Corrupter – Descent In Madness

Französisches Duo mit pandemischem Weltschmerz

Artist: Corrupter

Herkunft: Frankreich

Album: Descent In Madness

Spiellänge: 30:16 Minuten

Genre: Death Metal

Release: 09.02.2022

Label: Godz Ov War Productions

Link: https://corrupter.bandcamp.com/

Bandmitglieder:

Gesang, Gitarre, Schlagzeug – M
Bassitarre – J

Tracklist:

  1. End Of The Rope
  2. Darkest Light
  3. Into The Hearse
  4. No Life Here
  5. Horror And Aftermath
  6. Not Enough To Harm
  7. A Mistaken Anointing Of The Sick
  8. Home For The Dead
  9. Descent Into Madness

Wieder eine Band bzw. ein Duo, welches die Pandemie sinnvoll genutzt hat. Im Jahre 2021 wurde Corrupter von J und M gegründet. Beide Protagonisten sind schon länger in der französischen Szene unterwegs und besitzen jede Menge Erfahrung. Diese wurde genutzt und eingesetzt und so schaffte man es, ein Jahr nach der Gründung ein ganzes Album aufzunehmen und zu veröffentlichen. In knappen dreißig Minuten werden neun Songs zum Besten gegeben.

In den letzten beiden Jahren findet man viele Bands, die sich aufgrund von Corona zusammengefunden haben, um die Situation gemeinsam und sinnvoll zu überstehen und musikalisch ihre Emotionen zu kanalisieren.

Wie dieses im Falle von Corrupter klingen soll, hört man schon nach einigen Sekunden. End Of The Rope fegt gleich wie ein Orkan über einen und kommt mit einer Blastbeat-Attacke. Erst einmal gibt es natürlich ein kleines Intro, welches die Bedrohung ankündigen soll. Feines, wenn auch bekanntes Riffing dazu und der Anfang ist gemacht. Allerdings belassen sie es nicht dabei und so kann man sie nicht als Knüppel-aus-dem-Sack-Band bezeichnen, denn sie versuchen schon, eine gewisse Abwechslung mitzubringen. Man klingt am Anfang aber schön brutal, nimmt dann das Tempo heraus und klingt atmosphärisch. Diese Breaks lockern das Geschehen auf. Die Vocals sind natürlich tief und bedrohlich. Eine Gitarre spielt vor, die Drums betonen dazu und die Produktion erledigt dann den Rest. Dunkel und bedrohlich. Dieser Part ändert die Geschwindigkeit und zieht dich mit in den Abgrund von Corrupter. Gute Ansatzweise, keine Frage.

Diese Herangehensweise wird durchgezogen und klingt wirklich interessant. Musik, auf die man sich einlassen muss. Death Metal, den man nicht bei lustigen Anlässen oder so zwischendurch hören sollte, denn irgendwie zieht das Ganze einen runter und transportiert wahrscheinlich die Gemütslage dieser beiden Protagonisten. Man hört und spürt, dass die J und M nicht erst seit gestern Musik machen, auch wenn mich nicht das gesamte Songwriting als geneigten Zuhörer mitnimmt. Der Opener ist aber wirklich gelungen und diese Atmosphäre und diesen Schmerz überträgt man auch auf das restliche Album.

Horror And Aftermath z. B. Wie die Berserker ziehen sie in die Schlacht und knallen einen Blastbeat nach dem anderen heraus und wechseln aber dann wieder in ruhige und bedrohliche Gefilde. Wenn die Gitarre alleine vorspielt, der Sound bedrückend ist und die Drums betonen, klingt es schon geil. Dieser Part wird dann schnell schleppend mit der Doublebass fortgesetzt. Kurzes Break und dann noch einmal volle Attacke. Ja, kommt schon intensiv, auch wenn das Songwriting vielleicht ein wenig abgehackt klingt.

Immer wieder warten sie mit richtig geilen Riffs auf, so wie z. B. bei A Mistaken Anointing Of The Sick. Dann erfolgt wieder ein ruhiger und bedrohlicher Part. Die Eingeweide ziehen sich zusammen. Gerade hat man sich dran gewöhnt und schon geht die Vernichtung in Form eines langen Riffs und Blastbeats los und danach ab in einen Doom-Part. Puh, schon heftig. Das Ende ist wieder sehr überraschend, muss man sagen. Der Part bzw. der Song fühlt sich nicht zu Ende an.

Den Gesang hätte man vielleicht etwas variabler gestalten können. Die tiefen Vocals sind schon geil und passen genau zur Mucke, aber eben dann auf Dauer doch recht eintönig.

Descent Into Madness beendet dann die Zerstörung. Hier geben sie noch einmal alles und setzen ihren Vernichtungszug fort. Geile Riffs und der gute Blastbeat leiten das Ende des Albums ein. Man bleibt natürlich nicht dabei, wechselt die Geschwindigkeit und wird wieder sehr atmosphärisch. Das Introthema wird noch einmal aufgenommen und als Outro verwendet.

Französisches Duo mit pandemischem Weltschmerz.

Corrupter – Descent In Madness
Fazit
Das französische Duo Corrupter hat die Pandemie genutzt, um seine Energie sinnvoll einzusetzen und knallt uns in 30 Minuten seine Betrachtungsweise des brutalen Death Metals um die Ohren. Diese hat es überwiegend in sich. Düstere Riffs, Blastbeats, old schoolige Rhythmen, tiefe Growls und eine endzeitliche Produktion. Alles klingt ein wenig krank und zerstörend. Brutaler Death Metal mit atmosphärischer Grundstimmung.

Anspieltipps: End Of The Rope und Descent Into Madness
Michael E.
7.9
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