen leicht progressiven Einschlag und etwas mehr Tempo bietet It’s All Over Now, kann mich aber auch nicht wirklich fesseln. Auch One More Day lenkt mich nicht vom Verkehr auf der Straße ab und plätschert genauso an mir vorbei, wie Ghost Of The Devil, das aber zumindest einerseits mit seiner Eingängigkeit und andererseits mit einigen sehr schönen progressiven Einschlägen punkten kann.

Zum ersten Mal aufmerksam werde ich dann bei Somewhere. Das Gitarrenspiel zu Beginn des Songs schafft es tatsächlich, so etwas wie einen Spannungsbogen aufzubauen. Dieser geht dann über in ein richtig feines Stück Progressive Metal, und insbesondere in den ruhigeren Parts klingt der Gesang von Zak Stevens mal richtig klasse.

Auch das folgende Deep Within zwingt mich fast dazu, auf den nächsten Parkplatz zu fahren, um den Song in seiner ganzen Genialität zu genießen. Hier gibt es endlich mal richtig Tempo, ich fahre headbangend weiter, die ruhigeren Parts sind mit der Klavierbegleitung fast schon episch.

Das für Circle II Circle-Verhältnisse mit ziemlich harten Gitarren versehene Taken Away kann mit seinen schönen Rhythmuswechseln bei mir ebenfalls noch punkten. Hier gibt es auch sehr geiles Zusammenspiel von Gitarren und Bass.

Mit Sinister Love versinken Circle II Circle dann wieder in der Melange, die sie mit dem Großteil des Albums schon angerührt haben. Die Ballade Solitary Rain berührt mich auch in keinster Weise.

Fazit: Natürlich ist im Grunde erst einmal alles vom feinsten, es gibt schöne Riffs, feine Soli, das Keyboard hält sich wohltuend im Hintergrund bzw. darf dort ins Rampenlicht treten, wo es passt. Auch Bass und Schlagzeug sind mehr als nur schmückendes Beiwerk. Mit seinem Gesang wird Zak Stevens auch weiterhin nicht in meine persönliche Top 10 vordringen, aber ich habe auch schon schlechtere Sänger gehört. Sonderlich variabel ist er allerdings leider auch nicht. Mein Problem beim Schreiben dieses Reviews ist also, dass das Album noch nicht mal wirklich schlecht ist, sondern für mich einfach nur langweilig, was meiner Meinung nach auch an dem ziemlich gleichförmigen Gesang von Zak Stevens liegt. Alle Fans werden jetzt wahrscheinlich aufschreien, aber Geschmäcker sind nun mal verschieden. Die Band wird wohl auch weiterhin, außer mit den drei Anspieltipps, nicht in meinen Playlisten auftauchen.

Anspieltipps: Somewhere, Deep Within und Taken Away
Heike L.
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